Hagen. Trainer Ramazan Yilmaz gegen SC Obersprockhövel gesperrt – Videoaufnahmen der Zehner widersprechen Schiedsrichterbericht.

Die Roten Karten, die Trainer Ramazan Yilmaz und sein Co-Trainer Carmelo Longhitano vom Westfalenligisten SV Hohenlimburg 1910 am vergangenen Wochenende in der Partie gegen den RSV Meinerzhagen (1:2) kassierten, haben nun ein Nachspiel gefunden. Beide wurden für ein Spiel gesperrt, sodass Ronny Ogonda am kommenden Sonntag um 15.15 Uhr beim Auswärtsspiel des SV Hohenlimburg 1910 gegen den SC Obersprockhövel an der Seitenlinie stehen wird.

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Der Schiedsrichter begründete die Sperren in seinem Spielbericht damit, dass Yilmaz nach einer strittigen Entscheidung „wild gestikulierend“ aus seiner Coaching Zone gelaufen sei, um auf den Assistenten zuzulaufen und die Entscheidung zu kritisieren. Doch der Bericht des Unparteiischen hat offenbar nicht mit den tatsächlichen Geschehnissen übereingestimmt.

Veo-Cam gibt Aufschluss

Die Videoaufnahmen der Veo-Kamera, die das Spiel festgehalten haben, zeigen klar, dass Yilmaz zwar seine Coaching Zone verließ und zum Spielfeldrand trat, jedoch keineswegs aggressiv auf den Assistenten zulief. Diese Diskrepanz zwischen dem Spielbericht und den Videoaufnahmen sorgt nun für erheblichen Unmut bei den Hohenlimburgern. Nebenbei: die Aufnahmen, die der Redaktion vorliegen, zeigen auch, dass Emre Atak nicht Hand spielte, sondern den Ball mit der Schulter berührte. Die gesamte Szene beruhte also auch noch auf einer falschen Tatsachenentscheidung seitens des Schiedsrichtergespanns.

„Die neuen Regeln besagen, dass du auch nicht furzen darfst.“

Murat Kaya, sportlicher Leiter des SV Hohenlimburg

Murat Kaya, der Sportliche Leiter des SV Hohenlimburg, äußerte sich dazu mit deutlichen Worten: „Die Aussagen und das Video stimmen nicht überein. Du kannst mit denen nicht mehr reden.“ Kaya spielt dabei auf die zunehmend strengeren Regeln an, die es nur noch dem Kapitän erlauben, mit dem Schiedsrichter zu kommunizieren. „Die neuen Regeln besagen, dass du auch nicht furzen darfst,“ fügte Kaya sarkastisch hinzu, um seinen Frust über die aktuellen Entwicklungen im deutschen Amateurfußball zum Ausdruck zu bringen.

Die Sperre von Ramazan Yilmaz bedeutet, dass der Coach sein Team nicht im wichtigen Auswärtsspiel beim SC Obersprockhövel unterstützen kann. An seiner Stelle wird Co-Trainer Ronny Ogonda die Mannschaft betreuen. Aus Hohenlimburger Sicht bleibt zu hoffen, dass der Unmut aus der Vorwoche auf dem Platz in positive Energie umgemünzt werden kann. Der Gegner ist allerdings eine Hausnummer: Obersprockhövel hat bislang beide Saisonspiele gewonnen und rangiert mit einem Torverhältnis von 4:2 auf dem zweiten Tabellenplatz.

Hagens Anas Lemrini (l.) im Zweikampf mit Yatma Wade vom SC Neheim.
Hagens Anas Lemrini (l.) im Zweikampf mit Yatma Wade vom SC Neheim. © WP | Michael Kleinrensing

Elfer gegen Olpe

„Wir müssen ekeliger werden“, forderte Christopher Pajdzik, Trainer von Fußball-Landesligist SpVg. Hagen 1911 nach der jüngsten 1:4-Schlappe gegen Dröschede. Und damit meint der Coach: Seine Mannschaft war in der zweiten Hälfte nicht gallig genug, ließ Intensität zu wünschen übrig und bekam dafür am Ende die Quittung. Fehler, die an diesem Sonntag eingestellt oder zumindest minimiert werden sollen. Die Elfer treten in der heimischen Bezirkssportanlage Emst gegen die SpVg. Olpe (15 Uhr). Die Gäste aus dem Sauerland erwischten einen miesen Saisonstart: Auf den 2:3-Saisonstart beim Derbyrivalen Attendorn folgte eine 1:2-Niederlage gegen Bad Westernkotten. Die dritte Niederlage im dritten Spiel würde den Fehlstart wohl perfekt machen.