Wetter/Hjörring. Marvin Cleven (FC Wetter) leitete Fußballspiele bei Turnier in Dänemark. Warum er dort zum dritten Mal war, und was er davon mitnimmt:

In der Stadt Hjörring - gelegen ganz oben im Norden Dänemarks - findet jährlich der DANA-Cup, das drittgrößte Fußballturnier der Welt für Jugendmannschaften, statt. Zum dritten Mal als Schiedsrichter dabei war Marvin Cleven, Referee beim FC Wetter. Und der 23-jährige Unparteiische, der als Briefzusteller bei der Post arbeitet und 2015 mit 14 Jahren seine Schiri-Prüfung ablegte, war wieder hellauf begeistert: „Wenn es mein Urlaub zulässt, mache ich das jedes Jahr wieder.“

Zugang zum Turnier hatte er über einen Facebook-Eintrag eines Schiedsrichters aus Schleswig-Holstein gefunden. „Ich habe Tim Büttner, einen Schiri-Kollegen aus Mölln, über Facebook kennengelernt. Auf seinen Vorschlag hin habe ich mich auf der Homepage des Veranstalters als Schiedsrichter beworben und wurde angenommen“, erzählt Cleven. Das war bereits im Jahr 2019. Nach coronabedingten Ausfällen der Veranstaltung trat Cleven bei der Neuauflage 2022 wieder an, verpasste wegen einer Erkrankung seinen Einsatz im letzten Jahr und war diesmal wieder am Start.

Auch interessant

Am Freitag, 19. Juli, machte sich der Tross aus dem Kreis Hagen - dazu gehörten mit René Reinecke von BW Haspe und Jan-Lukas Rupert von der SpVg. Hagen 11 zwei weitere Unparteiische aus dem heimischen Fußballkreis - mit einem Bulli, den die Elfer zur Verfügung gestellt hatten, auf den Weg nach Dänemark und richtete sich auf dem dortigen Campingplatz ein. Am Sonntag und Montag ging es schon los mit Ansetzungen zu Testspielen, die allerdings noch Freundschaftscharakter hatten.

230 Referees aus 17 Nationen

Das eigentliche Turnier startete am Dienstag. Angetreten waren 1100 Mannschaften aus der ganzen Welt. „Sogar aus Nepal waren ein Team und eine Schiedsrichterin angereist“, berichtet Cleven. Bei den Mannschaften handelte es sich um Jugendliche im Alter von elf bis 19 Jahren. Geleitet wurden die Spiele von insgesamt 230 Referees aus 17 verschiedenen Nationen. Cleven selbst leitet 13 Spiele, kam darüber hinaus noch 6 Mal als Assistent zum Einsatz.

„„Man entwickelt sich auch als Unparteiischer weiter, weil man auf einer ganz anderen Ebene unterwegs ist. Hier konnte ich Spiele auch mal laufen lassen.““

Marvin Cleven
Fußball-Schiedsrichter des FC Wetter

Dabei hatte ihn der Veranstalter hauptsächlich zu Spielen der älteren Jahrgänge eingeteilt. „Ich habe zuerst ein Spiel von Mannschaften aus Amerika und Spanien bekommen. Dann noch Kanada gegen Norwegen, Brasilien gegen Schweden - das war einfach toll“, ist Cleven heute noch begeistert. Bei den Finalspielen am Samstag kam er nicht mehr zum Einsatz. Diese Partien waren den höherklassigen Referees wie einem holländischen Erstliga- oder einem deutschen Drittliga-Schiedsrichter vorbehalten.

Cleven genießt internationales Flair

„Das ist ein wunderschönes Turnier. Man genießt diese Veranstaltung mit ihrem internationalen Flair“, hob Cleven besonders die „tolle Gemeinschaft und Kameradschaft der Schiedsrichter untereinander“ hervor. „Man entwickelt sich auch als Unparteiischer weiter, weil man auf einer ganz anderen Ebene unterwegs ist. Hier konnte ich Spiele auch mal laufen lassen“, nimmt er viele Anregungen für seine weiteren Spielleitungen in den heimischen Ligen mit.

Auch interessant

Mit Tim Büttner, der ihn seinerzeit zum Mitmachen animiert hatte, ergab sich inzwischen eine stabile Freundschaft. Büttner wird im Oktober nach Hagen kommen und hier ein Austauschspiel pfeifen. Im November fährt Cleven dann nach Schleswig-Holstein und wird dort als Gast eine Partie leiten. Auch mit anderen Kameraden aus ganz Deutschland hat er sich in einer Facebook-Gruppe zusammengefunden. „Wir wollen uns demnächst treffen und ein Wochenende zusammen verbringen“, freut er sich über die vielen Bekanntschaften, die sich in den letzten Jahren aus dem Turnier in Dänemark entwickelt haben.