Hagen. Für Melina Fabisch ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Hagenerin ist als Handball-Profi in Europa ganz gut rumgekommen.
Die 31-jährige Profi-Handballerin Melina Fabisch aus Hagen, die gut anderthalb Jahre auf Leihbasis im Ausland spielte, ist wieder zum HSV Solingen-Gräfrath in die zweite Bundesliga zurückgekehrt und trainiert nun gemeinsam mit dem Geschäftsführer zusätzlich die Herrenmannschaft in der Verbandsliga. „Das war für mich eine ganz tolle Zeit“, schwärmt die Linkshänderin, die im Abstiegskampf beim italienischen Verein ASD Teramo ausgeholfen hat, dann sogar zum griechischen Erstligisten AEK Athen wechselte und ihren Traum erfüllen konnte, im Ausland erstklassigen Handball zu spielen.
Auch interessant: Eintracht Hagen behauptet sich gegen deutsche Top-Teams
Dabei lernte sie nicht nur andere Kulturen kennen, sondern in Teramo auch die italienische Sprache und schloss viele neue Freundschaften. „In Athen wurde ich in der letzten Saison mit 111 Toren sogar zweite in der Torschützenliste, das entspricht etwa sieben Treffer im Schnitt pro Spiel“, kann die Rückraumspielerin auf ihre gezeigte Leistung stolz sein. Dabei hatte sie den Eindruck, dass vom „Riesenverein“ aus Athen besonders von Ausländern wie sie sportlich viel abverlangt wurde, sozusagen als Gegenleistung.
Als Profi in Athen: Wohnung, Essen und ein Auto wurde gestellt
Denn immerhin bekam sie als Vollprofi nicht nur Wohnung und Essen, sondern auch ein Auto zur Verfügung gestellt. „Da musste ich nebenbei nicht noch arbeiten gehen“, sagt die gebürtige Hagenerin, die ihren Vertrag in Solingen klugerweise noch vor ihrer Ausleihe verlängerte. Nun kehrte die Handballerin aus Haspe wieder zurück in die Heimat, zumal die Zahlungsmoral des AEK am Saisonende plötzlich zu wünschen übrig ließ. „In den extrem heißen Monaten Juli und August flüchten etliche Einheimische aus der Hauptstadt auf die Inseln“, stellte Melina Fabisch fest.
„Zugegeben, anfangs dachte ich, es könnte mir etwas komisch vorkommen, die Herren zu trainieren und es wäre ein großer Unterschied. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Die anspruchsvolle Aufgabe macht mir wirklich viel Spaß.“
Während ihres Ausland-Aufenthaltes stieg ihr Heimatverein aus Solingen in die erste Bundesliga auf und nach einer Saison auch gleich wieder ab. Nun kann die Handballerin, die sich vor den Abschlussarbeiten zum Lehramtsstudium befindet, dem neuen HSV-Chefcoach in der 2. Bundesliga ihre Stärke zeigen und auch die neuen Erfahrungen aus dem Ausland umsetzen - wie auch als Trainerin bei den Verbandsliga-Herren.
Auch interessant: Eintracht Hagen trifft Entscheidung in der Kapitäns-Frage
Wie in Athen ist auch in Solingen fünftägiges Training in der Woche angesagt plus die Spiele am Wochenende. Das ständige Pendeln zwischen Haspe in Richtung Solinger Klingenhalle und zurück ist die leidenschaftliche Handballerin ja gewohnt und es macht ihr auch nichts aus. Auch als Übungsleiterin wird die Hagenerin respektiert und akzeptiert, so dass sie einen Trainer-Job zum späteren Zeitpunkt nach ihrer Karriere nicht ausschließen will und Sabrina Wittmann (33), die im Fußball beim Drittligisten FC Ingolstadt als Frau das Zepter schwingt, als Vorbild nehmen kann: „Die Mädchen in der A-Jugend habe ich schon trainiert und das hat mir viel Freude bereitet und bekomme nach den ersten Einheiten auch von den Herren bereits ein positives Feedback. Zugegeben, anfangs dachte ich, es könnte mir etwas komisch vorkommen, die Herren zu trainieren und es wäre ein großer Unterschied. Aber das ist überhaupt nicht der Fall. Die anspruchsvolle Aufgabe macht mir wirklich viel Spaß!“ kö