Herdecke. Sieben Teams statt drei, die Jugend wächst bei der HSG Herdecke/Ende. Welche Vakanz den aktuellen Aufschwung aber stoppen könnte:
Erst die Qualifikation, dann Turniere, etwa das erste E-und D-Jugendturnier in der Bleichsteinhalle: Von Sommerpause war noch keine Spur von Langeweile beim Handball-Nachwuchs der HSG Herdecke/Ende. Zumal man nach den Sommerferien mit so vielen Jugend-Mannschaften wie noch nie, nämlich sieben, in die Saison 2024/2025 starten wird. Die positive Entwicklung und das Wachstum führt der Sportlichen Leiter der Jugend, Quentin Münch, auch auf externe Hilfe zurück. „Das hat ganz viel mit den FSJ-lern zu tun, die repräsentieren unseren Sport in den Schulen und Kitas“, sagt Münch. Doch ausgerechnet nun konnten die Herdecker noch niemanden finden, der das Freiwillige Soziale Jahr ab dem 1. September bei ihnen absolviert.
Seit sieben Jahren schon beschäftigt die HSG Herdecke/Ende FSJ-ler, die mit großer Leidenschaft in den Schulen und Kitas in Herdecke unterwegs sind und Kinder für Handball begeistern. Aktuell haben sich mit Niklas Jambon und Finn Gens erstmals sogar zwei Freiwillige bei der HSG engagiert, deren Zeit am Wochenende abgelaufen ist. Ein Nachfolger ist aber noch nicht in Sicht, obwohl die HSG zu Jahresbeginn mit der Werbung begonnen hat. „Noch sind wir nicht nervös, die jungen Leute entscheiden sich immer später für das Freiwillige Soziale Jahr“, sagt Münch. Ohne FSJ-ler indes könnte die Aufwärtsentwicklung im Herdecker Nachwuchs empfindlich gebremst werden. „Seit 2016 hatten wir fast durchgängig die FSJ-Stelle besetzt, nur in einem Jahr hatten wir da niemanden“, sagt Münch, „und das haben wir schon gemerkt, sie helfen uns extrem viel.“
Für zehn Monate - vom 1. September bis 30. Juni - verpflichten sich die FSJ-ler für das Taschengeld in Höhe von 315 Euro monatlich bei der HSG. Sie leiten Sportstunden in den Herdecker Grundschulen, geben Sport- und Bewegungskurse in den Kitas der Stadt, leiten das Mini/Maxi-Training und betreuen Spiele und Turniere beim Nachwuchs. „Gerade morgens in den Schulen und beim Training am frühen Nachmittag helfen sie sehr“, weiß der Sportliche Leiter, zumal die HSG auch auf Trainersuche ist: „Gerade bei den ganz Kleinen ist das schwierig.“
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Auch mit Hilfe der FSJ-ler ist die Nachwuchsabteilung der HSG Herdecke/Ende in den letzten Jahren deutlich gewachsen. „Vor ein paar Jahren hatten wir noch zwei oder drei Mannschaften im Spielbetrieb, hatten mehrere Jahre keine A- oder B-Jugend“, sagt Münch, „jetzt gehen wir mit sieben Mannschaften in die Saison.“ Er selbst trainiert die Oberliga-A-Jugend, die sich vornehmlich aus der starken C-Jugend des Jahrgangs 2007 rekrutiert, die in der Saison 2021/22 zur westfälischen Spitze zählte. Und mit Nicolas Krüsmann, Jannik Mielke und nun Robert Bösel drei Talente an den VfL Eintracht Hagen verloren haben, die nun in der A-Jugend-Bundesliga spielen. „Sie gehen dort ihren Weg, haben viel Spielzeit“, hebt Münch hervor.´Nur bei der B-Jugend gibt es eine Lücke, die jüngeren Klassen sind durchweg und manchmal doppelt besetzt.
Bezug zum Handball vorteilhaft
Spaß und Erfahrung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie iigenverantwortliches Arbeiten, Teamfähigkeit, Flexibilität stellt die HSG Herdecke/Ende an Anforderungen an künftige FSJ-ler. Ein direkter Bezug zum Handball ist von Vorteil, jedoch nicht zwingend notwendig, ein Führerschein der Klasse B wünschenswert. Man bietet ein Taschengeld in Höhe von 315 Euro pro Monat, flexible Arbeitszeiten, mindestens 22 Urlaubstage, mindestens 21 Seminartage mit Übernahme der Kosten, Unterstützung beim Erwerb der C/B- Lizenz, Übernahme der Sozialversicherung und eine enge Begleitung durch Trainer und Offiziellen des Vereins. Bei Intreresse kann man sich bei Quentin Münch (0157 37327461, trainer@handball-herdecke.de) melden.
„Erstmals seit vielen Jahren haben wir auch eine rein weibliche Jugendmannschaft“, freut sich Münch gerade über die von den FSJ-lern Niklas Jambon und Finn Gens betreuten Mädchen der E2: „Der Zulauf ist sehr gut, auch unterhalb der F-Jugend.“ Die von Ex-Profi-Torwart Dominik Formella aufgebauten Minis wechseln nun in die F2, bei den Minis und im Kinderballsport sind Talente im Kindergartenalter aktiv. „Es läuft zur Zeit ganz gut, das sah vor ein paar Jahren noch ganz anders aus“, sagt Quentin Münch: „Ich sehe es als Erfolg, wie die Jugend sich entwickelt hat.“ Wichtig, denn die HSG Herdecke/Ende hat stets ganz stark von der eigenen Nachwuchsarbeit gelebt. Die Basis der ersten Mannschaft in der Verbandsliga etwa besteht zum Großteil aus dem Herdecker A-Jugend-Bundesliga-Team von 2016/17, in die erst jetzt wieder mit Dominik Spannekrebs, Matthis Kloppenburg und Yannis Grasediek drei Asse von damals zurückgekehrt sind. Wenn sich jetzt noch ein FSJ-ler finden würde . . .
„Vor ein paar Jahren hatten wir noch zwei oder drei Mannschaften im Spielbetrieb, hatten mehrere Jahre keine A- oder B-Jugend. Jetzt gehen wir mit sieben Mannschaften in die Saison.“