Hagen. . Im Interview: BG-Klubvize Niklas Wetzel, der nach dem Ausscheiden von Fredi Rissmann als Turnierorganisator in vorderster Verantwortung ist.

Am Tag danach war Aufräumen angesagt. Die Wiese neben der Sporthalle Emst hatten die Gastgeber nach dem 43. Freiluftturnier der BG Hagen bereits am Sonntag grundgereinigt, gestern Nachmittag befreite Niklas Wetzel mit einer Handvoll Helfer die Plätze rund um die Grundschule Emst von den Hinterlassenschaften des Basketball-Spektakels. Der 27-Jährige, seit acht Jahren stellvertretender BG-Vorsitzender, steht nach dem Rückzug von Klubchef Fredi Rissmann bei der Turnier-Organisation künftig in der ersten Reihe der Verantwortung. Über die Zukunft des BG-Turniers sprach die WP mit dem 27-jährigen Jura-Studenten.

Hallo Herr Wetzel, am Ende von drei Turniertagen bebte noch einmal der Asphalt beim robust geführten Hobby-Finale vor bestimmt 200 Zuschauern zwischen den Crocodiles und Feuervogel 2.0 . . .

Niklas Wetzel: Ja, da ist immer Feuer drin, gerade bei diesen beiden Teams. Das war doch ein würdiger Abschluss. Wir haben danach übrigens noch einen Sonderpokal vergeben. An all die Teilnehmer und Zuschauer, die sich zu benehmen wissen und beim Aufräumen helfen. Beim Rasenplatz waren wir mit einem Kollektiv an Teams da, die mit sauber gemacht haben.

Apropos Benehmen: Seit einigen Jahren gibt es beim BG-Turnier, wie bei vielen Veranstaltungen dieser Größenordnung, Probleme mit Vandalismus, Glasbruch oder Diebstählen. Was kann man da tun?

Wir haben ja schon seit Jahren ein Glasflaschen-Verbot an den Plätzen, aber es gibt drei, wenn nicht sogar vier Eingänge zum Turnier, das ist bei der Menge nicht zu kontrollieren. Es wird trotz aller Appelle nicht besser, deshalb müssen wir darüber nachdenken, ob wir das Sicherheits-Personal aufstocken. Und vielleicht müssen sich die Gäste beim Betreten des Hauptgeländes demnächst daran gewöhnen, dass es eine Taschenkontrolle gibt.

Die Wiese können wir nicht einzäunen. Wir werden dort künftig einzelne Parzellen abstecken und sie den Teams, die dort zelten wollen, gezielt gegen eine Kaution zuordnen. Diese gibt es erst dann zurück, wenn die Parzelle auch gesäubert ist

Woran liegt es, dass diese Probleme zunehmen?

Das BG-Turnier ist eben weit mehr als ein Basketball-Turnier, es zieht die Leute einfach an. Und ist einer der Hotspots in Hagen, wo ja sonst eher wenig los ist. Das Publikum wandelt sich, diese Menge an Gästen haben wir vor einigen Jahren nicht gehabt. Am Freitagabend waren viele Leute da, die habe ich bei der BG noch nie gesehen - und ich kenne vom Einsatz an der Kasse eigentlich die meisten.

Nach dem 39. Freiluft-Turnier hört Fredi Rissmann als Organisator auf. Was bedeutet das - und wie soll es weitergehen?

Das ist natürlich eine starke Zäsur, aber ich hoffe, dass wir immer noch auf Fredis großen Wissens-Pool zurückgreifen können. Während des Turniers war er aus gesundheitlichen Gründen ja schon seit drei Jahren nicht mehr so präsent. Und das Fest ist immer größer geworden, der Helferstamm vom Gefühl her immer kleiner. In dieser Zeit haben wir schon einige Erfahrungen sammeln können. Das muss auf mehrere Schultern verteilt werden, dazu bilden wir im Herbst ein Kommittee für die Organisation und sammeln Ideen. Es gibt ein Jahr Zeit, bis dahin müssen wir das hinkriegen.

Natürlich soll der Basketball weiter im Vordergrund stehen. Die Gründergedanken sollen beibehalten werden, das wollen wir nur punktuell verbessern. Eine Live-Band ist da eine Idee. Und wir wollen es hinkriegen, die sportliche Leistung noch mehr zu pushen. Ich habe nicht vergessen, dass ich als kleines Kind die Endspiele der Theken-Teams am Sonntagnachmittag vor 1000 Zuschauern in der Halle gesehen habe. Vielleicht können wir dahin wieder zurückkommen. Die aktuell zwei Mannschaften aus der Schweiz müssen ja nicht die einizigen internationalen Teilnehmer bleiben. Vielleicht können wir starke Mixed-Teams über die NRW-Grenzen hinaus gezielt ansprechen.

Fredi Rissmann hört als Turnier-Organisator auf, aber nicht als Klubchef der BG Hagen. Oder müssen Sie da auch einen Nachfolger suchen?

Nein, er ist noch für zwei Jahre gewählt. Und ich würde ihn gern zu noch zehn Jahren überreden. Er ist doch das Gesicht des Vereins, ein Menschenfänger, auf den möchte ich nicht verzichten.