Herdecke. Mit den Herren 65 spielt eine Mannschaft des Vereins so hoch wie noch nie. Was das mit Nachbar SG Vorhalle 09 Tennis zu tun hat:
Sie haben länger miteinander kooperiert und treten auch zu diesem Sommer wieder als gemeinsames Team an, aber nun unter reiner Herdecker Flagge: Die Herren 65 sowie auch die Herren 40 des Herdecker TC Grün-Weiß und der SG Vorhalle 09. Da sich die Vorhaller Ende 2023 aufgelöst haben, wechseln die Spieler den Verein. Für einige geht‘s damit zum Heimatklub zurück. Der HTC hat somit in der Sommersaison mit den Herren 65 erstmals eine Mannschaft, die oberhalb des Bezirks Südwestfalen aufschlägt: In der Westfalenliga.
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„Ich freue mich natürlich, dass wir ein Team in der Westfalenliga haben. Wir haben es aber nicht allein auf unsere Fahne zu schreiben, da auch die anderen Spieler im Team sind“, sagt der HTC-Vorsitzende Jürgen Esken, der selbst bei den Herren 65 spielt. Er half in der Vorsaison noch als Gastspieler für Vorhalle aus. Und: Immerhin zählten damit zuletzt schon vier Herdecker zum Stamm der Hagener. Sie treten nun am Vorhaller Weg an. Dort, wo sich fünf Außenplätze befinden, auf denen es jetzt etwas voller wird. Die Platzbelegung werde nun natürlich höher sein, aber das sei laut Esken machbar. „Wir schauen, wie es sich entwickelt. Wir werden nicht viel Kapazität verbrauchen, da Training und Spiele auch vormittags möglich sind“, so der Clubchef.
Mannschaft der Herren 65 sollte nicht zerstreut werden
Mannschaftsführer der Herren 65 ist nun Wolfgang Wachenfeld. Er war vor einigen Jahren von Herdecke nach Vorhalle gewechselt und spielte dort auf höherem Niveau, mit den Herren 55 sogar in der Regionalliga. Achim Goschau tat es ihm vor wenigen Jahren gleich. Nun schlagen sie wieder für ihren Stammverein auf. „Wir haben uns für den HTC entschieden, damit sich die Mannschaft nicht zerstreut und somit komplett auflösen würde“, erklärt Wachenfeld, für den es keine Umgewöhnung ist. Doch er weiß: Für den ein oder anderen ist es schon eine Umstellung. Udo Rummenhohl (74 Jahre) hat zum Beispiel nie für einen anderen Verein als für die SG Vorhalle aufgeschlagen. „Für ihn war es nicht einfach, dass so etwas in seinem Alter wegbricht. Nach den 41 Jahren bei der SG Vorhalle, die er mit gegründet hat“, so der Mannschaftsführer.
Zu den Herren 65 gehören außerdem noch Rolf Groth, Thomas Bertram, Hans-Bernd Berger, Dieter Pütter sowie Heinz-Walter Freitag. Letzterer stammt ebenfalls aus Herdecke, sein Stammverein ist allerdings der TuS Ende. Nun erneut, dort schlägt auch seine Frau Angelika für die Damen 65 auf. Die beiden wohnen zudem in Ende. Der TuS hat keine Herren 65, der 70-Jährige könnte mit den Herren 70 in der Verbandsliga wirken. Für den HTC ist er daher als Gastspieler gemeldet. Durch seine zweite Mitgliedschaft beim TC Kirchhörde schlägt er außerdem als Kapitän noch für die Dortmunder Herren 70 in der Westfalenliga auf.
Freitag blickt schmerzlich auf Auflösung der SG Vorhalle
Freitag sagt: „Es tut schon weh, nach 41 Jahren die SG Vorhalle 09 auflösen zu müssen. Auch die schöne Anlage mit sieben Plätzen und im Wald gelegen. Wir hatten über die ganzen Jahre viele Erfolge. Wir haben uns dann überlegt, wo gehen wir hin. Da einige Spieler beim HTC zuhause sind, sind wir alle dorthin gewechselt.“ Für ihn sei es aber nichts Besonderes, trotz der Konstellation mit drei Vereinen, in denen er aktiv ist. Vor einigen Jahren gab es die Überlegung, eine Fusion zwischen der SG Vorhalle und den HTC zu bilden. „Wir haben geschaut, wo Gemeinsamkeiten sind“, erzählt Freitag, der in Vorhalle bis zur Auflösung Vorsitzender war. Dort ging es mit Blick auf die Mitgliederzahl stark bergab, während der HTC gerade im Jugendbereich zugelegt hat.
Ziel ist der Klassenerhalt
Die Herren 65 des Herdecker TC wollen den Klassenerhalt in der Westfalenliga schaffen. Im vergangenen Sommer waren sie als SG Vorhalle ganz knapp durch einen verlorenen Satz gegen den TC St. Mauritz II eigentlich abgestiegen. Da aber aus Marl ein Team den Aufstieg nicht wahrgenommen hat, konnte Vorhalle drin bleiben und nun als HTC starten.
Mannschaftsführer Wolfgang Wachenkamp geht von einer harten Saison aus. Dem Team fehlt zudem der nach einer Schulteroperation noch nicht wieder einsatzfähige Ralf Groth, früher die Nummer eins. Heinz-Walter Freitag sei aber eine starke Nummer eins und auch Thomas Bertram eine Verstärkung.
Die Verbindung zwischen den Vereinen war übrigens immer gut, dazu auch noch mit dem TuS Ende. Mitte April waren einige Spieler aus den drei Vereinen gemeinsam zur Saisonvorbereitung auf Kreta. „Das machen wir schon seit 20 Jahren. Morgens und nachmittags waren wir jeweils zwei Stunden auf zwei gemieteten Plätzen. Wir teilen uns dabei auf, wer mit wem trainiert. Udo Rummenhohl hat als Trainer fungiert und es hat viel Spaß gemacht“, berichtet Freitag. Der Aufschlag und das Volleyspiel standen dabei im Fokus, um schnelle Punkte zu erzielen. Um die geht es für die Herren 65 des HTC ab dem 22. Mai.