Salzwedel/Wetter. Ein Quartett aus der Ruhrstadt war in Salzwedel am Start und überraschte sich mit den Leistungen selbst.

Salzwedel, eine Stadt in Sachsen-Anhalt, rund 420 Kilometer Entfernung und das Ziel für vier Bogenschützen des TuS Wengern am vergangenen Wochenende. Gleich vier heimische Schützen konnten sich bei den Landesmeisterschaften unter den besten platzieren und erhielten daraufhin die Einladung des DBSV (Deutscher Bogensport-Verband) zur Deutschen Meisterschaft 2024 in der Halle. Diese fand am vergangenen Wochenende im entfernten Salzwedel statt und brachte einige Überraschungen für die Wengeraner mit sich.

Thomas Killian, Oliver Fuhrmann und Udo Hildebrand bildeten die männliche Startfraktion. Sie starteten in der Ü50 Recurve, in der insgesamt 43 Schützen um den Meistertitel kämpften. Mit Sabine Sabel hat sich eine Frau mit 32 Konkurrentinnen gemessen. Doch nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam im Team gingen sie an den Start und stellten sich den insgesamt 17 gegnerischen Teams aus ganz Deutschland - und sollten auch sich selbst überraschen.

Udo Hildebrand tritt nicht mit im Team an

Udo Hildebrand trat als einziger nicht im Team an, da dieses immer nur aus drei Schützen besteht, und landete mit 488 (von möglichen 600) Ringen auf dem 35. Platz. Mit sechs Ringen und vier Plätzen Unterschied lieferten sich Thomas Killian und Oliver Fuhrmann einen engen Kampf um den besten Wengeraner Schützen. Mit 528 Ringen hatte Oliver Fuhrmann das Nachsehen und landete auf Platz 14. Thomas Killian verpasste knapp eine Top-10-Platzierung und errang Platz elf mit 534 Ringen. „Wir haben im Gegensatz zu einigen anderen keinen Trainer und uns aus einer relativ kleinen Abteilung mit vier Schützen qualifiziert, da sind wir schon stolz, den Verein so vertreten zu dürfen“, sagten die Schützen im Nachgang.

Sabine Sabel hat in der Einzelwertung nicht damit gerechnet, dass sie Platz vier erreichen kann.
Sabine Sabel hat in der Einzelwertung nicht damit gerechnet, dass sie Platz vier erreichen kann. © TuS Wengern | TuS Wengern

„Wenn ich nicht Letzte werde, dann bin ich schon zufrieden“, sagte Sabine Sabel zur Einschätzung ihrer Leistung vor dem Start. Ihr Mann, Volker Sabel, musste die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften übrigens aus persönlichen Gründen absagen. Er begleitete aber die Schützin und schätzte die Platzierung etwas genauer ein: „Ich denke, sie wird unter den besten fünf landen“. Sie startete mit zwei weiteren Konkurrentinnen ebenfalls in der Klasse Ü50 Recurve. „Ich war ziemlich nervös vor dem Start, weil meine letzte Deutsche Meisterschaft schon elf Jahre her war, aber ich habe mich auch sehr gefreut, einfach wieder dabei sein zu dürfen“, sagte die Schützin vom TuS Wengern.

Sabine Sabel bestätigt ihre guten Ergebnisse aus dem Training

Bereits im Training konnte sie gute Ergebnisse erzielen und fühlte sich fit, gesund und vorbereitet für den Wettkampf. Dies konnte sie im ersten Durchgang auch zeigen und landete mit 268 Ringen schon auf dem vierten Platz. Einen kleinen Patzer erlaubte sie sich im zweiten Durchgang, fokussierte sich aber schnell wieder und behielt am Ende den vierten Platz. „Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben und freue mich unheimlich“, sagte Sabel.

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Eine Überraschung sollte es am Ende geben, denn während Sabel sich noch über das persönliche Ergebnis freute, hatte ihr Mann zufällig einen Blick auf die Teamwertung geworfen. Dadurch konnte er dem Dreierteam, bestehend aus Thomas Killian, Oliver Fuhrmann und Sabine Sabel die Vize-Meisterschaft in der Teamklasse verkünden. Für diese werden alle drei Einzelwertungen der Schützen zusammengerechnet und am Ende reichte es durch drei konstant gute Ergebnisse für den zweiten Platz. „Wir möchten an dieser Stelle auch dem TuS ein großes Lob aussprechen, da es nur selten vorkommt, dass andere Vereine bis zu dreimal die Woche trainieren können“, sagten die Schützen und freuten sich über die Silbermedaille.