Hohenlimburg. Für SV Hohenlimburg 10 lief der Saisonstart alles andere als perfekt. Im Interview erklärt Trainer Nils Langwald, was besser laufen muss.

Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 1910 patzte beim Saisonauftakt, unterlag beim SV Brilon trotz hoher Spielanteile mit 2:3. Die Partie in Brilon war zugleich das Pflichtspiel-Debüt von Chefcoach Nils Langwald an der Seitenlinie. Am Sonntag steht das erste Heimspiel auf dem Plan, um 15.30 Uhr ist der FSV Gerlingen zu Gast im Erich-Berlet-Stadion. Im Interview mit unserer Zeitung sprach Langwald über die ersten Wochen in Hohenlimburg, die Schwächen seiner Truppe und die anstehende Partie gegen die Gerlinger.

Herr Langwald, wie waren die ersten Monate an alter Wirkungsstätte, diesmal als Trainer?

Nils Langwald: Spannend. Es hat sich einiges verändert. Allerdings ist auch einiges gleich geblieben. Es war eine sehr intensive Zeit. Wir hatten viel Arbeit.

Wie unterscheidet sich die Arbeit beim SV Hohenlimburg vom TuS Langenholthausen?

Der ganze Maßstab ist tatsächlich etwas anders. Der eine ist ein Verein aus einem 2.000-Seelen-Dorf, Hagen hat knapp 190.000 Einwohner. In Langenholthausen hatte ich eine sehr junge Mannschaft, jetzt eine mit vielen gestandenen Spielern. Da unterscheidet sich das erheblich, wie man mit den Spielern umgehen muss.

Was ist Ihre Spielphilosophie?

Grundsätzlich möchte ich, dass meine Mannschaft den Ball hat, dass wir bestimmen, was und wie gespielt wird. Dass auch in den Phasen, wo wir nicht den Ball haben, wir aktiv sind und wir durch bestimmte Prinzipien dahin kommen, den Ball wieder schnellstmöglich in den eigenen Reihen zu haben. Da kann man jetzt natürlich ins Detail gehen etwas länger ziehen. Meine Mannschaft soll dominant sein und im Idealfall aus dieser Dominanz heraus viele Torchancen kreieren.

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Sie kennen die Liga vom letzten Jahr, wie schätzen Sie Ihren Kader im Verhältnis zum Rest der Staffel ein?

Ich denke, dass wir von der Qualität des Kaders eine der deutlich besseren Mannschaften sind. Wir haben eine enorme Qualität sowohl in der Spitze als auch in der Breite. Ich behaupte, dass fast jeder Spieler in unserem Kader bei den meisten anderen Teams noch Stammspieler wäre.

Was ist die größte Schwäche Ihrer Mannschaft?

Aus dem vielen Ballbesitz, den wir tatsächlich in den meisten Fällen haben, noch mehr Torchancen zu erarbeiten. In Brilon hatten wir laut Aufzeichnung 75 Prozent Ballbesitz. In den Testspielen waren wir bis auf Ausnahmen immer die dominante Mannschaft, aber haben immer noch zu wenig Torchancen daraus kreiert.

Was ist Ihr Saisonziel?

Wir möchten gerne oben mitspielen.

Die Vorbereitung war ohne den eigenen Rasenplatz etwas chaotisch, wie haben Sie das gemeistert?

Wir hatten ein sehr gelungenes Trainingslager in Hennef. Die ersten anderthalb Wochen konnten wir noch auf den Rasen Das Turnier bei Fichte Hagen hat das noch etwas abgefangen, weil wir da nur am Spielen und nicht am Trainieren waren. Dann waren wir im Ischelandstadion, das war in Ordnung, aber wir mussten bis auf die letzte Einheit mit E-Jugend-Toren Vorlieb nehmen. Aber das liegt nicht in der Hand unseres Vereins. Wir als Mannschaft haben uns nicht groß damit beschäftigt.

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Haben Sie die Niederlage gegen Brilon aufgearbeitet und weitere Erkenntnisse erhalten?

Aufgearbeitet ist sie. Das war ein ordentliches Spiel von uns. Wir müssen bereit sein, von den vielen Spielanteilen mehr aufs Spiel zu setzen. Wir hatten viele Torchancen, als wir mehr ins Risiko gegangen sind. Das bezahlt man dann mit Ballbesitz, den man abgibt. Wir müssen da häufiger ins Risiko gehen und mal den Ball spielen, der nicht 100 Prozent sicher ist, aber uns vors gegnerische Tor bringt. Als wir das gemacht haben, war das Briloner Tor auch ordentlich unter Feuer.

Was muss jetzt gegen Gerlingen besser laufen?

Wenn alles gleich bleibt und wir nicht das maximale Pech haben gegen einen Gegner, der hinten drin steht, gewinnen wir das Spiel gegen Brilon. Aber wir haben noch ein paar Sachen mitgenommen, die wir in die Trainingsarbeit haben einfließen lassen. Rufen wir weiter diese Leistung ab, spiegelt sich das auch in Ergebnissen wider.

Vincenzo Porrello stand in Brilon nicht im Kader, ist er wieder mit von der Partie?

Der war krank und ist auch noch krank. Kevin Ropiak, Lazar Dobrijevic und Mathijn Mares werden fehlen.