Hagen. Kreisläufer Julian Renninger fehlt dem Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen lange. Dennoch soll in Rimpar die Niederlagenserie enden.
Am vergangenen Mittwoch saß er immerhin wieder auf der Bank, das nächste Spiel seiner Mannschaft verfolgt er schon wieder vorm Bildschirm: Julian Renninger fehlt Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen für rund zehn weitere Wochen und kann im Auswärtsspiel bei den DJK Rimpar Wölfen (Samstag, 19.30 Uhr, sportdeutschland.tv) nicht mitwirken. Im November verletzte sich Renninger im Spiel gegen den ASV Hamm-Westfalen nach zwei Kreuzbandrissen erneut am Knie und erlitt ein Verdreh-Trauma.
Stefan Neff: Renninger ist emotionaler Leader
Am Tag nach der jüngsten 26:30-Niederlage beim VfL Gummersbach unterzog sich der 29-Jährige einer Knie-Arthroskopie. Heraus kam, dass sich die Aufhängung des Meniskus gelockert hatte, was diesem zu viel Freiraum gibt und so durch verschiedene Bewegungen zu Beschwerden führt. „In Gummersbach saß er auf der Bank, da er im aller größten Notfall ein paar Minuten gespielt hätte. Er hat aber nicht einmal richtig trainiert und wir wussten auch, dass er operiert wird.
Dennoch ist er in der Kabine wichtig als emotionaler Leader“, erklärt Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff das plötzliche Erscheinen Renningers auf dem Spielbericht. Auch wenn sich die Leidenszeit vom VfL-Akteur dadurch erneut verlängert, ist man bei der Eintracht guter Dinge, dass Renninger bald wieder vollständig fit sein wird.
Eintracht Hagen: Personalsituation ist angespannt
Dennoch verbessert sich die Personalsituation beim VfL dadurch vorerst nicht. Neben Renninger fallen auch Luca Klein und Valentin Schmidt, die beide auf der Mittelposition agieren, weiter aus. Diese Schwächung des Rückraums war in der Gummersbach-Partie deutlich spürbar, oft fehlte die zündende Idee und Dynamik, die sowohl Klein als auch Schmidt häufig mit auf die Platte brachten. „Wenn beide etatmäßigen Mittelleute fehlen, muss man mit dem gewissen Qualitätsverlust leben und sich diesen eben an anderer Stelle, auch durch kämpferische Elemente, wiederholen“, fordert Neff seine Mannschaft dazu auf, die Ausfälle zu kompensieren und ergänzt: „In der Abwehr ist es die gleiche Truppe wie sonst auch, darüber kann man viel wegarbeiten. Wenn jeder drei Prozent mehr gibt, muss es trotz der fehlenden Eingespieltheit im Angriff dazu reichen, das Spiel zu gewinnen.“
Als Alternativen ließ Neff die Position auf der Mitte entweder durch Nachwuchsspieler Niko Bratzke oder Lukas Kister ersetzen. Auch eine Kombination mit zwei Linkshändern im Rückraum, bei der Jan-Lars Gaubatz im Zentrum neben Philipp Vorlicek im rechten Rückraum agiert, kam zuletzt zum Tragen. Optionen, auf die Neff auch in Zukunft angewiesen sein wird, da bei allen drei Ausfällen eine kurzfristige Rückkehr ausgeschlossen werden kann.
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Jahresübergreifend stehen mittlerweile vier Niederlagen in Serie für den VfL Eintracht Hagen zu Buche. Zusätzlichen Druck, zu gewinnen, um nicht in einen Negativstrudel zu geraten, verspürt Neff nicht: „Man muss es jetzt ein Stück weit mehr erzwingen und mehr wollen. Das Selbstvertrauen ist nicht so hoch, wie als wenn man gerade eine Siegesserie hat, im Profisport verspürst du aber unabhängig vom derzeitigen Erfolg immer einen gewissen Druck.“
Neff: Müssen ans absolute Limit gehen
Nachdem Neff nach der deutlichen Derby-Niederlage gegen Ferndorf die Moral seiner Mannschaft anprangerte, zeigten seine Spieler in Gummersbach die richtige Reaktion. Gegen Rimpar fordert der Chefcoach die üblichen Tugenden: „Ich erwarte, dass die Mannschaft wieder an ihr absolutes Limit geht, wir das Tempo hochhalten und Lust haben Dominanz auszustrahlen. Das ist auswärts natürlich nicht leicht, die Qualität dafür haben wir aber im Gepäck.“