Wetter. Selbstbewusstsein, Bewegung, Teambildung: Was Wetters Vorschulkinder beim Sportkarussellchen für die Schule lernen.
Mit Tennis begann das „Sportkarussellchen“ vor Jahresfrist, mit Tennis endete auch das erste Jahr. Bei der vom Land geförderten Initiative, die den Nachwuchs aus Kindergärten in die Sportvereine bringen soll, verabschiedet sich der erste Jahrgang in Richtung Schule. Gestärkt und gut vorbereitet durch das Bewegungsangebot, da sind sich alle Beteiligten einig. Und dass es sinnvoll wäre, wenn sich das „Sportkarussellchen“ in Wetter auch dauerhaft drehen könnte. Was nicht gesichert ist, denn am Ende des Jahres läuft die Förderung aus.
Insgesamt 64 Vorschulkinder aus Wetter stiegen bisher ein ins „Sportkarussellchen“, alleine in diesem Schuljahr waren es 37. Weil nach der „Villa Kunterbunt“ und der Kindertagesstätte „Abenteuerland“ als Pilot-Kitas sich auch das „Harkorthaus“ an der sportlichen Nachwuchsförderung im Kindergarten beteiligt, die vom NRW-Förderprogramm „Sportplatz Kommune – Kinder- und Jugendsport fördern in NRW!“ mit 22.000 Euro für zwei Jahre bezuschusst wird. Und damit die 450-Euro-Stelle von Sportstudent Paul Espey als hauptamtlicher Projektleiter finanziert. Ein solcher ist notwendig, weil - anders als beim ebenfalls in Wetter initiierten „Sportkarussell“ an Grundschulen - der Sport an Kitas vormittags stattfinden muss und dies nur selten von Ehrenamtlern in Vereinen angeboten werden kann.
Motorisch stark verbessert
Die Sportarten Schwimmen, Handball, Leichtathletik, Fußball - mit dem SC Wengern - und eben Tennis - mit Trainer Janis Müller vom TC Volmarstein - hat das erste „Sportkarussellchen“-Jahr den Kindern nähergebracht. Und Paul Espey, der die Vorschulkinder nun ein Jahr beobachtet hat, ist überzeugt: „Die Kinder haben total viel Selbstbewusstsein gesammelt und sich motorisch deutlich verbessert. Sie sind viel fitter, bewegen sich eigenständiger.“ Und einige haben sich bereits in Sportvereinen - etwa beim FC Wetter oder in Tenniscamps - angemeldet. https://www.wp.de/sport/lokalsport/hagen/trotz-pandemie-haben-wetters-sportvereine-mehr-mitglieder-id235451399.html
Ein Eindruck, den die Erzieherinnen der Kita „Abenteuerland“ nur bestätigen können. „Für die Kinder war das eine sehr gute Erfahrung und eine gute Vorbereitung auf die Schule, sie haben viel an Eigenständigkeit gewonnen und Teambildung gelernt“, sagt Martina Nöth bei der Abschlussveranstaltung auf der Tennisanlage des TuS Wengern, während Kollegin Claudia Dangel-Belecke ergänzt: „Paul Espey hat das mit sehr viel Engagement gemacht, für die Kinder war es schon deshalb ein tolles Erlebnis.“ Sie hofft auf eine Fortsetzung des „Sportkarussellchens“: „Es wäre schön, wenn die Politik sich dafür entscheiden könnte und Geld in die Hand nehmen würde, um die Kinder zu bewegen.“
Förderung läuft Ende 2022 aus
Denn die „Sportplatz Kommune“-Förderung durch Landessportbund und NRW-Staatskanzlei läuft zum Jahresende aus, damit auch die Finanzierung des Projektleiters. Dass es eine Fortführung dieser Förderung gibt, hofft Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg. „Schon um die Strukturen dieses erfolgreichen Projekts zu festigen“, sagt er, „das ist der kleine Bruder des Sportkarussells, das den Vereinen gut getan hat. Und in Wetter erfunden wurde.“ Auf eine Vorbildfunktion der Stadt an der Ruhr hofft Paul Espey auch diesmal: „Wir sind beim Sportkarussellchen Vorreiter, da können sich andere Städte etwas abgucken.“