Hagen. Eintracht Hagen beendet die Saison mit einem Heimspiel gegen HC Elbflorenz. Trainer Stefan spricht im Interview über eine „verrückte“ Saison.
Ein Sieg im letzten Saisonspiel gegen den HC Elbflorenz 2006 – natürlich wäre das schön. Aber ganz unabhängig vom Ergebnis dieser Partie des 38. Spieltags in der 2. Handball-Bundesliga ist klar: Der VfL Eintracht Hagen wird feiern und sich feiern lassen. Die zurückliegende Saison ist eine der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Vor dem vorerst letzten Anwurf in der Krollmann Arena (Samstag, 18 Uhr) sprachen wir mit VfL-Chefcoach Stefan Neff über Emotionen, Abschied und Lehren.
Stefan Neff, wenn Sie diese Saison mit einem Wort beschreiben würden...
Stefan Neff: Dann würde ich ‘verrückt’ sagen. Verrückt wegen all der Höhen und Tiefen, die wir durchgemacht haben. Corona und andere Nebenkriegsschauplätze, Verletzungspech in der Rückrunde. Aber das zweite Wort, das ich wählen würde, ist ‘erfolgreich’. Wir schließen die Saison mit einem einstelligen Tabellenplatz und Pluspunkten ab, wir haben für viele Highlights gesorgt. Darauf sind wir stolz.
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Sind Sie froh, dass die Saison vorbei ist, oder könnte es für Ihren Geschmack noch weitergehen?
Nein, ich denke, dass wir nach 38 Spieltagen und all den langen Auswärtsfahrten erstmal froh sein werden, etwas Ruhe genießen zu können. Die Pause ist notwendig für uns alle. Aber ich denke, dass es nur ein paar Wochen dauern wird, bis wir ein Ende der Pause herbeisehnen und uns schon auf die nächste Saison freuen.
Es war eine verrückte und erfolgreiche Saison, sagten Sie. Was haben Sie in dieser Zeit über Ihre Mannschaft gelernt?
Ich habe gelernt, was Zusammenhalt bewirken kann. Zunächst war unsere Hinrunde ja recht unbeschwert. Wenn du nur Erfolg hast, dann ist auch die Stimmung super. Aber dann kam die dunkle Jahreszeit, Corona und Verletzungen haben uns erwischt, das war für alle nervig. Doch nie hat es im Team Streitigkeiten gegeben – im Gegenteil, alle haben an einem Strang gezogen und sind positiv geblieben. Und so konnten wir es dann schaffen, nach zehn sieglosen Spielen in Serie wieder eine Serie zu starten – 13:9 Punkte haben wir seitdem auf unserem Konto. Ich muss sagen, wie die Mannschaft das Ruder herumgerissen hat, das hat mich besonders beeindruckt.
Und was haben Sie über sich gelernt?
Dass mein Ehrgeiz ungebrochen ist, ich hasse es einfach zu verlieren (lacht). Aber ich brenne jetzt schon darauf, die Mannschaft weiter zu verbessern, sowohl individuell als auch als Gefüge. Es war meine erste Saison als Trainer in der 2. Liga, da war vieles neu für mich. Ich habe alles aufgesaugt und nehme eine Menge mit für die Zukunft.
Wie haben Sie die Eintracht-Fans bzw. die Stimmung in der Krollmann Arena wahrgenommen?
Ich bin Hagener Junge und habe früher schon tolle Kulissen erlebt, zum Beispiel im Spiel zwischen Eintracht Hagen und TSG Herdecke. Aber was wir in dieser Saison, vor allem in den Spielen gegen Gummersbach und Essen erlebt haben, das war einmalig. Klar, wir hatten auch Spiele, zu denen weniger Fans kamen wegen Corona oder weil wir nicht gut gespielt haben, aber es hat sich angedeutet, was im Hagener Handball möglich ist.
Gegen Elbflorenz setzte es eine Niederlage im Hinspiel. Was muss stimmen, damit Eintracht Hagen die Revanche gelingt?
Für uns gilt es, eine Serie zu wahren: Wir haben in dieser Saison gegen keinen Gegner zweimal verloren. Das spornt unsere Jungs an. Auf jeden Fall müssen wir aufpassen, dass Dresden nicht sein Gegenstoßspiel durchbringt. Wenn wir so viele Gegenstöße wie im Hinspiel kassieren, wird es schwer für uns.