Hohenlimburg. Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 1910 muss sich im Nachholspiel gegen den SV Sodingen mit 2:4 geschlagen geben. Trainer Erzen hadert.

„Ich dachte wirklich, dass es das Spiel wird, das die Wende bringt.“ Michael Erzen klang ehrlich schockiert, als er die Worte aussprach. Der Trainer von Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10hatte nicht die Wende seines Teams gesehen. Viel mehr musste er miterleben, wie seine Mannschaft sich mit einer 2:4 (1:3)-Niederlage gegen den SV Sodingen noch weiter in den Abstiegskampf beförderte.

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Und so oft die Hohenlimburger im Duell gegen die ersatzgeschwächten Gäste aus dem Ruhrgebiet auch mit dem Schiedsrichtergespann haderten, die Gründe lagen vor allem im Spiel der Hausherren.

Schon in der fünften Spielminute tickte ein eigentlich nicht allzu gefährlicher Schuss von Sodingens Kevin Rudolph unglücklich vor Zehner-Keeper Alexander Klur auf und kullerte zum 1:0 für die Gäste ins Tor. Und der Ruhrgebiets-Klub von Trainer Dimitrios Kalpakidis setzte nach. Luca-Malte Sellere legte auf Enrique Kanapin ab, der aus dem Strafraum abzog und den Ball rechts oben versenkte – 2:0 (15.)

Anschlusstreffer durch Nezir

Dann haben wir auch mal angefangen Fußball zu spielen“, sah Erzen einen Ruck durch seine Mannschaft gehen. Nach einer Ecke war es Recep Nezir, der aus kurzer Distanz zum 1:2-Anschlusstreffer einschob (20.).

Und die Hohenlimburger kamen immer wieder zu Chancen: Tim Delker setzte sich über die linke Seite durch und lief allein auf Sodingens Schlussmann Jan Dehl zu (28.), aber ebenso wie Antonio Porrello (33.) über die linke Seite und Raffaele Federico über die Mitte (40.) vergab er seine Chance.

Ball geht nicht entscheidend vor das Tor

Doch es waren die Gäste aus Sodingen, die erneut jubeln durften: Über drei Stationen spielten sie die Abwehrreihen der Hohenlimburger aus, bevor Patrick Rudolph den Ball an Zehner-Keeper Klur vorbei legte. Im zweiten Durchgang wiederholte sich das Bild: Die Hohenlimburger versuchten zwar viel, spielten sich immer wieder nach vorne, doch schafften es nicht, den Ball entscheidend auf das Tor zu bringen. Eine Erklärung dafür hatte auch Coach Erzen nicht: „Wir machen es im Training nur, genau das, was wir im Spiel nicht schaffen. Wir wissen ja, woran es liegt. Die Offensivaktionen sind nicht gut, aber im Training klappt alles wunderbar.“

Im Spiel jedoch wirkten die Hausherren oftmals verunsichert, die Abstimmung fehlte. Und auch bei Standards machten die Hohenlimburger es den Gästen zu leicht. So wie beim 1:4: Nach einer Ecke von Kevin Rudolph konnte Philip Breilmann ungehindert einköpfen (68.). „Ich weiß nicht, ob wir verlernt haben Fußball zu spielen“, verzweifelte Hohenlimburgs Trainer Erzen an der Seitenlinie.

Yalcin Erkaya gelingt der zweite Treffer für Hohenlimburg

Dem eingewechselten Yalcin Erkaya gelang zwar mit einem sehenswerten Treffer in der 85. Minute noch der 2:4-Anschlusstreffer. Die erhoffte Wende brachte aber auch er nicht. „Wir müssen arbeiten, arbeiten, arbeiten. Es ist noch nichts verloren, aber wir müssen dringend wieder anfangen zu punkten.“ Er gab jedoch selbst zu: „Das sage ich von Woche zu Woche.“

Schon am Sonntag haben die Zehner – erneut vor heimischen Publikum – die Gelegenheit, Punkte zu sammeln. Die Hohenlimburger empfangen mit der YEG Hassel den Tabellensechsten.