Wetter. Der RSC Tretlager Ruhr bringt Familien auch im Lockdown aufs Rad. Etwa mit der Familien-Rallye auf dem Elbschetrassen-Radweg:
Die Sportanlagen in Wetter sind – auch für den Individualsport – weiter geschlossen, das Training der Vereine ruht ohnehin schon lange. Die Mountainbiker des RSC Tretlager Ruhr helfen Familien dabei, dennoch weiter Sport zu treiben – und bringen sie im Lockdown aufs Rad. Und das gleich doppelt, mit der Familienrallye auf dem Elbschetrassen-Radweg und einer Schnitzeljagd auf dem Harkortberg. „Zuletzt konnten wir gegen das Schlittenfahren nicht anstinken“, weiß Klubchef Raphael Pfaff, „aber jetzt macht Radfahren doch wieder Sinn.“
Es geht los mit dem mit dem „wahrscheinlich kürzesten Radrennen des Ennepe-Ruhr-Kreises“ – dem Witten-Wetter-Pokal. Die vom RSC Tretlager gemeinsam mit der Stadt Wetter initiierte QR-Familienrallye startet und endet in der Nähe der Radwegbrücke über die Wittener Straße. An der Rastanlage auf der Elbschetrassen-Kreuzung – noch auf Bommeraner Seite – geht das „Rennen“ los Richtung Wengern und endet etwa 20 Sekunden später an der Linie über dem Radweg, die die Stadtgrenze markiert.
Auf Verkehr achten
Die Stationen bei der Familien-Rallye des RSC Tretlager können mit Laufrad oder Fahrrad absolviert werden. Eltern können die Kinder zu Fuß oder mit dem Rad begleiten und dürfen ihr Smartphone nicht vergessen. Die Rallye startet und endet nahe der Radwegbrücke über die Wittener Straße. Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Eltern werden gebeten, die Verkehrssituation auf dem Radweg im Auge zu behalten.
Es ist die erste von insgesamt acht Stationen, die die Familien durch verschiedene Übungen – alle Bewegungsaufgaben sind durch QR-Codes hinterlegt, die per Smartphone gescannt werden können – führt. „Es gibt einen kurzen Text und es werden kurze, motivierende Videos gezeigt“, erklärt Pfaff, der die Schilder mit den QR-Codes an Gabionen – den mit Steinen gefüllten Zäunen entlang des Radwegs – angebracht hat.
Mit 1800 Euro vom LSB gefördert
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Die Familienrallye des RSC Tretlager - ist Teil der Initiative „#trotzdemsport“ des Landessportbunds NRW (LSB), durch den im Lockdown Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für kleine Familiengruppen ermöglicht werden sollen. „Balancier-Übungen, Brems-Übungen, Kurvenfahren oder Slalom – alles kindgerecht“, sagt Pfaff, „und ein Schneckenrennen, bei dem es darum geht, möglichst lange unterwegs zu sein, ohne die Füße auf den Boden zu nehmen. Das schult das Gleichgewichtsgefühl.“ Der Vereinsvorsitzende ist die hin und zurück sechs Kilometer lange Strecke mit Tochter Josefine und seinen Söhnen Henri und Carl – zwischen vier und zwölf Jahren alt – abgefahren ist und hat mit ihnen die Videos aufgenommen.
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Geholfen hat dabei die GoPro-Kamera, die der RSC Tretlager dank der LSB-Förderung anschaffen konnte, die wöchentlichen Videos der Lockdown-Trainingsserie im Herbst für die jungen Vereinsmitglieder hatte Pfaff noch per Smartphone gedreht. Insgesamt 1800 Euro bekamen die Wetteraner Radsportler im Rahmen der Initiative „#trotzdemsport“ für verschiedene Aktivitäten. Neben der Familienrallye, zuvor einem interaktiven Weihnachtsmarkt für Erwachsene und Adventstüten für den Nachwuchs, bieten sie auch eine interaktive, radsportliche Schnitzeljagd im Harkortwald mit der Actionbound-App an, haben dafür 50 Lizenzen erworben.
Erlebnistour nicht nur auf dem Rad
Die Teilnehmer, nicht nur Vereinsmitglieder – so Pfaff – können eine Lizenz erhalten, können zwischen der Tretlager-Heimat auf dem Harkortberg und dem Gut Schede die „Bound“ genannte etwa zweistündige multimediale Erlebnistour absolvieren. Über eine Strecke von fünf Kilometern werden sie durch die App durch acht verschiedene Aufgaben geführt. „Das ist schon Mountainbike-lastig“, sagt Pfaff, „aber die Aufgaben sind nicht nur auf dem Fahrrad zu bewältigen, so wird etwa auch auf Baumstämmen balanciert.“ Ein Ersatz für das Vereinstraining beim RSC Tretlager, auf das die Radsportler bald wieder hoffen. „Momentan dürften wir ja sogar Individualtraining wieder machen“, sagt Pfaff, „aber wie soll ich das bei einer Gruppe von mehr als 30 Kindern hinkriegen.“