Hagen. Philipp Vorlicek ist zurück im Kader von Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen – und will seinem Ex-Team Nordhorn-Lingen ein Beinchen stellen.
Ein harter Brocken erwartet den VfL Eintracht Hagen am Freitagabend, wenn die Grün-Gelben auswärts auf den Drittplatzierten HSG Nordhorn-Lingen treffen(19.30 Uhr, Emsland Arena Lingen). Besonders wird das Duell für VfL-Rückraumspieler Philipp Vorlicek werden, der von 2017 bis 2021 in Diensten der HSG stand. Nach Minuspunkten steht das Team von Trainer Daniel Kubes sogar auf dem zweiten Tabellenrang und kämpft demnach um den direkten Wiederaufstieg in die Handball-Bundesliga.
Philipp Vorlicek zum Zuschauen verdammt
Bei der jüngsten 30:31-Niederlage gegen den ASV Hamm-Westfalen war der Linkshänder aufgrund einer Corona-Erkrankung noch zum Zuschauen verdammt. „Eigentlich spielen wir 45 Minuten wirklich guten Handball, kassieren dann aber einen 0:4-Lauf, das reißt dir das gute Gefühl so ein bisschen ein. Dass du am Ende so einen Siebenmeter daneben schmeißt, passiert halt, auch wenn es in Summe natürlich brutal bitter ist“, blickt Vorlicek zurück. Gegen seinen Ex-Verein soll der 149 Tore-Mann, der auf Platz elf der Zweitliga-Toptorschützenliste steht, zumindest erst einmal für ein paar Spielminuten wieder auf der Platte stehen.
Dass personelle Ausfälle im Spiel der Grün-Gelben indes zu keinem Leistungsabfall führen, haben die Hagener in dieser Saison schön des Öfteren bewiesen. Ist es vor allem die Ausgeglichenheit im Kader, die den VfL in dieser Spielzeit so stark macht? „Es sind nicht unwichtige Spieler ausgefallen, aber es nützt nichts, die Spiele müssen trotzdem gespielt werden. Jeder bekommt die Chance sich zu beweisen und das haben wir bis jetzt ganz gut gemacht. Wir schaffen es immer, eine schlagfertige Truppe aufs Feld zu stellen und sind meist immer für einen Sieg infrage gekommen, das ist viel Wert und zeigt den Charakter der Mannschaft“, lobt Vorlicek die Mentalität des Teams.
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Zudem profitiert das Team laut dem Rückraumshooter von einer guten Mischung aus Jung und Alt: „Es ist immer cool, wenn man ein paar junge dabei hat, die wollen und wissbegierig sind. Dann glaube ich, ist Erfahrung ganz wichtig in der 2. Liga, wenn dann noch ein bisschen jugendlicher Tatendrang dazukommt, ist das eine gute Mischung.“
Vorlicek freut sich aufs Wiedersehen
Auf das Wiedersehen mit seinen alten Mannschaftskameraden freut sich Philipp Vorlicek ganz besonders. „Ich bin sehr froh, dass ich zumindest für ein paar Minuten auflaufen kann und freue mich, alte Weggefährten wiederzusehen. Zudem fahren wir zum Tabellenzweiten, da kann man nur gewinnen“, sieht Vorlicek den Druck eher aufseiten der Nordhorner, die der gebürtige Ahlener zum Großteil noch gut kennt: „Nordhorn stellt eine gute Abwehr mit einem sehr kompakten Innenblock und guten Torhütern dahinter. Wenn du Fehler machst, wirst du direkt bestraft. Wir müssen selbst einfache Tore werfen, um nicht immer wieder gegen die 6:0-Deckung anzurennen.“
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Noch sieben Partien bleiben dem VfL Eintracht Hagen in dieser Zweitliga-Spielzeit, um Punkte für ein erfolgreiches Jahr nach dem Wiederaufstieg zu sammeln. „Wir müssen uns auf das verlassen, was uns die ganze Saison stark gemacht hat. Dabei ist die Abwehr das Wichtigste, darüber können wir am besten gewinnen. Wir können gegen jeden Gegner bestehen, egal, wer auf dem Feld steht“, sieht Vorlicek in der Abwehr den Schlüssel für eine erfolgreiche Restsaison, auch wenn für den Linkshänder die Rückrunde im Kontrast zur sensationellen Hinrunde steht: „Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich einfahren, um die gute Hinrunde nicht ganz verkommen zu lassen. Natürlich muss man sehen, dass die Ausfälle irgendwann seinen Tribut fordern, aber ich bin guter Dinge, dass wir noch ein paar Siege holen werden.“
Gewinnen würde Philipp Vorlicek am liebsten am Freitag schon, wenn er an alter Wirkungsstätte seinem Ex-Verein ein Bein im Rennen um den Aufstieg stellen kann. Und seiner neuen Mannschaft somit zur nächsten Überraschung verhelfen würde.
+++ Info +++
Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen werden bei der HSG Nordhorn-Lingen weiterhin Rechtsaußen Damian Toromanovic (Corona-Erkrankung) sowie dessen Vertreter Julian Athanassoglou (erkrankt) ausfallen. Somit muss Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff auf der rechten Außenposition umdenken. Nicht zurückgreifen kann der Coach nach wie vor auf die Langzeitverletzten Julian Renninger, Alexander Becker und Luca Klein.