Herdecke/Wetter. Frank Henes hatte nachgerechnet, es war das erste Spiel seit 253 Tagen: So schlugen sich FC Herdecke-Ende und FC Wetter.

Es war das erste Spiel seit langer Zeit – und das erste mit neuem Kader. Und das gingen die beiden heimischenFußball-Bezirksligisten durchaus unterschiedlich an: Der FC Herdecke-Ende trat beim 4:0 (3:0)-Erfolg gegen A-Kreisligist SV Herbede ausschließlich mit Akteuren der letzten Spielzeit – und mit einem Trainingsgast - an, während beim FC Wetter – 0:3 beim klassengleichen Team von Mengede 08/20 unterlegen – sechs der zehn Neuzugänge ihr Debüt gaben. Bei beiden Teams hat es zum Ablauf der Wechselfrist noch Veränderungen gegeben.

Erstes Spiel seit 253 Tagen: Endes  Trainer Frank Henes
Erstes Spiel seit 253 Tagen: Endes Trainer Frank Henes © ka | ka

Frank Henes hatte genau nachgerechnet. „Es war das erste Spiel seit 253 Tagen, das ist eine lange Zeit“, sagte der Trainer des FC Herdecke-Ende. Am 25. Oktober 2020 trat sein Team zuletzt an, brachte einen 3:2-Derbysieg von Hellas/Makedonikos Hagen mit, mehr als acht Monate später testete man nun gegen die klassentieferen Herbeder, die tags zuvor mit 1:10 bei den Sportfreunden Sölderholz verloren hatten. Auch an Herdecker Kalkheck hatten sie keine Chance, Bryan Schmidt (21. Minute), Michel Wolf (25.) und ein Eigentor (44.) sorgten schon bis zur Pause für klare Verhältnisse. Kurz vor Schluss traf dann noch der eingewechselte Nico Meronk (89.) für die Ender. Neben dem nach der Pause eingewechselten A-Jugend-Torwart Max Lehmann der einzige FC-Spieler, der nicht schon 253 Tage zuvor im FC-Kader stand. „Er ist ein regelmäßiger Gast beim Training, aber kein Kaderspieler“, sagte Henes, dem aus dem 27-Mann-Aufgebot nur 15 Spieler zur Verfügung standen: „Urlaub, Geimpfte, Verletzte – aber das geht bestimmt jeder Mannschaft so.“

Wechselbörse der heimischen Bezirksligisten

Die Zu- und Abgänge der heimischen Fußball-Bezirksligisten FC Herdecke-Ende und FC Wetter zum Ablauf der Wechselfrist auf einen Blick:FC Herdecke-Ende, Zugänge: Timo Schröder (SC Concordia Hagen), Robin Ilchmann, Maximilian Lehmann, Renato Mameli (eigene A-Jugend). Abgänge: Vince Ebert (TuS Heven), Julian Schakat (SC Berchum/Garenfeld), Marco Rummenhohl (Polonia Hagen), Marvin Stratemeyer (SC Zurstraße), Daniel Kaviani, Felix Mehler. Trainer: Frannk Henes und Michael Dziamski (bleiben). FC Wetter, Zugänge: Philipp Kathstede (VfB Annen), Berke Tombul (SSV Hagen), Christian Priegnitz (Preußen Hameln), Mohammad Özer (DJK Ruhrtal), Tim Wohlfarth (BV Langendreer), Raphael Marx (SC Berchum-Garenfeld II), Tobias Neynaber (SC Berchum-Garenfeld), Elvis Karisik (TuS Kaltehardt), Ilyas Kurnaz (VfL Kemminghausen), Valdrin Ahmeti (Fichte Hagen). Abgänge: Kemal Özdemir (SC Wengern), Anthony Mensah (Rheinland-Pfalz), Aboulay Doumbia (FC Kray), Benoit Ayangma, Erhan Duran, Joseph Sipoasen, Mercan Türkyilmaz (TuS Heven). Trainer: Fadil Salkanovic (bleibt) und Boris Decker (für Semin Salkanovoic)

Höhere Verletzungsgefahr

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Mit dem ersten Spiel war der FC-Coach ganz zufrieden, die Situation sei aber eine besondere. „Das ist nicht vergleichbar mit einer normalen Vorbereitung, in der man nur sechs Wochen raus war“, betonte Henes: „Der Fitnesszustand der Spieler ist ganz unterschiedlich, gut 30 Prozent haben in der langen Pause nicht so viel getan. Die muss man erst wieder auf einen Level bringen, aber man kann auch in einer längeren Vorbereitung nicht so einfach acht Monate aufholen.“ Und Spielpraxis fehle völlig. „Der Kopf sagt, ich kann das doch eigentlich, aber der Körper macht nicht mit“, sagte Henes, „das birgt auch eine höhere Verletzungsgefahr.“

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Da setzen die Herdecker, deren einziger externer Zugang Timo Schröder gegen Herbede noch fehlte, auf einen großen Kader, auch wenn sich aus diesem noch Marvin Stratemeyer zum SC Zurstraße verabschiedet hat. Neun weitere Testspiele, darunter die Duelle bei den Ruhrtal-Meisterschaften in Wengern gegen SuS Volmarstein (11. August) und TSG Herdecke(13. August), stehen vor der zweiten Bezirksliga-Saison an. „Ziel dort ist ganz klar, sich aus der Abstiegszone fernzuhalten und die Klasse zu halten“, sagte Henes, „alles andere wäre vermessen.“

Salkanovic trotz 0:3 zufrieden

Schwerer als der FC hatte es Ligarivale FC Wetter, der wie im Vorjahr gegen das klassengleiche Dortmunder Team von Mengede 08/20 in die Vorbereitung startete, diesmal aber mit 0:3 (0:1) verlor. „Das war unter erschwerten Bedingungen“, sagte Trainer Fadil Salkanovic, da etliche Akteure kurzfristig ausfielen und die Gäste auf ungewohntem Naturrasen bei strömendem Regen nicht immer Halt fanden: „Einige hatten nicht das richtige Schuhwerk dabei.“ Nach 40 Minuten geriet Wetter durch Robin Dieckmann in Rückstand, in der Schlussphase erhöhten Florian Schulz (72.) und Aaron Vasiliou (90.) für Mengede. „Am Ende haben wir aufgemacht und Konter kassiert“, sagte Salkanovic, „ich habe aber sehr viele gute Ansätze gesehen.“

Mit Tobias Neynaber, Muhammad Özer, Ilyas Kurnaz und Elvis Karisik standen vier Neuzugänge in Wetters Startelf, im Laufe des Spiels kamen noch Berke Tombul und Raphael Marx hinzu. Auch Valdrin Ahmeti war erstmals im Kader, der sich zum Casting beim Trainingsauftakt aufgedrängt hatte und vom TSV Fichte Hagen zum Harkortberg kommt. Die Zahl der Neuzugänge bleibt damit bei zehn, da der zunächst verpflichtete Timo Weissberg nun doch aus beruflichen Gründen in Witten bleibt und zum TuS Heven II wechselt. „Grundsätzlich sind unsere Kaderplanungen abgeschlossen“, sagte Salkanovic, „nur wenn sich in der Defensive noch jemand anbietet, tut sich vielleicht noch was.“