Wengern. Corona-Pandemie legt dem ambitionierten Coach dicke Steine in den Weg. So geht es für den Co-Trainer des SC Wengern nun weiter.
Sein erklärtes Ziel ist der bezahlte Fußball. Auf dem Weg dorthin musste Fußball-Trainer Jan Küsters durch die Corona-Pandemie jedoch einen herben Rückschlag hinnehmen. Seit rund eineinhalb Jahren kann der 35-Jährige, der seit Wiederbeginn des Trainingsbetriebs Assistenztrainer von Benjamin Knoche beim Fußball-A-Ligisten SC Wengern ist, seine Ausbildung nicht fortsetzen.
„Die ganze Situation war über den gesamten Winter natürlich schon frustrierend, weil ich natürlich so schnell es irgendwie geht meine B-Lizenz absolvieren will, um weiter zu kommen“, erklärt der ehemalige Spieler des TuS Esborn und des FC Herdecke-Ende.
Start kurz vor Beginn der Pandemie
In den Lehrgang, der ursprünglich nur wenige Monate dauern sollte, startete Küsters ausgerechnet im Frühjahr 2020, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie. Die notwendigen Präsenz-Wochenenden, die Küsters in der Sportschule Kaiserau absolvieren muss, konnten in der Folge nicht stattfinden. „Es fehlt noch ein Wochenende, das in Präsenz-Lehre stattfinden muss. Das ist jetzt für September angesetzt. Ich hoffe natürlich, dass es dann auch tatsächlich etwas wird“, blickt der 35-Jährige voraus.
Bis dahin und in den vergangenen Monaten konnte sich Küsters, der in der vergangenen Spielzeit mit Fußballlehrer Thomas Schumacher beim TuS Esborn zusammenarbeitete, immerhin schon mit anderen Inhalten der Trainerausbildung beschäftigen. „Auch online konnten wir in letzter Zeit ein bisschen was machen. Mir ist es persönlich aber lieber, wenn man sich mit Kollegen tatsächlich vor Ort trifft und miteinander austauschen kann“, sagt der Mann, der in den kommenden Jahren auch im professionellen Trainergeschäft Fuß fassen möchte.
Zum Ausbildungsplan des B-Lizenz-Lehrgangs gehöre demnach auch die Erstellung und Präsentation einer Spielphilosophie. „Da muss ich im Prinzip eine mehrseitige Hausarbeit schreiben und anschließend eine Präsentation vor einem Ausschuss halten. Da werden dann verschiedene Inhalte abgefragt, wie ich die Mannschaft trainieren lassen würde, um zu meiner Philosophie zu kommen und meine Ideen umzusetzen“, erklärt der Coach.
Bis es zum Abschluss der B-Lizenz-Ausbildung in Form einer Prüfung kommt, steht für Küsters zunächst jedoch die Vorbereitung mit dem SC Wengern auf die kommende Kreisliga-A-Saison auf dem Programm. Nachdem der 35-Jährige nach dem feststehenden Saisonabbruch und der Entlassung von Thomas Schumacher beim TuS Esborn nach einer neuen Herausforderung suchte, kam Wengerns Sportlicher Leiter Andreas Kurpinski auf Küsters zu und engagierte den aufstrebenden Coach als Co-Trainer für Benjamin Knoche.
Hohe Trainingsbeteiligung
„Ich wurde von der Mannschaft super aufgenommen und es macht extrem viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Alle sind engagiert und die Trainingsbeteiligung ist hoch“, freut sich der Wetteraner über seine neue Aufgabe.
Zu gute kommt Küsters dabei auch, dass Cheftrainer Benjamin Knoche einen Großteil der Einheiten auf dem Brasberg aufgrund beruflicher Verpflichtungen in den letzten Wochen verpasste. „Ich freue mich natürlich schon extrem darauf, mit Benni zusammen zu arbeiten, aber ich glaube, für meinen Start war es ganz gut, dass ich die Jungs erstmal kennenlernen konnte und die Mannschaft auch ein Gefühl für mich als Trainer bekommen konnte“, erklärt er.
Als Ziele für die kommende Saison erklärt Küsters: „Das kann man meist erst nach der Vorbereitung sagen, wenn man ein paar Testspiele bestritten hat und die Leistung der eigenen Mannschaft einschätzen kann. Daher würde ich jetzt noch kein Ziel ausgeben und darüber haben wir auch noch nicht gesprochen. Man hat ja aber trotzdem immer ein gewisses Gefühl für die Mannschaft und das sagt mir, dass wir eine gute Saison spielen können. Wir waren noch bei keinem Training unter 15 Leuten, das spricht für eine hohe Bereitschaft“, so Trainer Küsters.
Schuhe an den Nagel gehangen
Selbst wird der 35-Jährige jedoch nicht mehr auf dem Platz stehen. In der vergangenen Saison schnürte Küsters noch als spielender Co-Trainer die Schuhe für den TuS Esborn. Die Doppel-Funktion aus Spieler und Trainer gleichzeitig will Küsters in Zukunft jedoch ablegen. Allein der Trainerjob soll ab sofort im Fokus des 35-Jährigen stehen. „Als ich die ersten Trainingseinheiten mit der Mannschaft trainiert habe, muss ich zugeben, dass ich kurzfristig schon wieder ein wenig Lust hatte, auch wieder auf dem Feld zu stehen, weil es einfach eine super Mannschaft ist, mit der man hier zocken kann. Dann habe ich mich aber dazu entschieden, den Fokus nur noch auf die Trainer-Aufgabe zu legen“, erklärt der Coach.