Krefeld. Im Viertelfinale der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga gelingt VfL Eintracht Hagen in Krefeld eine Galavorstellung. Comeback von Becker.

Gute 25 Minuten machten die Handballer der HSG Krefeld dem VfL Eintracht Hagen das Leben sichtlich schwer. Die Gastgeber sind nominell schwächer besetzt und haben obendrein mit Personalproblemen zu kämpfen, aber mit viel Energie bäumten sie sich im Viertelfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga auf. Krefelds Spieler brüllten und klatschten nach jeder gelungenen Aktion, Schlussmann Oliver Krechel tanzte manchmal sogar euphorisch nach Paraden.

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Aber Krefelder Eifer und Einsatz reichten eben nur 25 Minuten, bis es 10:11 aus Heimsicht stand, dann übernahmen die immer besser werdenden Hagener vollends die Kontrolle. Zur Halbzeit setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Neff schon auf 11:15 ab, und danach herrschte pure Dominanz in Grün und Gelb. Eintracht gewann das erste Viertelfinalspiel mit 35:21. Und hat damit vor dem Rückspiel am kommenden Samstag in Hagen die perfekte Ausgangslage, um das Halbfinale der Aufstiegsrunde zu erreichen.

Das sagen Neff und Pallach nach dem Spiel

Am Ende eine Differenz von 14 Toren: Sowohl Stefan Neff als auch Krefelds Cheftrainer Maik Pallach mussten nach der Partie nicht zur ausführlichen Analyse ausholen. Zu gewaltig war an diesem Samstagabend der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Aufstiegsaspiranten. „In der zweiten Hälfte konnten wir das Tempo noch mal anziehen und haben gut verteidigt. Wir haben viele Bälle gewonnen und einfache Tore gemacht, das war dann der ausschlaggebende Punkt, warum wir mit einem guten Ergebnis nach Hagen fahren“, resümierte Neff. Pallach musste anerkennen: „In der zweiten Hälfte war die Macht von Hagen einfach zu groß.“

Comeback von Alexander Becker

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Zu groß war die Hagener Macht vor allem in der Verteidigung. Am Kreis gab es für Krefeld mit zunehmendem Spielverlauf kein Durchkommen mehr, und wenn doch, dann waren Eintrachts Torhüter Tobias Mahncke und Mats Grzesinski zur Stelle. Der gefürchtete Eintracht-Innenblock zermürbte die Handballer vom Niederrhein, was auch am Comeback eines grün-gelben Hünen lag: Alexander Becker, der mit einem Muskelbündelriss im Adduktorenbereich fast vier Wochen ausfiel, dirigierte die Hagener Abwehr.

Aber auch der Angriff des VfL brillierte mit Präzision und Harmonie: Sieben Eintrachtler erzielten drei Tore oder mehr, viele davon durch Schnellangriffe. Valentin Schmidt avancierte mit sieben Treffern zum besten Werfer des Abends. In der 38. Minute waren die Eagles noch halbwegs in Schlagdistanz (15:19), doch mit einer 6:0-Serie zum 15:25 (44.) enteilten die Grün-Gelben vorentscheidend. Der Rest war Kür.

+++ Statistik +++

Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski - Bürgin, Becker (2), Pröhl (2), Bratzke, Schmidt (7/2), Klein, Voss-Fels (3), Ridder (4), Gaubatz (3), Kister, Mestrum (4), Stefan (3), Toromanovic (5). Siebenmeter: Krefeld 3/7, Hagen 2/2. Strafminuten: Krefeld 4, Hagen 6.