Gelsenkirchen. Der Erler SV 08 gewinnt gegen den SV Hessler 06 – nach einem kuriosen Spielverlauf. Wie die Trainer Czerwinski und Siska Erles 6:4 kommentieren.
Jene Fußball-Freunde, für die Tore das Salz in der Suppe sind, kommen am Forsthaus in den Bezirksliga-Derbys dieser Saison voll auf ihre Kosten. Zwei Wochen nach 5:3 gegen den SV Horst 08 ging es auch gegen SV Hessler 06 sehr ereignisreich zu. Am Ende hatten die Erler nach einem kuriosen Spielverlauf mit 6:4 die Nase vorn.
„Es ist alles ziemlich surreal“, meinte ESV-Trainer Michael Czerwinski. Er musste erst einmal kräftig durchatmen. Seine Mannschaft lag bereits mit 4:1 vorne, kassierte anschließend drei Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 4:4 und kehrte dann doch noch auf die Straße des Erfolgs zurück.
Erler SV- SV Hesssler 06: Gastgeber gibt Drei-Tore-Vorsprung aus der Hand
„Natürlich könnte ich kritisieren, dass wir einen Drei-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben haben. Aber dafür sehe ich keinen Grund“, erklärte Michael Czerwinski. „Ich möchte stattdessen die Moral hervorheben, die wir nach dem 4:4 gezeigt haben, dass wir noch mit 6:4 gewonnen haben.“ Einmal blieb das Herz des 31-Jährigen allerdings noch einmal kurz stehen. Beim Stande von 5:4 verursachte Pascal Scheffczyk einen Handelfmeter. Lukas Tomanek trat an, aber Torhüter Niko Wollny parierte glänzend.
Für die Entscheidung sorgte schließlich Francesco Schmidt, der drei Minuten vor Schluss einen Foulelfmeter zum 6:4-Endstand verwandelte. Es war der dritte Treffer für den 31-Jährigen, den Michael Czerwinski vor dieser Saison aus der zweiten Mannschaft mitgebracht hatte. „Für ihn freue ich mich ganz besonders“, erklärte der Coach. „Mit Francesco Schmidt habe früher zusammen in der Jugend gespielt.“
Trotz der ersten Niederlage nach zuvor zwei Siegen war Trainer Holger Siska an seinem 51. Geburtstag mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden. „Es fühlt sich komisch an“, teilte er mit. „Wir waren mit Ausnahme der ersten zehn Minuten nach der Pause die bessere Mannschaft. Es spricht für sie, dass sie nach dem 1:4 zurückgekommen ist. Leider hat sie sich für ihren Aufwand nicht belohnt. Es ist natürlich bitter, wenn man auswärts vier Tore erzielt und trotzdem nichts mit nach Hause nimmt. Fußball ist ein Ergebnissport, und wenn man vier der sechs Gegentreffer durch individuelle Fehler selbst verschuldet, dann hat man wenig Argumente.“
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Tore: 1:0, 4:1, 6:4 Francesco Schmidt (7., 59., 87. per Foulelfmeter), 2:0 Marvin Scholz (27.), 2:1, 4:2 Lukas Tomanek (30., 74.), 3:1 Batuhan Van (45.), 4:3 Mohammed El Kasmi (76.), 4:4 Sandro Leberecht (80.), 5:4 Jerome Juskowiak.
Erler SV 08: Wollny, Auth, Scholz, Schmidt (90. Durdevic), Van (70. Juskowiak), Voßschmidt, Dziabel (85. Scheffczyk), Jürgensen, Vorholt, Klemm (90. Terboven), Gendreizig (46. Sandmann).
SV Hessler 06: Wittka, L. Siska (69. Thoms), Imsirovic (69. Broll), Hellmich, Sell, Kulla, Djuliman, Tadday (69. Freitag), Tomanek, Leberecht, El Kasmi (77. Platzek).