Gelsenkirchen. Beim Football-Verbandsligisten Gelsenkirchen Devils ist Walter Groepler der Mann für alle Fälle. Lösungen hat er für seine Jungs immer parat.

In seinem Facebook-Profil hat Walter Groepler die Bezeichnung „Rentner“ vermerkt. Doch das stimmt nicht so ganz. Der langjährige Bergmann, der zunächst auf der Zeche Konsol, danach auch auf Zechen am Niederrhein und im Saarland arbeitete, ist als „gute Seele“ des Football-Verbandsligisten Gelsenkirchen Devils jede Woche mehrmals im Einsatz.

„Sechs Stunden pro Woche“, rechnet Walter Groepler hoch, „bin ich bei den Devils im Einsatz.“ Sowohl bei den Seniors als auch bei der Jugend sind die Dienste des Gelsenkircheners gefragt. Wenn der Helm oder ein anderer Ausrüstungsgegenstand defekt ist, hat Walter Groepler sofort das passende Werkzeug zur Hand – oder zumindest eine Idee, wie das Problem behoben werden kann.

Gelsenkirchen Devils: „Immer eine Lösung haben“

„Als ich auf der Zeche gearbeitet habe, da war jeder Tag anders. Irgendetwas musste immer geregelt, repariert oder organisiert werden. Du musstest immer eine Lösung haben – das kann man dann schon etwas mit meinen Aufgaben bei den Devils vergleichen“, sagt Walter Groepler, der seinen früheren Bergbau-Job geliebt hat: „Das war Leidenschaft pur. Aber dann begann das langsame Zechensterben. Man konnte förmlich dabei zusehen. Und irgendwann wusste man auch, dass die Zeit, in der man noch seiner Arbeit nachgehen konnte, begrenzt sein würde.“

Die enge Bindung, die zwischen dem Bergbau und dem Gelsenkirchener Kumpel-Klub Schalke 04 entstanden ist, gibt es bei Walter Groepler nicht. „Mit Schalke 04 habe ich ehrlich gesagt nichts zu tun. Ich war mit 13 Jahren mal bei einem Spiel im alten Parkstadion. Da ist Schneeregen runtergekommen, es hat einfach keinen Spaß gemacht. Ich habe mir damals gesagt: Da gehst du nicht mehr hin.“

Walter Groepler ist seit Jahren mit dem Football-Virus infiziert

Seit Jahren ist Walter Groepler, dessen Sohn Maxi bei den Devils als Linebacker spielt, mit dem Football-Virus infiziert. „Ich mag den Football, weil es eine faire Sportart ist. Mich faszinieren die Taktik, die Disziplin, die Strategie, der Teamgeist. Football ist wie Rasenschach. Die Spieler müssen mitdenken, das Playbook im Kopf haben und auf alles reagieren können“, sagt der 64-Jährige, „ich habe selbst mal für acht Monate bei den Devils mitgemacht. Da war ich 48 Jahre alt und wollte in den Sport reinschnuppern. Aber meine Knie haben es einfach nicht mitgemacht.“

Dass es im Football durchaus zur Sache geht, belegen einige Verletzungen aus der Vergangenheit. Brüche, Kreuzband- oder Bänderrisse gab es bei den Devils genug.

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Walter Groepler: „Wir hatten sogar schon Spieler, die mit Achillessehnenverletzung oder Kreuzbandriss noch weitergespielt haben. Die haben erst später gemerkt, dass sie richtig verletzt waren.“ Einer davon war Jan Vennemann, der sich in der vergangenen Saison das Kreuzband riss und dazu noch eine Meniskusverletzung einhandelte. Erst am nächsten Tag wurde das Knie dick und es gab die entsprechende Diagnose.

Seit 16 Jahren macht Walter Groepler, dessen Ehefrau Sylvia bei Heimspielen im Fürstenbergstadion an der Kasse sitzt, mittlerweile den Betreuer-Job beim Gelsenkirchener Football-Verbandsligisten. Auch am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Wesseling Blackvenom (15 Uhr, Stadion Kreuz-Knippchen) ist der frühere Bergmann im ersten Spiel nach der Sommerpause wieder für die Devils im Einsatz. „Wenn etwas zu Organisieren ist, dann rufen mich die Jungs“, sagt der „gute Geist“ der Devils. Lösungen hat er schließlich immer parat.