Gelsenkirchen. Vor zwei Wochen wurde Hans Pirius von einem Auto in Essen abgeräumt. Samstag fährt der Routinier bei der „Nacht der Revanche“ in Gelsenkirchen.

Vor wenigen Tagen erlebte der Gladbecker Radrennfahrer Hans Pirius hautnah, dass er eine Sportart betreibt, in der es binnen Sekundenbruchteilen durchaus brenzlig werden kann.

Pirius kam zur Beobachtung ins Krankenhaus

„Beim Radfahren in Essen hat mich ein Autofahrer abgeschossen. Er ist mit seinem Wagen über eine rote Ampel gefahren - und schon war es passiert. Ich bin durch die Luft geflogen. Mein Rad war mehrfach gebrochen, aber mir ist zum Glück nichts passiert. Nach einer Nacht zur Beobachtung konnte ich die Klinik wieder verlassen“, schildert der gebürtige Berliner.

Beim Pressetermin anlässlich der am Samstag stattfindenden „Nacht der Revanche“ in Gelsenkirchen-Resse zeigte sich Pirius gut gelaunt. Von Unfall-Nachwirkungen keine Spur. Der Elite-Fahrer, der am Samstag zusammen mit Lukas Liß als „Team Gatenbröcker“ an den Start geht, freut sich auf die Radsport-Veranstaltung.

Heimspiel bei der „Nacht der Revanche
Heimspiel bei der „Nacht der Revanche": Organisator Michael Zurhausen voim RC Olympia Buer und Radrennfahrer Hans Pirius aus Gladbeck. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Gelsenkirchen-Resse: Ein Team mit Lukas Liß

„Ich kenne Lukas Liß seit der Jugend. Er war vier Jahre mein Zimmerpartner. Wenn man einen guten Teampartner hat, dann macht ein Rennen umso mehr Spaß. Das Besondere an Stadt-Rennen ist, dass man viel mehr Zuschauer an der Strecke hat. Man bekommt die Atmosphäre mit und wird dadurch angespornt. So ist es motivierender, als durch irgendein Industriegebiet zu fahren. Man bekommt die Reaktionen der Fans hautnah mit“, erzählt Pirius.

750m-Rundkurs in Gelsenkirchen-Resse

Bei der City-Nacht in Schaffrathwurde er vor sechs Wochen Vierter im Amateurrennen und schrammte nur knapp am Podium vorbei. Ende Juni fuhr Pirius den ersten Saisonsieg ein und gewann beim internationalen Stundenrennen in Venlo auf einem 900 Meter langen Rundkurs. In Resse wird auf einem 750 Meter Rundkurs gefahren. Hans Pirius zählt zusammen mit Lukas Liß „zu den Geheimfavoriten“, wie Organisator Michael Zurhausen vom ausrichten RC Olympia Buer herausstreicht. „Die beiden sind ein eingespieltes Team. Wir freuen uns, dass wir mit Hans Pirius einen Lokalmatadoren aus dem Bereich Gladbeck/Gelsenkirchen haben. Er wohnt direkt an der Stadtgrenze.“

"Nacht der Revanche"-Organisator Michael Zurhausen muss noch letzte Puzzleteile zusammensetzen, bevor es am Samstagabend in Resse mit der „Nacht der Revanche“ losgehen kann. Foto: Olaf Fuhrmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Kein Kulturschock im Ruhrpott für den Berliner

Ursprünglich stammt Hans Pirius aus der Metropole Berlin. War der Umzug in den Ruhrpott für ihn ein Kulturschock? „Nein“, sagt er mit einem Lachen, „Berlin und das Ruhrgebiet gelten beide als Currywurst-Hochburg. Ich musste mich nicht groß umgewöhnen. Zwischendurch habe ich auch in der Eifel gewohnt, wo es deutlich ruhiger zuging. Ich kenne also alle Extreme.“

Und auch mit Verletzungen kennt sich Hans Pirius aus. „Schlüsselbeinbruch, Nasenbruch, ausgeschlagene Zähne: Da war schon alles dabei. Und letztes Jahr im November hatte ich einen Meniskusanriss. Irgendwann morgens hatte ich gemerkt, dass mein Knie ziemlich dick war. Beim Arzt kam dann die entsprechende Diagnose. Es ist aber alles gut verheilt“, versichert der „Nacht der Revanche“-Teilnehmer.

Gelsenkirchen-Resse: Neun Teams stehen fest

Ab 18 Uhr werden die insgesamt zehn teilnehmenden Teams den Radsport-Fans am Samstag auf der großen Skoda-Bühne an der Rennstrecke rund um den Markt an der Hertener Straße vorgestellt. Um 18:40 Uhr startet das Mannschafts-Zeitfahren der Elite-Profis. Um 19:30 steigt das Elite-Ausscheidungsfahren. Und um 20:30 Uhr kämpfen die Teams um den großen Skoda Kläsener-Preis. Michael Zurhausen: „Neun von zehn Teams stehen fest. Wie das letzte Team besetzt wird, entscheidet sich am Freitag.“