Gelsenkirchen. Mit der Nacht der Revanche wollen die Organisatoren alte Radrenn-Tradition in Resse aufleben lassen. Die ersten Teams stehen für das Rennen fest.
Die „Nacht der Revanche“ wirft ihre Schatten voraus. Knapp sechs Wochen nach dem Radspektakel bei der City Nacht von Schaffrath trifft sich die Radsport-Elite am Samstag, 29. Juli, erneut in Gelsenkirchen. Dann geht es auf dem knapp 750 Meter langen Rundkurs mit zehn Mannschaften a zwei Fahrern um den Großen Skoda Kläsener-Preis.
Andreas Mayr kommt mit USA-Schwung nach Gelsenkirchen
Die ersten Teams stehen jetzt fest: Der mehrfache Schaffrath-Sieger Andy Mayr bildet zusammen mit Dario Rapps (RSC Kempten) eine Mannschaft. Mayr gewann im Juni das hochangesehene „Armed Forces Cycling Classics“ in Washington/USA, kommt also in Topform in den Ruhrpott. Als Lokalmatador ist der Gladbecker Hans Pirius zusammen mit Lukas Liss (Unna) am Start. Liss wurde 2015 Überraschungs-Weltmeister im Scratch bei der Bahnrad-WM in Frankreich. Auch Sven Thurau (Büttgen), der mit Janik Heming (Burgsteinfurt) ein Duo bildet, hat schon Gelsenkirchen-Erfahrung.
„Gelsenkirchen-Resse war früher eine Hochburg“
Radrennen haben in Gelsenkirchen-Resse durchaus Tradition. „Das war früher eine Hochburg. Viele ältere Resser Bürger werden sich noch an die spektakulären Rennen und Rennfahrer erinnern“, sagt Michael Zurhausen, Präsident des RC Olympia Buer und Organisator der „Nacht der Revanche“. Die beiden Resser Radsporthändler Ernst Markuse und Bernhard Strohmann waren deutschlandweit bekannt. Fahrradhändler und Ex-Profi Ernst Markuse war wichtige Anlaufstelle für alle bekannten Gelsenkirchener Rennfahrer in den 1960er bis 1980er Jahren.
In dieser Zeit hatte Resse mit den vier Brüdern Pichottka, Kurt Lung, Rolf Waschelewski, Sigmund und Ede Wallinger, Mario Schuch sowie Dietmar Kalinowski mit die stärksten Radsportler in Deutschland. „Fast an jedem Wochenende waren diese Rennfahrer in den Siegerlisten zu finden“, sagt Radsport-Experte Zurhausen. Während heute die Radrennen nur auf noch auf Straßen gefahren werden, waren die berüchtigten Aschenbahnrennen, die teilweise von 10.000 Zuschauen besucht wurden, die Rennen dieser Zeit.
Alte Tradition lebt in Gelsenkirchen auf
Gefahren wurde auf der 400 m langen Aschenbahn des Löchterheide-Stadions mit Bahnrädern ohne Bremse und nur einem Gang“, erinnert sich Michael Zurhausen, „das war teilweise abenteuerhaft“. Die alte Tradition möchte der RC Olympia Buer mit der „Nacht der Revanche“ wieder aufleben lassen. „Die Art der damaligen Rennen mit Zeitfahren, Ausscheidungsfahren und Mannschaftsfinale wollen wir den Fans in Resse bieten“, sagt Zurhausen.