Gevelsberg. Mit Jörg Wrede sollte es beim neuen Gevelsberger Fußballklub schnell bergauf gehen. Jetzt hat sich die Mentalität im Verein ein wenig verändert.

Es ist ziemlich voll auf dem Sportplatz Hundeicken im Gevelsberger Osten an diesem Samstagmittag. „Die in den Roma-Trikots liegen 0:1 hinten“, sagt Daniele Federico. Er ist der neue Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit bei einem Verein, der noch gar kein offizielles Spiel bestritten hat. Noch nicht. Was aber noch nicht ist, wird noch in diesem Sommer. Der FC Butera Gevelsberg formiert sich in diesen Tagen immer weiter, um in der neuen Spielzeit gleich voll durchstarten zu können. Da hindert den Verein mit den italienischen Wurzeln auch das Ende der Zusammenarbeit mit Jörg Wrede, der eigentlich als Trainer vorgesehen war.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke sowie in Hagen passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

27 Spieler tummeln sich auf dem Sportplatz, die eine Hälfte trägt Orange-Rot wie die AS Roma, die andere Hälfte spielt in Blau und Gelb. Ein vereinsinternes Testspiel, um möglichst herauszufiltern, wer sich am ehesten einen Platz in der ersten Elf sichern kann. „Wir haben hier Spieler aus Ennepetal, Vogelsang, Haspe und noch einigen anderen Vereinen zusammengebracht“, sagt Daniele Federico. Manche von ihnen haben schon mal in der Bezirksliga gespielt, andere seit einigen Jahren gar nicht mehr. Der neue Verein, das ist auch Federico bewusst, muss erst noch zusammen wachsen. Langsam soll es gehen, behutsam und mit Nachhaltigkeit. Die Erfahrung, wie es ist, wenn so ein Verein scheitert, haben nämlich einige beim FC Butera schon gemacht.

Auch interessant

Der dritte Anlauf soll nachhaltig sein

Giuseppe Calbini beispielsweise, er ist der erste Vorsitzende des neu gegründeten Klubs. Er selbst spielte auch bereits für die beiden bisherigen italienischen Vereine aus Gevelsberg, Altariva und Trinaccria. 2004 endete die Tradition der italienischen Klubs in Gevelsberg. „Alle guten Dinge sind drei, sagt man doch“, sagt Calbini mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Seit dem Ende von Altariva verteilten sich die Kicker mit italienischen Wurzeln auf die umliegenden Vereine. Jetzt sollen sie wieder eine Heimat haben, am Hundeicken, im Osten der Stadt, wo sich der FC Butera bis auf Weiteres den Platz mit dem Pächter FC Gevelsberg-Vogelsang und dem SV Ararat teilen wird.

Beim internen Testspiel geht es sportlich rasant zu, der Spaß steht aber eindeutig im Vordergrund.
Beim internen Testspiel geht es sportlich rasant zu, der Spaß steht aber eindeutig im Vordergrund. © WP | Fabian Vogel

Wenig Platz für drei Vereine. „Thomas Jakobi hat uns geholfen und uns dienstags und donnerstags Trainingszeiten zur Verfügung gestellt“, sagt Federico. Bisher hatte sein Verein von der Stadtverwaltung lediglich den Samstag als Trainingszeit eingeräumt bekommen, was angesichts der an Sonntagen auszutragenden Spiele alles andere als optimal gewesen wäre.

Wir haben hier Spieler aus Ennepetal, Vogelsang, Haspe und noch einigen anderen Vereinen zusammengebracht.
Daniele Federico, Pressesprecher beim FC Butera Gevelsberg

Wrede und Butera passen nicht zusammen

Alles gut also beim FC Butera? Na ja, nicht ganz. Mit Jörg Wrede hatte der Verein nämlich eigentlich bereits einen Trainer gefunden, der das neu gegründete Team schnell in die Kreisliga B führen sollte. „Wir hatten allerdings etwas andere Auffassungen von der Zusammenarbeit“, gibt Giuseppe Calbini offen zu, warum Wrede nun doch nicht der erste offizielle Trainer des neuen Klubs wird. Statt ihm wird Angelo Vernuccio das Team betreuen, beim vereinsinternen Testspiel war er gleich für beide Teams zuständig. Sein Vorgänger hat inzwischen schon bei einem neuen Verein angeheuert und wird den FC Gora Hagen betreuen - ebenfalls ein noch sehr junger Verein, der in der vergangenen Spielzeit die erste Saison seiner jungen Historie absolvierte und diese auf dem achten Platz in der Kreisliga C beendete.

Auch interessant

Ähnliches erhofft man sich nun beim FC Butera. „Wir wollen erst einmal nur mitspielen und uns nicht blamieren“, sagt Daniele Federico. Sukzessive soll der Verein dann nicht nur das italienische Lebensgefühl versprühen, sondern auch sportlich erfolgreich sein. Aber eben langsamer und behutsamer, als das noch vor ein paar Monaten verkündet worden war.