Gevelsberg. In der 89. Minute entscheidet sich das Lokalduell der Bezirksligisten FSV Gevelsberg und VfB Schwelm - danach geht es hoch her zwischen beiden Teams.

Als Stephensunny Chukwudi nach seinem Treffer in der 89. Minute zum 2:1 für den VfB Schwelm im Bezirksliga-Derby beim FSV Gevelsberg seinem Vorlagengeber Gianluca Muzzi strahlend in die Arme fiel, ging es einige Meter entfernt hoch her. Zwischen den Auswechselbänken und auf den Zuschauerrängen warfen sich Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer Worte an den Kopf, die nicht zitierfähig sind. Der Vorwurf der Gevelsberger: Schwelm hätte den Ball nach einer Verletzung von Nick Träptau ins Aus spielen sollen – was sie aber nicht taten. Stattdessen entschied Chukwudi ein hitziges Lokalduell mit einem platzierten Flachschuss.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke sowie in Hagen passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

Die Aufregung hatte sich auch Minuten später noch nicht gelegt, unter anderem gerieten Schwelms Trainer Nermin Jonuzi und der verletzt am Spielfeldrand liegende Träptau verbal aneinander. „Das ist für mich fehlendes Fair-Play“, ärgerte sich Gevelsbergs Trainer Marius Pownug über die spielentscheidende Szene. Gianluca Muzzi war Verteidiger Träptau ungewollt nach seiner Balleroberung auf den Knöchel gestiegen, der Schiedsrichter wertete diese Szene nicht als Foulspiel und ließ den Schwelmer Angriff laufen. Muzzi legte daraufhin auf Chukwudi quer und dieser nutzte die Gelegenheit.

Schiedsrichter erklärt sich gegenüber Pownug

„Für mich war das eine 100 Prozent Entscheidung, deswegen habe ich auch nicht unterbrochen“, argumentierte der Schiedsrichter nach der Partie im Gespräch mit Marius Pownug, der ebenso nach der Szene die Gelbe Karte sah wie sein Spieler Mergim Bozhdaraj. Die Gevelsberger ärgerten sich vor allem deswegen so sehr, weil sie wenige Minuten zuvor auf Rückfrage des Schiedsrichters den Schwelmern eine Ecke ermöglichten, obwohl dieser fälschlicherweise auf Abstoß entschieden hatte.

Auch interessant

Nermin Jonuzi hingegen verstand auch nach dem Abpfiff die Aufregung beim Gegner nicht. „Muzzi sieht doch gar nicht, dass der Spieler hinter ihm auf dem Boden liegt. Außerdem habe ich keine lauten Rufe gehört, dass wir den Ball ins Aus spielen sollten“, so der Schwelmer Trainer. Sein Team geriet durch einen Treffer von Nasir Bartu kurz vor der Halbzeitpause in Rückstand und hatte anschließend Glück, dass der FSV die Partie nicht entschied. Entweder scheiterten die Gevelsberger am starken Ilja Fjodorovs im Schwelmer Tor oder an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit in guten Abschlusssituationen. So kam der VfB durch ein Traumtor von Salvatore Bellia (50.) zurück in die Partie und hätte in der Folge auch schon früher selbst in Führung gehen können.

Entscheidend war aber die Szene in der 89. Minute, die das ohnehin angespannte Verhältnis beider Vereine nicht unbedingt beruhigen dürfte.