Gevelsberg. Aus eigener Kraft kann RW Rüggeberg nach dem 2:2-Remis beim FSV Gevelsberg II nicht mehr Meister werden. Frölich-Elf gibt 2:0-Führung aus der Hand.

Am Ende hätte sich RW Rüggeberg nicht beschweren dürfen, wenn der FSV Gevelsberg II das Spiel gewonnen hätte. Der bisherige Tabellenzweite der Fußball-Kreisliga A2 verpasste am viertletzten Spieltag einen möglichen Sieg im Stefansbachtal und muss im Rennen um die Meisterschaft nun auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Mit 2:2 (2:2) trennte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Frölich von der Gevelsberger Reserve und gab dabei 2:0 Führung aus der Hand.

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„Das haben wir uns heute selbst zuzuschreiben, wir wussten genau was auf uns zukommt“, haderte Frölich mit dem Remis in Gevelsberg. Mit 2:0 Hatte sein Team durch Treffer von Timo Bartsch (7.) und Kevin Twardon (22.) geführt, er sich die FSV-Reserve durch einen Kopfballtreffer von Christian Menger nach einer Ecke (32.) in der Partie anmeldete. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Rüggeberg die Begegnung eigentlich komplett im Griff und es deutete nichts darauf hin, dass der Titelaspirant Punkte liegen lassen könnte. „Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben, vielleicht haben wir es mit dem Vorsprung im Rücken auch zu locker genommen“, sagte Frölich im Anschluss an das Spiel ernüchtert.

Schmidt trifft traumhaft zum Ausgleich

Die Gevelsberger hatten nach dem Anschlusstreffer merklich Rückenwind, was sich beim Ausgleichstor von Youri Schmidt (42.) zeigte. Schmidt ließ erst einen Gegenspieler aussteigen und zirkelte den Ball dann aus knapp 20 Metern sehenswert und unhaltbar für RWR-Schlussmann Henrik Boers ins lange Eck. Rüggeberg hingegen ließ sich von der giftigen Spielweise der starken FSV-Reserve den Schneid abkaufen, mit jeder Minute ging das in den ersten 30 Minuten präsentierte Selbstverständnis eines Tabellenzweiten mehr und mehr verloren.

FSV Gevelsberg II - RW Rüggeberg 2:2 (2:2)

FSV Gevelsberg II: Glaap - Hansen, Glaser (59. Tkavc), Padula, Daszkiewicz, Susic (70. Cuewarpuru), Menger, Schmidt (75. Gawron), Kerkhof, Hoppe, Sow.

RW Rüggeberg: Boers - Yalcinkaya (69. Mura), Jendrzey, Twardon, Tinzmann, Kilic, Bartsch (85. Khoutour), Himmelmann (46. Lieber), Fuchs (73. Zhushi), Blumenroth, Vijayakumaran (61. Allouch).

Tore: 0:1 Bartsch (7.), 0:2 Twardon (22.), 1:2 Menger (32.), 2:2 Schmidt (42.).

Ausreichend Gelegenheiten, das Spiel wieder an sich zu reißen und in Führung zu gehen hatte die Frölich-Elf im zweiten Durchgang aber durchaus. Die beste Chance auf das 3:2 vergab der eingewechselte Ali Allouch, als er ein Foulelfmeter in der 61. Minute links am Tor vorbeischoß. Außerdem scheiterte Jan-Luca Mura mit einem stark getretenen Freistoß am Querbalken.

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Große Torchancen hatte aber auch der FSV Gevelsberg II, der vor allem in der spannenden Schlussphase mehrfach am stark parierenden Boers scheiterte. Erst war Christian Menger im Eins-gegen-eins gegen Rüggebergs Torhüter gescheitert, der ebenfalls den zweiten Abschluss in dieser Szene von Jean Wapala Cuewapuru bravourös abwehrte. Kurz vor dem Ende war aber auch Boers geschlagen, als Mura einen katastrophalen Fehlpass in den Fuß von Gevelsbergs Mamadou Sow spielte. Sow lief alleine auf Boers zu, umkurvte ihn im Dribbling und schaffte es anschließend aber nicht, den Ball im leeren Tor unterzubringen.

Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben, vielleicht haben wir es mit dem Vorsprung im Rücken auch zu locker genommen.
Daniel Frölich, Trainer des Fußball-A-Ligisten RW Rüggeberg

Sprockhövel kann jetzt der lachende Dritte sein

Entsprechend ärgerte sich Gevelsbergs Spielertrainer Dennis Hoppe auch ein wenig nach dem starken Auftritt seines Teams. „Das Spiel hätten wir gewinnen müssen“, so seine Meinung nach der Partie. Deutlich ärgerlicher ist der verpasste Sieg aber für Rot-Weiß Rüggeberg, denn durch das Remis haben die Höhendörfler die Chance aus der Hand gegeben, aus eigener Kraft noch auf Platz eins klettern zu können. Durch einen Sieg im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer SpVg. Linderhausen am kommenden Wochenende könnte Rüggeberg zwar nach Punkten gleichziehen, allerdings würde dann die TSG Sprockhövel II der lachende Dritte im Bunde sein. Gewinnt die TSG-Reserve ihre verbleibenden drei Spiele gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld und siegt Rüggeberg gegen Linderhausen, zieht Sprockhövel an beiden Mannschaften im Tableau vorbei.

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Rüggebergs Trainer Daniel Frölich war das nach Spielende natürlich bewusst. „Das Sprockhövel noch einmal stolpert, kann ich mir nicht vorstellen. Wir wollen unsere drei Spiele jetzt noch gewinnen und nehmen das, was dann da am Ende unter dem Strich steht“, so Frölich nach dem ärgerlichen Remis in Gevelsberg.