Ennepetal. Im Spiel gegen den abstiegsbedrohten Ex-Bundesligisten lässt sich Ennepetal zu einfach ausspielen. Alle Tore und Chancen im Highlight-Clip hier.
Die Zahl der Gegentore summiert sich beim TuS Ennepetal. 58 sind es mittlerweile, vier davon sind am Sonntag im Oberliga-Heimspiel gegen die SG Wattenscheid hinzugekommen. Der TuS unterlag in einer Partie mit vielen Kontrollwechseln 3:4.
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In der ersten Halbzeit erarbeitete sich der TuS nach kurzen Stabilitätsproblemen in der Zentrale einige gute Torgelegenheiten, aber machte daraus nur wenig. Nils Nettersheim war offensiv präsent und machte wie häufig durch seinen wuchtigen Körper viele Bälle fest. Als ihn TuS-Kapitän Marius Müller einmal im Strafraum kurz anspielte, scheiterte er mit einem Schuss aus der Drehung knapp.
Dann kam es zu zwei entscheidenden Ecken, direkt hintereinander: Bei der ersten musste Ennepetals Keeper Marvin Weusthoff einen Kopfball von SG-Kapitän Tim Kaminski aus der Torecke kratzen. Der erneute Eckball wurde zunächst geklärt, Ennepetal rückte raus. Doch die SG spielte sich flink über links nach vorne, der TuS war in dem Moment nicht nah genug an den Gegenspielern. Der Ball gelangte flach zu Torjäger Felix Casalino, der zur Führung einschoss (25.).
Wattenscheid trifft zweimal innerhalb von zwei Minuten
Die Elf von Trainer Sebastian Westerhoff kam per Elfmeter zum Ausgleich, nachdem Nettersheim im Sechzehner gefoult wurde. Müller verwandelte sicher in die rechte obere Ecke. Zugleich war die defensive Sicherheit zurück. Das war die Marschroute von Westerhoff. „Bis auf das Tor hatten wir es in der letzten Kette gut gemacht“, sagte der TuS-Coach. Doch nach Wiederanpfiff fielen zwei Gegentore innerhalb kurzer Zeit.
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Wattenscheid investierte nach dem Seitenwechsel viel, während Ennepetal nachließ. Jamal El Mansoury spielte einen Pass in die Tiefe zu Nico Thier, der traf. Nur zwei Minuten schob Umut Yildiz den Ball vom linken Flügel kurz zu Casalino, der sich geschickt um Sebastian Lötters drehte und aus spitzem Winkel den Ball um Weusthoff herum ins Tor schlenzte. „Es war wie zuletzt wieder zu einfach, gegen uns Tore zu machen. Das müssen wir besser verteidigen“, kommentiert Westerhoff die Szenen.
TuS Ennepetal lässt sich bis zum Ende nicht hängen
Nachdem Müller bei einem Angriff im Strafraum gefoult wurde, verwandelte er erneut den gegebenen Elfmeter (74.). Der TuS wollte sich gegen die Niederlage stemmen, nahm dafür auch Gelbe Karten in Kauf. Der Trainer stellte nochmal um, löste die Doppelsechs auf. Aber nach vorne ging kaum etwas. Wattenscheid hatte zwei Konter, die abgefangen wurden. Dafür aber ein Einwurf in der Nachspielzeit nicht, den Wattenscheids Fynn Broos ins lange Eck beförderte (94.). In der 96. Minute schob Nettersheim den Ball noch mal zu Ben Binyamin, der 3:4 erzielte. Aber das war‘s. „Trotzdem muss man den Jungs ein Kompliment machen, dass sie sich nicht aufgegeben haben“, so Westerhoff.
So haben sie gespielt
TuS Ennepetal - SG Wattenscheid 3:4
Tore: 0:1 Felix Casalino (25.), 1:1 Marius Müller (FE/40.), 1:2 Nico Thier (55.), 1:3 Felix Casalino (57.), 2:3 Marius Müller (FE/74.), 2:4 Fynn Broos (90. + 4), 3:4 Ben Binyamin (90 + 6).
TuS: Weusthoff - El Youbari, Fröhlich, Lötters, Yasar - Meckel (60. Binyamin), Gallus, Müller - Yahkem (60. Reyes Mellado), Nettersheim, Hupka (69. Goles / 87. Van der Heusen).
Wattenscheid: Lübcke, Haar, El Mansoury (83. Nzesseu Kouonang), Casalino (75. Loheider), Firat, Thier, Renke, Fili (90. + 3 Broos), Kaminski, Malcherek, Yildiz.
Zuschauer: 388