Wetter/Ennepetal. Der formstarke Fußball-A-Ligist wackelt nur in der Anfangsphase beim Schlusslicht Volmarstein. Am Ende wird es aber standesgemäß.

Der überraschende Zwischenstand hat wohl für einen kurzen Hoffnungsschimmer bei der Titelkonkurrenz von RW Rüggeberg gesorgt: Ausgerechnet gegen das mit Abstand schlechteste Team der Liga geriet das Spitzenteam im ersten Durchgang gehörig ins Straucheln und drohte, wider der Erwartungen, wichtige Punkte im engen Meisterschaftskampf der Fußball-Kreisliga A2 zu verlieren. Doch Rüggeberg behielt die Nerven und schlug das Schlusslicht SuS Volmarstein an Ende trotz des Wacklers deutlich mit 7:2 (4:2).

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Dass das kein perfektes Spiel gegen den krassen Underdog war, war auch Rüggebergs Trainer Daniel Frölich hinterher bewusst. „Du musst so ein Spiel schon mit 15:0 gewinnen, damit am Ende keiner was zu meckern hat“, sagte Frölich über die Erwartungshaltung bei so einem ungleichen Duell. Aber als das vermeintliche Kanonenfutter, das Volmarstein auf dem Papier ist, präsentierte sich das sieglose Schlusslicht nicht.

Volmarstein gleicht zwei Rüggeberger Führungen aus

„Wir hatten einen holprigen Start“, beschrieb es Frölich treffend. Zwar ging sein Team einmal nach einem von der Grundlinie zurück gelegten Ball und dem Tor von Phil Blumenroth (5.) sowie durch Leander Jendrzey, nachdem er durch einen langen Ball von Mick Himmelmann bedient wurde (18.), in Führung. Doch davon konnte sich Rüggeberg nichts kaufen, weil sie den Vorsprung beiden Male herschenkten. Einmal glich Kevin Ferreira für die Volmarsteiner überraschend aus (13.), das andere Mal Jonas Hermann (26.) – beide Male nach langen Bällen und schlechten Stellungsspiel der Rüggeberger. „Wir haben uns selber unter Bedrängnis gesetzt“, sagt Frölich. Und weiter: „Wir kriegen in dieser Liga nichts geschenkt und müssen und alles hart erarbeiten. Es sieht nach einer einfachen Aufgabe aus, aber die Anderen sind gegen Volmarstein auch nicht einfach so durchmarschiert“, erinnert Frölich. In der Vorwoche gewann der SC Wengern sogar mit einem Last-Minute-Sieg deutlich knapper als die Rüggeberger an diesem Spieltag.

Wir kriegen in dieser Liga nichts geschenkt und müssen und alles hart erarbeiten.
Daniel Frölich, Trainer des Fußball-A-Ligisten RW Rüggeberg

Doch große Sorgen um dem Sieg, sagte Frölich nach Abpfiff, hatte er trotzdem nicht. Das Vertrauen in sein formstarkes Team mit nun acht Siegen in Serie war da und lieferte wohl auch das nötige Selbstbewusstsein, nicht nervös zu werden. So sprang am Ende auch ein völlig verdienter Sieg heraus. „Es hätten am Ende auch fünf oder sechs Tore mehr sein können, es war eine eindeutige Partie. Zudem hatte ich im Vorfeld auch erwartet, dass es so laufen kann und es nicht einfach wird“, sagte der Rüggeberger Übungsleiter.

Rüggeberg geht noch vor der Pause wieder in Führung

Noch vor der Pause machte Rüggeberg entsprechend die weitere Marschrichtung klar und stellte die Weichen auf Sieg. Erst Himmelmann mit einem Schuss aus 16 Metern (34.), danach Jendrzey (42.) brachten den Favoriten zur Pause auf 4:2 nach vorne.

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Nach dem Seitenwechsel lief es dann weiter gut für Rüggeberg, die keine Zweifel mehr am Sieger aufkommen ließen. Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff nutzte Beyhan Kilic eine Gelegenheit aus spitzem Winkeln und machte den Sieg endgültig klar. Weniger Minuten später legte er nach einer Vorlage von Bülend Can seinem zweiten Treffer nach (72.). Den Schlussstrich unter den Pflichtsieg gegen den SuS setzte Blumenroth, der von Philipp Fuchs bedient wurde – 7:2 nach 78 gespielten Minuten hieß es damit.

Der nächste Spieltag könnte entscheidend werden

So war die Hoffnung auf den Parallelplätzen auf einen Rüggeberger Patzer wohl nur von kurzer Dauer. Diesen hätte es in die Karten gespielt, wenn der durch die Formstärke wohl aktuell heißeste Kandidat auf die Meisterschaft überraschend Federn gelassen hätte. So verändert sich an diesem Wochenende im Titelrennen ausnahmsweise nichts, nachdem in der Vorwoche immer wieder Patzer oder direkte Duelle neue Dynamik ins Meisterschaftsrennen gebracht hatten.

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Am nächsten Spieltag könnte die Saison dann eine vorentscheidende Richtung einschlagen. Denn Ararat Gevelsberg und TSG Sprockhövel II treffen zum einen im direkten Duell aufeinander. Zum anderen spielen Wengern und Rüggeberg gegeneinander. Vier der fünf möglichen Titelkandidaten messen sich also an einem der wichtigsten Spieltage dieser Saison und klauen sich gegenseitig die Punkte.