Dortmund. Gegen den stark abstiegsbedrohten FC Brünninghausen vergeigt der Fußball-Oberligist Halbzeit eins. Dann kommt ein Wandel und ein bezeichnender Fakt.
Es bleiben die Kellerkinder, die dem TuS Ennepetal in der Fußball-Oberliga diese Saison mehr Schwierigkeiten bereiten als die Top-Teams. Gegen den FC Brünninghausen gab es nur ein 3:3. Die Gegner sind durch den parallelen Sieg der TSG Sprockhövel zwar auf den letzten Platz gepurzelt, hätten aber fast gegen den TuS gewonnen.
Zuletzt hob Trainer Sebastian Westerhoff noch die Bedeutung der defensiven Grundordnung hervor, um Angriffen der Gegner besser standhalten zu können und nicht zu schnell in Konter zu laufen. Aber diese defensive Stabilität war gegen Brünninghausen erst mal gänzlich verschwunden. Der TuS bekam in der ersten Halbzeit gar keinen Zugriff. Co-Trainer Stefan Mroß sagt: „Die Gegner waren bereit, einen Schritt mehr zu machen. Wie in der Vergangenheit hatten wir Probleme, unser Spiel gegen eine Mannschaft durchzubringen, für die es noch um etwas geht.“ Es waren jeweils Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, nach denen der TuS nicht schnell genug umschaltete und der FC durch Pässe in die Schnittstellen erfolgreich war. Beim dritten Tor konnte Brünninghausen im Strafraum schalten und walten wie es wollte.
TuS Ennepetal stellt um und erarbeitet sich Standards
„Wir haben den hundertprozentigen Willen und die Leidenschaft vermissen lassen, da kann man keinen rausnehmen. Daher haben wir zu Recht zurückgelegen“, findet Mroß. Das 0:3 wollte Ennepetal nicht auf sich sitzen lassen. Die Aufstellung wurde verändert und der nach seiner Verletzung wieder ins Training eingestiegene Sechser Kevin Meckel für Stabilität vor der Abwehr gebracht. Dort fanden sich vorher zu viele große Zwischenräume, in die die Dortmunder eingedrungen waren. „Wir haben zu offensiv gedacht“, so Mroß. Er lobte Kapitän Marius Müller, der über das gesamte Spiel versuchte, sein Team wieder in die Bahn zu bekommen. Das klappte nach und nach. Die TuS-Offensive an sich kann jeden Gegner vor Probleme stellen, darauf konnten sich die Trainer bisher in dieser Saison verlassen. Das half am Sonntag.
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So haben sie gespielt
FC Brünninghausen – TuS Ennepetal 3:3
Tore: 1:0 Kerim Yüksel Karyagdi (8.), 2:0 Florian Gondrum (19.), 3:0 Robin Rosowski (47.), 3:1 Nils Nettersheim (65.), 3:2 Linus Frölich (81.), 3:3 Eric Yahkem (84.).
TuS: Weusthoff, Müller, Goles (46. Meckel), Reyes Mellado (46. Nettersheim), El Youbari (63. Hupka), Yasar, Gallus, Binyamin, Lötters, Frölich, Yahkem.
Bezeichnend war: Alle TuS-Treffer fielen nach Standards. Schon in Halbzeit eins musste der gegnerische Torwart einen Freistoß von Robin Gallus entschärfen. In Halbzeit zwei, in der der TuS präsenter war und sich so die Standards erarbeitete, staubte zunächst Nils Nettersheim ab, als der Ball nach einem Freistoß an vielen vorbeiflog und bei ihm landete. Das 2:3 köpfte Linus Frölich und das 3:3 Eric Yahkem. Die Gegner zogen sich zudem mehr und mehr zurück. „Ihnen fehlte hinterher die Kraft, sie kamen ins Schwimmen. Trotzdem setzten sie noch Nadelstiche. Das Positive ist daher, dass wir überhaupt den Rückstand noch aufgeholt haben“, resümiert Mroß.