Ennepetal. Nächste Pleite! Ennepetal taumelt weiter durch die Rückrunde. Nur ein Sieg aus elf Spielen. Das steckt hinter der Krise.
Sebastian Westerhoff musste sich nach der nächsten Niederlage seines TuS Ennepetals wohl das eine oder andere negative Wort verkneifen. Er war nach dem 2:3 (0:2) gegen die SG Finnentrop/Bamenohl spürbar angefressen. „Zurecht“, kommentierte er seine Stimmungslage knapp, aber bestimmt. Der Fußball-Oberligist hat nun aus den vergangenen elf Pflichtspielen nur einen einzigen Sieg eingefahren. Entsprechend groß fiel seine neuerliche Kritik an der aktuellen Performance aus.
„Das ist nicht mein und unser Anspruch, so durch die Rückrunde zu taumeln“, betont der Ennepetaler Trainer deutlich. Doch auch gegen Bamenohl traten die gleichen Probleme wie in den vergangenen Wochen wieder zu Tage. Gerade Mal 20 Minuten dauerte es, bis der TuS schon mit 0:2 hinten lag. Zweimal wurde der Ball nach einem tiefen Ball quergelegt und Marvin Schulz hatte einfaches Spiel, weil er den Ball nur noch locker über die Linie drücken musste (14. Minute, 20.). „Finnentrop war einfach schneller und wir reagieren zu langsam“, meint Westerhoff.
Umstellung fruchtet nicht
Direkt nach der Pause klingelte es dann ein drittes Mal im Ennepetaler Kasten, nachdem sie über die Seite erneut überlaufen wurden. In der Mitte wollte Verteidiger Florian Buchsteiner noch in höchster Not klären, schoss den Ball aber ins eigene Tor (52.). „Kein Vorwurf an ihn, das ist ein übliches Eigentor. Direkt hinter ihm stand schon einer von Finnentrop und hätte ihn sonst an seiner Stelle reingemacht“, nimmt sein Trainer ihn in Schutz.
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Dabei sollte Buchsteiner eigentlich ein Baustein gegen Finnentrop sein, der die aktuelle Gegentorflut und Negativserie stoppt. Der 19-Jährige spielte in dieser Saison bisher erst zwölf Minuten und wurde in die Innenverteidigung rotiert. Dafür ging Stamm-Innenverteidiger Patrick Polk auf die Sechs. Trainer Westerhoff wollte die defensive Stabilität mit seiner Umstellung erhöhen. „Es hat trotzdem nicht geklappt“, muss er allerdings zugeben.
Glück rettet Ennepetal vor 0:5-Rückstand
Mit dem 0:3 nach einer knappen Stunde war sein Team nämlich noch gut bedient. Torwart Marvin Weusthoff verhinderte mit Paraden zweimal ein Gegentor. Zudem ging ein Freistoß an die Unterkante der Latte. „Mit Pech liegen wir schon mit 0:5 hinten. Die Tendenz bei uns ist einfach nicht gut. Wir haben wieder drei Gegentore bekommen. Wenn wir uns nicht langsam mal fangen, werden wir in der Rückrunde nicht mehr viel gewinnen. Das muss jedem bewusst sein. Es scheint aber in den Köpfen nicht angekommen zu sein“, holt der Coach zur Kritik aus.
Ein Patentrezept gegen die Ennepetaler Krise hat Westerhoff nicht. „Vielleicht müssen wir noch defensiver spielen und schauen, dass wir die Null halten“, sagt er. Die neuerlich schwache Defensivleistung erklärt er mit der Einstellung seiner Spieler. „Es muss erstmal wieder in die Köpfe rein, dass wir alle das eigene Tor verteidigen müssen“, nimmt er seine Spieler in die Pflicht. Angesprochen, betont er, habe er es oft genug.
Binyamin schürt spät Hoffnung auf ein Remis
Doch Westerhoff hatte auch ein Lob für seine Mannschaft parat: „Wir haben noch eine Reaktion gezeigt, das ist das Positive“, freut er sich. Die letzte halbe Stunde sei Ennepetal besser im Spiel gewesen. Mit etwas mehr Glück wäre sogar noch ein Remis trotz des 0:3-Rückstandes drin gewesen.
Duje Goles traf nach dem Zuspiel von Ben Binyamin aus spitzem Winkel erst zum 1:3 (54.). Einige Minuten später erzielte Binyamin dann selber den Anschluss (67.). Zudem hatte dieser noch eine gute Chance, die der gegnerische Keeper mit dem Oberschenkel entschärfte. Es war also durchaus noch mehr drin. Doch am Ende bleibt es dabei, dass der TuS aktuell meilenweit der eigenen Form aus der Hinrunde hinterherrennt.