Gevelsberg. Nach der Gewalteskalation vor einem Jahr kam es nicht zu Spielen zwischen den Gevelsberger Teams. Nun stehen die Spiele wieder auf dem Plan.

Mit viel Spannung wird derzeit auf den SV Ararat Gevelsberg und deren kommenden beiden Gegner geschaut. Für den heimischen Fußball-A-Ligisten geht es diese und nächste Woche nach dem Spielplan erst gegen den FSV Gevelsberg II und dann gegen den FC SW Silschede. Also gegen jene beiden Gegner, die Ararat in der Hinrunde boykottiert hatten.

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Ararat hat sich präsentiert, wie man es von Sportsleuten erwartet.
Benjamin Saßenscheidt, Co-Trainer und Vorstandsmitglied beim FSV Gevelsberg

Hintergrund waren die Vorkommnisse beim Ararat-Spiel gegen Silschede im April 2023. Der FSV Gevelsberg II möchte die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und am Wochenende antreten. „Wir haben in der Hinrunde bewusst offen gelassen, ob wir jetzt wieder gegen sie antreten oder nicht. Wir wollten die Entwicklung abwarten, wie es um Ararat steht“, erklärt Co-Trainer Benjamin Saßenscheidt. Er freut sich auf das Lokalduell am Sonntag. „Ararat hat sich präsentiert, wie man es von Sportsleuten erwartet. Deswegen wollen wir ihnen eine zweite Chance geben“, erklärt er.

Aufermann freut sich über Ende des Boykotts

Auf Seiten von Ararat wird die Entscheidung vom FSV mit offenen Armen begrüßt. „Ich freue mich, dass sie uns die Chance geben und auch sportlich ist das wichtig für uns, weil wir gegen sie spielen möchten“, sagt Ararats Vorsitzende Vanessa Aufermann. Sie ist zudem der Meinung, dass sich ihre Mannschaft das in dieser Saison verdient hat. „Wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir eine ruhige und faire Truppe sind. Wir kriegen nur positives Feedback“, meint Aufermann.

Die alten Lamellen sind aus dem Weg geräumt und der Boykott spielt für uns keine Rolle mehr.
Vanessa Aufermann, Vorsitzende beim Fußball-A-Ligisten SV Ararat Gevelsberg

Dass es Sonntag zwischen dem FSV und Ararat nach dem Boykott Spannungen geben könnte, erwartet sie nicht. „Mit dem FSV hatten wir nie ein Problem. Die alten Lamellen sind aus dem Weg geräumt und der Boykott spielt für uns keine Rolle mehr“, meint sie. Auch bei den Zuschauern erwarte sie nicht, dass es dort angesichts der Vorgeschichte zu Reibereien komme. Ähnlich sieht es auch Saßenscheidt, der zwar von einem emotionalen Spiel aufgrund des Derbycharakters ausgeht, nicht aber aufgrund der Vergangenheit.

Anders als in der Hinrunde muss sich Ararat die Punkte gegen die FSV-Reserve nun auf dem Platz erkämpfen. „Wir sind heiß und ich hoffe, dass wir die drei Punkte holen. Wir dürfen uns keinen Patzer mehr erlauben“, erinnert Aufermann an die Notwendigkeit eines Sieges, um weiter im Titelrennen voll mitzumischen.

Ararat bekam in der Hinrunde sechs Punkte geschenkt

Dass ihre Mannschaft aktuell überhaupt auf dem dritten Platz steht, so die Meinung einiger Akteure aus der Liga, habe Ararat auch den sechs geschenkten Punkten aus der Hinrunde zu verdanken. Aufermann ist sich aber sicher, dass ihr Team die Zähler ohnehin eingefahren hätte. „Die Punkte stehen uns zu, weil die Gegner nicht angetreten sind. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir die Punkte sportlich geholt hätten“, gibt sie sich wie zuletzt gewohnt selbstbewusst.

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Ein Gespräch zwischen Ararat und dem FSV Gevelsberg habe es vor dem Duell an diesem Sonntag nicht gegeben. „Das war auch nicht nötig“, sagt Aufermann, die nicht negativ auf die ganze Angelegenheit zu sprechen ist.

So steht es um den FC SW Silschede

Wie es in der Woche darauf aussieht, wenn der FC SW Silschede und Ararat Gevelsberg zum ersten Mal nach der gewaltvollen Eskalation vor einem Jahr sportlich aufeinandertreffen sollen, steht noch nicht fest. Silschede lässt, Stand jetzt, offen, ob sie gegen Ararat spielen werden. An diesem Sonntag wollen sie diesbezüglich eine Entscheidung fällen – erst dann wird feststehen, ob auch die Silscheder wieder gegen den Kurischen Klub antreten werden oder ob sie ihn weiter boykottieren wollen.