Gevelsberg. Der kurdische Verein spielt sich in einen Torrausch und zeigt, warum er zurecht im Kampf um die Meisterschaft mit dabei ist.
Der Jubel beim SV Ararat Gevelsberg wurde von Tor zu Tor größer, als sie sich im Derby gegen die SG Vatanspor Gevelsberg zum überdeutlichen 7:0 (2:0)-Kantersieg schossen. Mit strahlenden Gesichtern lagen sich die Spieler jedes mal in den Armen, als das Tornetz wackelte. Gegen den Aufsteiger unterstrich das aufstrebende Spitzenteam erneut eindrucksvoll, dass sie im Meisterschaftsrennen alles geben und sich zu einem ernst zunehmenden Titelkandidaten gemausert haben. Durch nun acht Siege in Serie und der Niederlage vom SC Wengern im Parallelspiel rückt Ararat auf den dritten Platz der Fußball-Kreisliga A2 vor.
Im zweiten Durchgang spielte sich Ararat regelrecht in Rausch. Drei Tore in nur drei Minuten brachen Vatanspor völlig das Genick. Erst eroberte Mohammad Al Saeed den Ball, lief alleine auf das Tor zu und schob sicher zum 4:0 ein (58). Unmittelbar danach legten erst Atik Oktay (59.) und nur Momente danach Alan Shekho (60.) zwei weitere Tore nach. Bereits wenige Minuten davor eröffnete Al Saeed mit dem ersten Tor in der zweiten Hälfte den Torreigen – der Winterzugang ist mit vier Toren in drei Spielen voll eingeschlagen.
Ararat Gevelsberg – Vatanspor Gevelsberg 7:0 (2:0)
Ararat: Sengül – Erdem, Celik, Amiar, I. El Basraoui, Mehmeti, Aslan (70. Dere), Al Saaed (71. Mese), Oktay (82. Colak), Göy (57. H. El Basraoui), Shekho (60. Apldag).
Vatanspor: Ciftci (30. Hanyildiz) – Papadopoulous, Kubba, Talay (64. Güler), Demirel (78. Mursal), Acikgöz, Fiorello, Erdag, Klak (45. Cagatay), Koc, Sriphrom (64. Gross).
Die Tore: 1:0 Aslan (11.), 2:0 Amiar (20.), 3:0, 4:0 Al Saeed (51., 58.), 5:0 Oktay (59.), 6:0 Shekho (60.), 7:0 I. El Basraoui (85.).
Ararats Trainer Ilhak Aykoc war angesichts der guten Vorstellungen hochzufrieden. Trotzdem gab es einen Kritikpunkt : „Es hätte deutlich höher ausfallen können“, wusste er angesichts des riesigen Chancenwuchers nach dem Seitenwechsel. Ararat hätte gut und gerne zweistellig gewinnen können.
SG-Keeper Ciftci muss verletzt raus
Sie spielten zwar ohne Zweifel stark auf, aber genauso hatte der leblose Auftritt von Vatanspor einen entscheidenden Anteil am eindeutigen Resultat. Der Gegner gab sich mit jedem Gegentor regelrecht mehr auf. Sinnbildlich dafür war, dass Torhüter Baris Hanyildiz sich bei mehreren Treffern gar nicht erst hinwarf. Er kam im ersten Durchgang von der Bank, nachdem sich Stammkeeper Okan Ciftci an der Schulter verletzt hatte.
„Wir haben den Kampf angenommen und sachlich Fußball gespielt“, lobte Aykoc sein Team. Bereits vor dem Seitenwechsel spielte der kurdische Verein gut und ging eines Flachschuss von Halil Aslan aus 20 Meter in Führung (11.). Khalid Amiar erhöhte vor der Pause aufgrund eines Torwartfehlers von Ciftci, dem der Ball durch die Hände rutschte und der daraufhin wegen seiner Verletzung vom Platz ging (20.)
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Für das gewöhnlich defensivschwache Ararat war es nach dem 2:0 gegen Rüggeberg zum Jahresauftakt das zweite Spiel ohne Gegentor in diesem Jahr. Das kommt nach den Aussagen von Trainer Aykoc aber nicht von ungefähr. „Wenn du kein Gegentor kassierst, kannst du nicht verlieren. Als ich angefangen habe, wollten auch unsere Innenverteidiger ein Tor erzielen“, erklärt er.
Das war ihm ein Dorn im Auge, weswegen er dort gezielt angesetzt hat. „Deswegen haben wir das seit dem Sommer trainiert und unseren Spielern eingetrichtert. Das ist ein Prozess und das Ergebnis sehen wir jetzt hier“, gab er sich erfreut, dass Ararat in diesem Jahr bis dato defensiv stabil steht.
Das neuste Ergebnis bekräftigt Ararats sportlichen Aufschwung. Die Verantwortlichen geben sich entsprechend mutig und selbstbewusst. „Für mich ist das alles keine Überraschung, ich habe schon im Sommer gesagt, dass wir unter die Top drei gehören“, sagt Aykoc.
Genauso ist die Vorsitzende Vanessa Aufermann von der eigenen Stärke überzeugt. Sie dachte bereits vor dem Duell einen Schritt weiter und dachte schon an die Konkurrenz und das direkte Aufeinandertreffen mit Tabellenführer TSG Sprockhövel II Ende April. Beim direkten Duell, sagte sie mit Nachdruck, werde Sprockhövel II am Hundeicken nichts holen.