Ennepetal/Hagen. Nur dank der Verstärkung aus der Reserve bringt Blau-Weiß bei Hellas eine Mannschaft aufs Feld – und die hätte sogar gewinnen können.

Mit einem „letzten Aufgebot“ hat sich Fußball-Bezirksligist BW Voerde im Nachholspiel einen Punkt beim FC Hellas/Makedonikos Hagen erkämpft. Nach dem 1:1 (1:1) auf dem Sportplatz Alexanderstraße meinte Voerdes Trainer Emrah Özüsaglam sogar: „Am Ende des Tages hätte vielleicht auch mehr herausspringen können, nach dem Spielverlauf war das Unentschieden aber gerecht.“

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Die vielen Ausfälle, bedingt durch Sperren, Krankheit, Urlaub und Beruf, hatten die Voerder gezwungen, verstärkt auf Defensive zu setzen. An Offensivkräften stand neben Alexander Hillenberg nur Nico Hryn zur Verfügung. Mit Ilir Bibaj lief eine Leihgabe aus der zweiten Mannschaft sogar in der Startelf aus. Auf der Ersatzbank saß neben Zweittorwart Christopher Bottmer mit Ahmed Ceyhan nur ein einziger Feldspieler.

Schipnik leitet Voerder Führung ein

Das an dem am Karnevalssamstag zur Verfügung stehenden Personal orientierte Konzept der Voerder ging recht gut auf. Sie standen tief und kompakt und versuchten über Konter zum Erfolg zu kommen. So fiel auch ihr Führungstreffer: Tobias Schipnik hatte nach Eroberung eines „zweiten Balles“ den Ball nach vorne durchgesteckt und so Nico Hryn auf die Reise geschickt. Der ließ sich die Chance zum 1:0 und damit seinem achten Saisontor nicht nehmen. Danach wäre für die Gäste durchaus noch mehr möglich gewesen, auch wenn Hellas ein deutliches Übergewicht beim Ballbesitz hatte und auch zu mehr Standardsituationen kam. Ab und zu wurde es da schon gefährlich vor dem Voerder Tor, aber nie wirklich brenzlig.

Mit den Jungs, mit denen wir aufgelaufen sind, kann ich das 1:1 unterschreiben, das geht in Ordnung.
Emrah Özüsaglam, Trainer des Fußball-Bezirksligisten BW Voerde

Hellas/Mak. Hagen – BW Voerde 1:1 (1:1)

Hellas: Kyriakidis – Laggies, Tucholski (86. Kandalis), Mouratidis, Mavroudakis, Spyrou, Karantalis (71. Plagiantsis), do Esposito (86. Schmidt), Özalp, Zlatinoudis, Statharas.

BW Voerde: Schürstedt – Wachter, Malanovic, Kusche, Bibaj, Kahle, Hillenberg, Hryn, Benkaddour, Schipnik, Dülger.

Tore: 0:1 Hryn (15.), 1:1 do Esposito (44.).

Gelb-Rote Karte: 51. Minute gegen einen Hellas.-Spieler.

So geht’s weiter: Am 18. Februar kommt BW Haspe zum Voerder Tanneneck.

Ein Freistoß der Gäste in Höhe der Mittellinie war dann der kuriose Ausgangspunkt für den Ausgleich der Gastgeber. Es lief bereits die vorletzte Spielminute des ersten Durchgangs, als Adnan Malanovic den Ball in Richtung Torwart Pascal Schürstedt zurückspielte. Die Abwehr bekam den Ball danach jedoch nicht wieder nach vorne, und José Santo do Espirito nutzte die Verwirrung und traf zum 1:1. „Das war ein Geschenk für Hellas“, konstatierte Özüsaglam.

Voerde schlägt kein Kapital aus Überzahl

Nach einer Ampelkarte gegen die Gastgeber spielten die Höhendörfler im zweiten Durchgang rund 40 Minuten in Überzahl. Doch dabei machte sich die fehlende Offensivpower bemerkbar. „Wir hatten Jungs dabei, die größtenteils defensiv orientiert waren und gedacht haben“, begründet der BW-Coach, warum es in der Folge nur gelang, das eigene Tor gut zu verteidigen. Auch ergaben sich einige Möglichkeiten, Konter zu setzen. Es gelang der Voerder Rumpftruppe aber nicht, diese gut auszuspielen.

Einen starken Eindruck hinterließ Neuzugang Yassine Beddarkour bei seinem ersten Meisterschaftseinsatz – zumindest defensiv, wo er als Rechtsverteidiger seine Seite „dicht“ hielt. „An seiner Offensivkraft müssen wir noch arbeiten“, weiß sein Trainer um seine Aufgabe für die Zukunft.

Voerdes Trainer ist zufrieden

Emrah Özüsaglam, der im Vorfeld die Spielansetzung wegen der zahlreichen Ausfälle in seinem Kader als „zur Unzeit“ bezeichnet hatte, war am Ende nicht unzufrieden. „Mit den Jungs, mit denen wir aufgelaufen sind, kann ich das 1:1 unterschreiben, das geht in Ordnung“, erklärte er.