Schwelm. Samstag starten die Baskets in die Saison. Möller über die Playoffs, wie gut der Kader ist und was er von den Spielern lieber nicht wissen will.
Am Samstag geht es auch im höchstklassigen Basketball des Südkreises wieder auf den Court: Die EN Baskets Schwelm starten mit einem Heimspiel um 19.30 Uhr gegen den SC Rist Wedel in die neue ProB-Saison. Wir haben beim großen Pre-Season-Interview mit Trainer Falk Möller über die Ziele, den aktuellen Stand nach der Vorbereitung und worauf sich die heimischen Fans in der kommenden Saison freuen können gesprochen.
Herr Möller, fangen wir mit dem Personal an: Viele neue Gesichter, nur eine Handvoll gesetzte Spieler der letzten Saison sind noch übrig. Wie bewerten Sie den Kader und vor allem die Neuzugänge bisher? Konnten Sie die Abgänge kompensieren?
Falk Möller: Ich denke schon, dass wir einen ganz guten Kader haben. Wir haben eine klare Rangordnung dieses Jahr drin, jeder kennt seine Rolle. Dass man jetzt alles vom letzten Jahr nicht auffangen kann, ist auch normal. Ein CJ Oldham hatte Qualitäten, die wir nicht mit einem Spieler ersetzen können, dafür haben wir aber mit „Thommy“ Reuter auf der Position einen besseren Werfer bekommen. Ich bin mit dem Kader also relativ zufrieden, die Vorbereitung lief auch gut, von daher wird es Zeit, dass wir anfangen zu spielen.
Wie bewerten Sie die Vorbereitung denn im Detail? Worüber freuen Sie sich und wo sind vielleicht noch Baustellen?
Wir haben fast durchgehend komplett trainieren können und hatten nur wenige Verletzungen, das war im letzten Jahr anders. Nur Marc Klesper hatte ein paar Probleme mit dem Rücken, hat aber das letzte Testspiel schon wieder mitgemacht. Wir hatten Ups und Downs, wir haben in Iserlohn schlecht gespielt, aber wir haben auch viel Gutes gesehen. Insgesamt bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden, wir sind natürlich noch lange nicht da, wo wir hinkönnen. Aber ich denke, wir sind zumindest so weit, dass wir vernünftig in die Saison starten können.
Gehen Sie mit einem besseren oder schlechteren Gefühl als vergangenes Jahr in die Saison?
Ich bin immer gleich positiv. Ich freue mich nach einer langen Vorbereitung, das geht auch der Mannschaft garantiert so. Nach sechs bis sieben Wochen hat man doch schon Bock, mal gegen andere Gegner zu spielen. Vorbereitung ist was anderes als Saison: Man ist aufgeregt, man weiß noch nicht, wo man steht. Das Gefühl ist aber gut und wir hoffen, dass wir am Samstag den ersten Sieg holen können.
Hat sich den auch abseits des Platzes bei all den neuen Spielern schon ein gutes Team gebildet? Wie ist die Stimmung im Team?
Das glaube ich schon, die Teamchemie ist gut. Sie unternehmen einiges zusammen und man kennt sich auf dem Niveau ja ohnehin. Ich möchte manchmal gar nicht wissen, was die außerhalb des Trainings machen. Aber auch im Training ist es so, dass sehr hart gespielt und hart trainiert wird. Trotzdem gehen alle respektvoll und freundschaftlich miteinander um und das ist etwas, was mir sehr gut gefällt.
Welche Ziele haben die EN Baskets denn nun kurz vor dem Saisonstart?
Ich möchte verletzungsfrei bleiben. Wir haben letztes Jahr die Situation gehabt, dass wir teilweise mit sechs Leuten trainiert und auch gespielt haben. Ansonsten eine klare Weiterentwicklung über die Saison bis hoffentlich hin zum Erreichen der Playoffs. In den Playoffs wird alles möglich sein, wenn man sie erreicht.
Was braucht es denn, um in die Playoffs zu kommen. Was sind neben Verletzungsglück vor allem spielerische Aspekte? Was sind aktuell Ihre Stärken?
Wir mussten letztes Jahr einfach zu viele Rückschritte machen. Ich möchte mich weiterentwickeln mit der Mannschaft und das auf einer Ebene und jeder auf seiner Position, dann kann es durchaus besser werden. Wir sind nach wie vor ein Team, das sehr gut von außen werfen kann, das aber auch sehr variabel ist. Wir haben Leute, die gut zum Korb ziehen können. Unser Center Khalil Miller ist schwer zu spielen, einfach weil er sowohl gut werfen kann als auch am Korb arbeiten kann. Sadiq Ajagbe ist auch ein super Arbeiter, das heißt wir können das ganze Spiel gut ausbalancieren.
Und auf der negativen Seite? Was wollten Sie während der Vorbereitung gezielt verbessern?
Ich hoffe, dass wir defensiv stabiler werden. Das kommt aber auch nur dann, wenn wir komplett bleiben. Wenn du viele Umstellungen hast, ist das schwierig.
Blicken wir auf den Rest der Liga? Welche Teams werden am Ende oben mitspielen und wer ist Ihr Titelfavorit?
Leverkusen kommuniziert ja auch ganz klar, dass sie direkt wieder aufsteigen wollen und ich glaube auch, dass es das Topteam der Nord-Gruppe sein wird. Ich halte auch viel von Köln und Wolmirstedt, die beide einen sehr starken Kader haben. Bei den Sixers ist es immer die Problematik, wer zum MBC muss, aber das sind so die vier Mannschaften, die für mich oben sein können. Von Platz vier bis elf kann jeder jeden schlagen, da liegt es dann an der Tagesform. Deswegen muss man einfach eine gewisse Konstanz an den Tag legen.
Gibt es für Sie persönlich ein oder mehrere Teams, auf die Sie sich besonders freuen? Sind Sie jemand, der generell oft auf den Spielplan guckt?
Das sind immer die Derbys. Gerade gegen Iserlohn, das sind Spiele, auf die sich die Mannschaft immer freut. Auch Köln, Leverkusen und Herford sind nicht weit weg. Diese Partien werden sicherlich am meisten Spaß machen. Wegen unseres engen Auftaktprogramms müssen wir uns quasi auf drei bis vier Spiele gleichzeitig vorbereiten. Was vor allem aufseiten der Gegner dann auf uns zu kommt, wird sich dann zeigen, wenn es soweit ist.
Drehen wir zu guter Letzt den Spieß um: Worauf dürfen sich die Fans der EN Baskets denn in dieser Saison freuen?
Ich denke, dass wir eine Mannschaft haben, die verstanden hat, dass sie vor dem eigenen Publikum alles auf dem Platz lassen muss, was sie hat. Wenn eine Mannschaft hinterher besser sein sollte, dann respektiert das später der Coach, aber auch die Fans, das darf man nie vergessen. Wenn sie das tun, dann haben wir einfach auch einen Mega-Support, den ich so selten sehe in anderen Hallen. Das kann uns auch helfen, vielleicht den ein oder anderen Punkt mehr zu machen oder einen Sieg zu holen. Das ist eine kleine Familie hier und die Nähe zu den Fans muss und wird immer da sein.