Gevelsberg. Im Sommer endet nach sechs Jahren die Ära von Sascha Šimec in Gevelsberg. Jetzt steht fest, wer ihm als Trainer folgen wird.
Wer sich die Besucher der Heimspiele der HSG Gevelsberg/Silschede in den vergangenen Jahren genau angeschaut hat, der dürfte den neuen Trainer des Handball-Verbandsligisten schon das eine oder andere Mal gesehen haben. Als guter Freund des Ex-Gevelsbergers Leo Stippel besuchte Fabian Schächt nämlich immer wieder einmal die Partien des Vereins, den er im kommenden Sommer als Nachfolger von Sascha Šimec als Trainer übernehmen wird. Mit gerade einmal 29 Jahren ist Schächt fast genauso alt wie einige der Spieler, die er demnächst anleiten wird. Ein großes Thema ist das aber weder für ihn noch für die Mannschaft.
Viel Zeit wollte sich HSG-Manager Christof Stippel nicht lassen, um nach sechs Jahren Sascha Šimec einen neuen Trainer für das Aushängeschild im Gevelsberger Handball zu finden. Notwendig geworden war die Suche nach einem Nachfolger, weil sich Šimec nach sechs Jahren bei der HSG und insgesamt 17 Jahren als Handballtrainer ohne Pause ab Sommer eine Auszeit nehmen möchte. Viel Zeit benötigte die Sportliche Leitung letztlich auch nicht, um einen in ihren Augen geeigneten Nachfolger präsentieren zu können. „Wir hatten einige Namen auf der Liste, Fabian war aber der Erste, mit dem wir gesprochen haben“, sagt Stippel.
Schächt war bereits Trainer in Gevelsberg
In diesem Gespräch wusste der aktuelle Trainer des Niederrhein-Verbandsligisten Cronenberger TG vollauf zu überzeugen. „Er hat eine klare Vorstellung von modernem Handball und kennt den Verein“, sagt Christof Stippel. Gerade einmal drei Tage nach dem gemeinsamen Austausch einigten sich die HSG-Verantwortlichen und Schächt auf eine gemeinsame Zukunft nach der laufenden Spielzeit – Gespräche mit anderen Kandidaten seien laut Stippel dementsprechend nicht mehr notwendig.
Der Wuppertaler Fabian Schächt freut sich auf die Herausforderung, die für ihn eine ganz besondere sei. „Das ist meine erste Station außerhalb meines Heimatvereins Cronenberg. Ich glaube, dass Gevelsberg für mich persönlich genau der richtige Schritt ist“, sagt der ambitionierte Übungsleiter. In der Vergangenheit war er dabei sogar schon einmal für die HSG tätig, als er für ein halbes Jahr eine Jugendmannschaft in der Halle West trainierte und im vergangenen Jahr auch das Handballcamp in Gevelsberg leitete. „Mir gefällt der Verein sehr gut, die Atmosphäre ist familiär, und die Verantwortlichen haben eine Philosophie, die gut zu mir passt“, sagt er.
Schächt ist lieber Trainer als Spieler
Aktuell trainiert Schächt noch den Verbandsligisten Cronenberger TG, den er bereits mit 27 Jahren aus der Not heraus geboren übernahm und aus den unteren Tabellenregionen in das gesicherte Mittelfeld führte. Rein sportlich seien die beiden Ligen für ihn nicht ganz vergleichbar, was zum einen an der unterschiedlichen Ligenstruktur zwischen den Verbänden Nordrhein und Westfalen und an der für Schächt „deutlich physischeren Spielweise“ liege. „Das ist schon noch einmal ein anderes Niveau“, findet er.
Mit 29 Jahren ist Schächt selbst schon seit drei Jahren nur noch sporadisch als Handballer aktiv, sein Fokus liegt eindeutig auf seiner Laufbahn als Trainer. „Ich spiele gerne Handball, mir macht es aber noch mehr Spaß, Spieler und Mannschaften zu entwickeln“, sagt er. Das Potenzial dafür sieht er in Gevelsberg durchaus.
Gevelsberger Team soll nun formiert werden
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Wie das Team um Schächt herum aussehen wird, ist derweil noch unklar. Die HSG ist laut Christof Stippel noch in Gesprächen bezüglich eines Co- und Torwarttrainers, ebenfalls beginne man nun, mit den Spielern des aktuellen Kaders für die neue Saison zu sprechen. Klar sei den Verantwortlichen wie auch Schächt, dass der Kader in der kommenden Saison deutlich breiter aufgestellt sein soll als im Moment – unabhängig davon, in welcher Liga die Gevelsberger ab Sommer spielen werden.
Zur Zeit steht die HSG mit einem absolvierten Spiel mehr auf dem ersten Tabellenplatz, was auch Fabian Schächt natürlich nicht entgangen ist. „Die Oberliga traue ich mir und dem Team auch zu. So einen Aufstieg aber kann man nie planen, wir werden sehen, wie es kommen wird“, sagt er. Würde die Rückkehr in die Oberliga in diesem Jahr nicht gelingen, wolle er in der neuen Saison den Ansprüchen des Vereins und seinen eigenen Ambitionen gerecht werden wollen, indem die HSG dann in der Verbandsliga wieder oben mitspielt. „Ich habe große Lust, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen“, sagt er.