Schwelm. Weil ihn der Verein vor die Tür setzte, wollte der Trainer Geld vom Fußball-Bezirksligisten. So gehen beide Parteien nun auseinander.
Nach kurzem, aber zähem Pokern haben sich der VfB Schwelm und Ex-Trainer Sascha Valadi-Odina (43) vor dem Hagener Arbeitsgericht geeinigt: 2250 Euro erhält der gekündigte Übungsleiter noch als „Bruttoabfindung“ vom Verein - und damit gehen beide Parteien friedlich auseinander.
„Der Stachel sitzt bei mir tief“, hatte Valadi-Odina kurz zuvor vor der 2. Kammer erklärt: „Erst am allerletzten Trainingstag vor der Sommerpause, am Pfingstmontag, wurde mir mitgeteilt, dass der Vertrag nicht verlängert wird.“ Hätte er das vorher gewusst, hätte er Verhandlungen mit anderen Fußballklubs geführt und lukrative Angebote nicht ausgeschlagen. Jetzt stünde er in der laufenden Saison ohne Vertrag und ohne Zusatzeinkommen als Trainer da.
Richter stuft Valadi-Odinas Forderung als zu hoch ein
Wegen des finanziellen Verdienstausfalls hatte Sascha Valadi-Odina ursprünglich 6000 Euro Schadensersatz sowie eine Reputationszahlung wegen angeblicher Rufschädigung geltend gemacht. Nunmehr umfasste seine Klage auf Weiterbeschäftigung beim VfB Schwelm noch sechs Anträge: Unter anderem wollte der Ex-Trainer gerichtlich feststellen lassen, dass seine Trainertätigkeit nicht durch die Befristung zum 30. Juni geendet habe. Außerdem sollte das Arbeitsgericht feststellen, dass das Arbeitsverhältnis trotz zweier Kündigungen nicht aufgelöst wurde, sondern bis heute fortbesteht. Zudem sollte der Verein verurteilt werden, für die Monate Juni, Juli und August 2023 jeweils noch 500 Euro zu zahlen.
Und bei einer gütlichen Einigung ohne Urteil? Zwischen 3500 und 4000 Euro bewegten sich da die Vorstellungen des Klägers. Doch Richter Fabian Wißner sagte deutlich, dass ihm das „etwas zu hoch gegriffen“ sei: „Mehr als 1500 bis 2000 Euro und zusätzlich das Mai-Gehalt von 500 Euro würde ich für nicht angemessen halten.“ Für Finanzvorstand Birgit Starke vom VfB endete der finanzielle Spielraum bereits bei 1500 Euro: „Das wäre die Grenze.“ Sie ließ sich aber letztlich doch noch auf 2250 Euro hochhandeln. Damit sind beide Parteien endgültig auseinander – und es gibt keinerlei gegenseitige Ansprüche mehr.
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Seit dem gerichtlichen Gütetermin Ende Juni, bei dem es zwischen den Parteien noch lautstark zur Sache gegangen war, habe es keine Gespräche mehr zwischen ihnen gegeben, betont Sascha Valadi-Odina: „Mir ging es um den Umgang miteinander. Wäre der anders gepflegt worden, hätten wir uns hier vor Gericht nicht treffen müssen.“