Gevelsberg. Das Lokalduell der beiden Handball-Verbandsligisten zieht 500 Zuschauer an. HSG unterstreicht den eigenen Anspruch deutlich.

Kai Henning wurde nach dem Spiel nicht müde zu betonen, wie viel Spaß ihm dieses Lokalderby zwischen seiner TG Voerde und der HSG Gevelsberg/Silschede zu machen. „Das war wirklich ein toller Handballabend, wie wir ihn uns alle wünschen“, sagte der Trainer der TGV unmittelbar nach der Partie. Da spielte es für ihn auch keine große Rolle, dass sein Team am Ende letztlich klar und verdient mit 33:22 (13:9) gegen eine starke Gevelsberger Mannschaft verloren hatte. Rund 500 Zuschauer in der Gevelsberger Halle West sorgten für einen tollen Rahmen bei einem nur über 20 Minuten spannenden Handballspiel.

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Punkte, und das machte Kai Henning schon im Vorfeld deutlich, muss die TG Voerde gegen andere Mannschaften holen, um die gewünscht ruhige Saison zu erleben. Dass Henning mit dieser These recht hatte, zeigte sich am Samstagabend in Gevelsberg. Nach ausgeglichenen 20 Minuten setzte sich die HSG noch vor der Pause Tor um Tor ab, ehe das Team von Trainer Sascha Šimec zu Beginn der zweiten Halbzeit den Turbo zündete. „Wir haben für meinen Geschmack am Anfang auch schon gut gespielt, aber zu viele gute Chancen ausgelassen“, resümierte Šimec.

Fabiunke hält Voerde zu Beginn im Spiel

Vor allem der starke Tim Fabiunke im Voerder Tor hatte da großen Anteil dran. Mit einer Vielzahl an Paraden hielt er das mit Spannung erwartete erste Aufeinandertreffen beider Vereine seit 20 Jahren offen. Fabiunkes Vorderleute sorgten mit geduldig vorgetragenen Angriffen zudem dafür, dass sich Gevelsberg nicht bereits in der Anfangsphase absetzen konnte. Doch das änderte sich nach zwanzig Minuten, als die HSG-Defensive präsenter wurde und der gut aufgelegte Christian Scholz zwischen den Pfosten nun deutlich öfter Abschlüsse der Gäste entschärfen konnte.

Das war wirklich ein toller Handballabend, wie wir ihn uns alle wünschen.
Kai Henning, Trainer des Handball-Verbandsligisten TG Voerde

So wurde aus dem 8:7 nach 20 Minuten ein 12:7, was letztlich vorentscheidend war. Die Gevelsberger kamen da durch die gute Abwehrarbeit deutlich öfter in Momente, in denen sie ihr gutes Umschaltspiel nutzen konnten, um einfache Tore zu erzielen. Für die Turngemeinde kam erschwerend hinzu, dass mit Dennis Riebeling der beste Spieler fehlte. Der Rückraumspieler fehlte mit seiner Wurfgewalt, die Henning versuchte mit dem wuchtigen Kreisläufer Lasse Stratmann aufzufangen. Darauf stellte sich die HSG ein, stellte gute Blöcke gegen die strammen Abschlüsse des umfunktionierten Stratmann, sodass Schlussmann Scholz seine Ecke abdecken konnte.

Rüggeberg muss nach hartem Foul verletzt raus

Doch nicht nur die TG Voerde musste mit Riebeling auf einen starken Spieler verzichten, auch auf Gevelsberger Seite war die Auswechselbank nicht sonderlich gut gefüllt. Tom Gusewski, Daniel Krüger und Simon Skupin fehlten Sascha Šimec, zudem fiel Spielmacher Nils Rüggeberg nach einem harten Foul von Janis Thomzig aus. Der Mittelmann musste anschließend von seinen Mitspielern vom Feld getragen werden und kehrte auch nicht mehr auf das Parkett zurück. „Das ist der einzige Wermutstropfen heute“, befand sein Trainer Sascha Šimec.

HSG Gevelsberg/Silschede - TG Voerde 33:22 (13:9)

HSG Gevelsberg/Silschede: Scholz, Wulf - Lindemann (8/1), Breuker (6), Schrouven (4), Freitag (4), Apel (3), Schröter (3), Bulk (3), Rüggeberg (2), Friedberg.

TG Voerde: Tim Fabiunke, Krüner, Stute - Brüggemann (9/5), Pfaffenbach (4/1), Fabian Riebeling (3), Stratmann (3), Jung (1), Thomzig (1), Jähnichen (1), Pagenkämper (1), Scharpe.

Zeitstrafen: Gevelsberg 6, Voerde 2.

Strafwürfe: Gevelsberg 1, Voerde 7.

Zuschauer: 500.

Für Rüggeberg übernahmen anschließend andere Spieler die Verantwortung im aufgebauten Angriff. Christopher Schrouven, Aljoscha Apel und vor allem die im zweiten Durchgang starken Moritz Freitag und Sam Lindemann trugen die Gevelsberger Offensive fortan, profitierten dabei aber auch von merklich müder werdenden Voerder. Die Gäste ließen zu Beginn der zweiten Halbzeit den Ball nicht mehr laufen, verhedderten sich in zu vielen Zweikämpfen und sorgten damit dafür, dass die HSG es zu diesem Zeitpunkt deutlich leichter hatte, die Angriff der TGV zu verteidigen. Immer wieder kam Gevelsberg zu Ballgewinnen, die nach schnellem Umschalten oft in Gegenstößen mündeten.

Henning wird in Auszeit deutlich

Spätestens als Moritz Freitag nach 38 Minuten für die erste zweistellige Führung sorgte, war das Derby entschieden. Unmittelbar vorher hatte Kai Henning mit einer lautstarken wie deutlichen Ansage in einer Auszeit noch versucht, sein Team wieder wachzurütteln. Die Voerder gaben sich in der Folge zumindest nicht vollständig auf und hielten das Ergebnis noch im erträglichen Rahmen, allerdings hatten die Gevelsberger auch einen Gang zurückgeschaltet und gingen nicht mehr das hohe Tempo.

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Am Ende wurde es trotzdem ein auch in der Höhe verdienter Erfolg für die HSG, die diesen mit dem eigenen Anhang ausgiebig feierten. Beide Teams haben nun drei Wochen spielfrei, Anfang Dezember geht es für die TG Voerde in eigener Halle gegen den Aufsteiger DJK SG Bösperde weiter. Die Gevelsberger treten dann beim bisher ungeschlagenen HC TuRa Bergkamen an. „Da müssen wir nicht gewinnen, aber natürlich werden wir alles versuchen“, schaut Sascha Šimec auf das Topspiel der beiden Teams an der Spitze voraus.