Schwelm/Berlin. Wenn die EN Baskets am Samstag in Berlin gastieren, kommt es zum Duell mit Marley Jean-Louis. Der Ex-Schwelmer erwartet selbstbewusst EN Baskets.

Der vergangene Samstag wird vielen, die es mit den EN Baskets Schwelm halten, noch länger in Erinnerung bleiben. Mit satten 24 Punkten Unterschied schickten die ProB-Basketballer mit den BSW Sixers eines der Topteams der Liga wieder zurück in Richtung Hauptstadt – und genau dort geht es jetzt für das Team von Trainer Falk Möller hin. „Wir erwarten sie mit großem Selbstvertrauen“, schaut Marley Jean-Louis auf ein für ihn besonderes Spiel. Der Guard der Berlin Braves, bei denen die Schwelmer am Samstagabend gefordert sein werden, verbrachte selbst zwei intensive Jahre bei den EN Baskets.

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Die gegenseitige Wertschätzung ist groß. „Das waren wirklich zwei schöne Jahre, ich freue mich immer, wenn ich die Jungs von damals treffe“, sagt der inzwischen 29-jährige Jean-Louis. Zu seiner Zeit in Schwelm zwischen 2017 und 2019 wurde er von Vereinsseite aufgrund seiner Zuverlässigkeit und seines Einsatzes „Ironman“ genannt.

In Berlin findet Jean-Louis zu alter Stärke

Der gebürtige Berliner kehrte zu Anfang der vergangenen Saison in seine Heimat zum damaligen Regionalligisten zurück, nachdem er nach seiner Zeit in Schwelm bei Schalke 04, in Koblenz und Köln aktiv war. Der Schritt in die Regionalliga sei nach schwierigeren Jahren mit weniger Spielzeit genau der richtige für ihn gewesen. „Ich habe hier wieder mehr Selbstvertrauen zu meinem Spiel gefunden. Natürlich macht es einen Unterschied, wenn du im gewohnten Umfeld aktiv sein kannst“, sagt er.

Gerade einmal ein Jahr hat es gedauert, bis Jean-Louis wieder in der ProB ankam. Die Berlin Braves schafften mit dem Shooting Guard den zweiten Aufstieg hintereinander, das Projekt wird allgemein von vielen Basketballern interessiert beäugt. „Ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen, aber der Verein geht das gerade in der Außendarstellung etwas moderner an“, sagt Jean-Louis.

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Doch nicht nur in der Vermarktung zeigt sich das Projekt im Moment sehr erfolgreich. Zwei Siege gelangen zum Auftakt in die Saison in Itzehoe und gegen Stahnsdorf, ehe es am dritten Spieltag in Wedel die erste Niederlage der noch jungen Spielzeit setzte. „Damit müssen wir jetzt lernen, umzugehen“, sagt der Ex-Schwelmer, dessen Quoten jenseits der Dreierlinie beeindrucken. 42,1 Prozent seiner Distanzwürfe landeten bisher im Korb – neben seiner intensiven Defensivarbeit ist der Dreier die größte Stärke des Berliners.

Ex-Nationalspieler unterm Korb

Dass Jean-Louis an der Dreierlinie des Öfteren auch sehr freie Würfe bekommt, liegt an der Qualität, die die Berliner unter dem Korb versammeln. Mit Andreas und Martin Seiferth stehen zwei weit über zwei Meter große Center im Aufgebot, die hochklassige Erfahrung haben und im Fall von Andreas Seiferth auch noch bis 2021 für die deutsche Nationalmannschaft aufliefen. Der aktuell verletzte Martin Seiferth spielte zudem zwei Jahre mit Schwelms Thomas Reuter gemeinsam an der Eastern Washington University.

Für Reuter und seine Mitspieler geht es mit großem Rückenwind aus dem Sieg über die Sixers nach Berlin. „Wir wissen diesen Sieg aber einzuordnen, wir werden nicht in jedem Spiel so gut unsere Würfe treffen“, weiß Falk Möller, der eine starke Berliner Mannschaft erwartet. „Für mich sind sie ein gesicherter Playoff-Kandidat.“ Denn so teilweise berauschend die EN Baskets gegen die Sixers auch auftraten, zeigte die Partie auch noch einige Schwächen auf. Vor allem die hohe Zahl der Turnover, am Ende waren es 24, können nicht immer über ein überragendes Shooting ausgeglichen werden.

Kein Wunder also, wenn Marley Jean-Louis zwar Respekt vor seinem Ex-Verein, aber bei weitem keine Angst hat. „Ich glaube, dass wir uns vor niemanden in dieser Liga verstecken müssen“, sagt er.