Gevelsberg. Zum Verbandsliga-Start präsentiert sich Gevelsberg/Silschede gegen SuS Oberaden stark. Trainer Šimec ist erleichtert, über aber etwas Kritik.
Den letzten Ball brachte ein Gegner gar nicht mehr aufs Tor, sondern spielte ihn in den letzten drei Sekunden vor Ertönen der Schluss-Sirene quasi kollegial in hohem Bogen Christian Scholz zu. Der Torwart der HSG Gevelsberg/Silschede feierte mit seinem Team am Freitagabend einen am Ende deutlichen Sieg zum Auftakt in der Handball-Verbandsliga gegen den SuS Oberaden. 32:24 stand auf der Anzeigetafel in der Sporthalle West.
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Schon in der ersten Minuten des Spiels erarbeitete sich die HSG-Sieben ihren Vorsprung. Sie nutze den Vorteil zweier früher Zeitstrafen der Gäste und lag zu keiner Zeit zurück. Sie führte im Verlauf der Partie im Schnitt mit fünf Treffern. Es hätte schon während der ersten Halbzeit deutlicher zugunsten der Gastgeber stehen können. Doch mehrere Gegenstöße sowie insgesamt vier Siebenmeter fanden im gesamten Spiel nicht den Weg ins Tor. Simon Skupin war zweimal beim Strafwurf erfolglos (20., 29.) und je einmal Christopher Schrouven (35.) sowie Daniel Krüger (39.). Skupin verwandelte von seinen vier Siebenmetern jedoch zwei und sorgte damit für eine ordentliche Statistik.
Sascha Šimec hadert mit der Chancenverwertung
Dazu klatschte der Ball mehrmals nur ans Gebälk. Beispielsweise auch bei einem Nachwurf von Sam Lindemann, nachdem Krüger seinen Siebenmeter nicht verwandelte.
Mit der Chancenverwertung war Trainer Sascha Šimec verständlicherweise nicht ganz einverstanden. „Wir hätten das Spiel früher klarer gestalten können“, sagte er und sprach dabei auch Überzahlsituationen in der zweiten Halbzeit an, die sein Team besser hätte ausspielen können. So blieb es zumindest streckenweise ausgeglichen, wenngleich seine Mannschaft sich keine ernsthaften Sorgen machen musste.
„In der Vergangenheit sind solche Spiele schon mal gekippt. Wir haben uns diesmal aber nicht von den Gegnern oder auch ihren Fans provozieren lassen“, sagte HSG-Akteur Lennart Bulk. Doch er und seine Mitspieler ließen sich gegen Oberaden nicht aus der Ruhe bringen, was die SuS-Fraktion mit einigen kleinen Sprüchen oder Gesten versuchte. Insgesamt trat Gevelsberg sehr kompakt auf, zwang die Gegner quasi ebenfalls zu Fehlwürfen, vor allem in der zweiten Halbzeit. Die Gegner nutzten dafür ihre Möglichkeiten bei Gegenstößen besser.
Gevelsbergs Trainer Šimec schätzte Oberaden als eine sehr kampfstarke Mannschaft ein, was sich bewahrheitete. „Sie haben sich nicht aufgegeben, das haben wir auch erwartet. Es war aber gut, dass wir kämpfen mussten“, so der HSG-Coach, der ein Kompliment an sein Team aussprach und dabei auch Neuzugang Moritz Freitag mit „super Aktionen“ erwähnte.
Ein Zeichen nach dem Abstieg
Es ging ihm nur darum, mit einem Sieg zuhause in die neue Saison zu starten, um nach dem Abstieg aus der Oberliga direkt ein Zeichen zu setzen. Das war der Mannschaft bewusst, sie nahm ihre Aufgabe ernst. „Wir wollen es heute einfach gewinnen, zu keiner Zeit haben wir gewackelt“, freute sich Lennart Bulk, der fünf Treffer zum Sieg beisteuerte.
Der SuS verzweifelte dagegen zunehmend, versuchte es zwischendurch mit Wucht. Vor allem in Überzahl-Situationen, um dranzubleiben. Aber vergebens. Und in den letzten zehn Minuten streckte sich Gevelsbergs Keeper Scholz mehrmals, wodurch er Bälle der Gegner nicht ins Netz fliegen ließ. „Christian hat uns im Spiel gehalten“, ist sich sein Trainer sicher. Deshalb durfte er mit dem Ball in der Hand bei Spielende laut jubeln und sich mit seinen Kameraden vor der Tribüne feiern lassen.