Ennepetal. Aus Ideenlosigkeit in Halbzeit eins wird purer Wille nach der Pause: Voerde braucht in Hälfte zwei nicht lange, um das Spielgeschehen umzudrehen.
Der Jubel war groß am Tanneneck nach Abpfiff der Partie am Sonntag-Nachmittag. Der FC Blau-Weiß Voerde ist mit einem knappen 2:1 (0:1)-Sieg über Hellas/Mak. Hagen in die Bezirksliga-Saison gestartet und hat das Spiel dabei in nur wenigen Minuten komplett gedreht.
Die Gastgeber starteten gut in ihre ersten Bezirksliga-Minuten der neuen Saison und dominierten das Spielgeschehen. Nach einer guten Viertelstunde verloren sie jedoch die Kontrolle und ließen zu, dass die Gäste aus Hagen einige Male gefährlich vor das Tor kamen. Nach gut einer halben Stunde wurden die Voerder dann bestraft, als Konstantinos Statharas nach sehenswertem Zuspiel zur Führung für Hellas/Makedonikos traf (27.).
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BW-Coach Emrah Özüsaglam ordnete den Gegentreffer in eine insgesamt zu schwache erste Hälfte ein, in der seine Mannschaft zu wenig Ideen im letzten Drittel hatte. „Das war nicht unverdient. Aber wir wissen auch, wie es ist, zurückzukommen. Das haben wir letzte Saison oft genug bewiesen.“ Und das bewiesen die Voerder auch im Auftakt der neuen Spielzeit. Die Gastgeber kamen bissiger aus der Kabine und eroberten immer wieder Bälle im Aufbauspiel des Gegners auf Höhe der Mittellinie.
Sehenswerte Direktabnahme
In der 52. Minute spielten sie sich auf der rechten Seite gut bis zur Grundlinie durch und Außenspieler Tuna Dülger schlug eine kraftvolle, scharfe Flanke in den Strafraum. Dort lauerte Kapitän Marc Kiewitt, der mit einem wuchtigen Volley aus zehn Metern den Ball im linken Winkel zum Ausgleich versenkte. Die Gastgeber ließen nicht locker. Nur fünf Minuten später kombinierten sie sich wieder in den Sechszehner, wo Angreifer Nico Hryn über halbrechts am Hellas-Torwart Dimitrios Strachinos vorbeiging und das Spiel drehte (57.).
Wenige Minuten später hatte Hryn die nächste hundertprozentige Gelegenheit auf dem Fuß. Wieder fingen die Voerder den Ball tief in der gegnerischen Hälfte ab und Kiewitt suchte mit Tempo den Weg Richtung Tor. Er legte quer auf Sturmpartner Hryn, der den Ball per Flachschuss knapp rechts am Tor vorbeischob. Was die Voerder offensiv liegen ließen, glichen sie durch defensive Aufmerksamkeit im zweiten Durchgang jedoch aus. „Wir haben das sehr gut verteidigt gegen einen sehr guten Gegner. Dass man über 90 Minuten keine Torchance gegen sie zulässt, ist schwierig“, sagte Özüsaglam nach dem Spiel.
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So mussten er und sein Team vor allem in der Schlussphase noch etwas zittern. Die Hagener Gäste kamen noch einige Male zu gefährlichen Abschlüssen, setzen diese jedoch am Kasten vorbei oder scheiterten am sicheren Voerder Schlussmann Pascal Schürstedt. Am Ende ging alles gut. „Wir waren in der zweiten Halbzeit wacher und haben taktisch umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Nicht zu viele lange Bälle zu spielen und die Schnittstellen zu suchen“, fasst der Voerder Coach zusammen.