EN-Süd. Am nächsten Wochenende heißt es endlich Feuer frei für die fünf Südkreis-Teams in der Bezirksliga. Das sind ihre Ziele für die kommende Spielzeit
Mit fünf Teams ist der EN-Südkreis in der am 13. August beginnenden Spielzeit in der Fußball-Bezirksliga 6 vertreten. So viele heimische Teams waren hier zuletzt vor elf Jahren am Start. Wie die Ziele des Quintetts aussehen, haben wir zusammengetragen.
Der FSV Gevelsberg, in der letzten Saison nur hauchdünn am Titelgewinn vorbeigeschrammt, nimmt mit einer durch fünf U19-Spieler sowie den 21-jährigen Rückkehrer aus Berlin, Saverio Correra, verjüngten Mannschaft einen neuen Anlauf. Von den Korsettstangen des Teams ist allerdings Julian Dienemann durch seinen berufsbedingten Umzug nach Niedersachsen ausgeschieden. Während Trainer Lars Möske den Umbruch des Teams in den Vordergrund stellt, macht sich die Vereinsführung durchaus Hoffnungen darauf, im Meisterschaftskampf erneut ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Lesen Sie auch: Saverio Correra: Einmal Gevelsberg - Berlin und zurück
„Sicherlich können wir nicht erwarten, dass wir wieder eine dermaßen sensationelle Runde spielen, wie insbesondere die letzte Rückrunde“, sagt FSV-Vorsitzender Christian Bauermeister und fügt hinzu: „Da hat uns die Mannschaft ja alle begeistert.“ Er verweist auf Faktoren wie Verletzungen oder Sperren, die eine große Rolle spielen können. Insgesamt seien gegenüber der vergangenen Saison sieben Vereine hinzugekommen, die er noch nicht wirklich einschätzen könne. Doch Ziel der Gevelsberger ist es, die Erfolgsstory weiterzuführen. Bauermeister: „Nach den beiden letzten Saisons und der zuvor abgebrochenen ist es für uns aber auch erstrebenswert, wieder in den Regionen dieser Jahre mitzuspielen.“ Also: die ersten drei Plätze.
Der VfB Schwelm will mit seinem neuen Trainer und vier neuen Spielern das Image der „grauen Maus“ ablegen und oben angreifen. Mit dem qualitativ aufgerüsteten Kader hat der vom Spielfeld an die Seitenlinie gewechselte Trainer-Novize Nermin Jonuzi das Ziel „oben anzugreifen“ – und am Ende einen der ersten fünf Plätze zu belegen.
Sportlich ist der VfB sicher auf einem guten Weg, aber die Auseinandersetzung mit Ex-Trainer Sascha Valadi-Odina schwebt wie ein Damoklesschwert über der Saison. Nicht ausgeschlossen, dass die Schwelmer bei einem für sie negativen Ausgang des vor dem Arbeitsgericht Hagen im Oktober zu verhandelnden Rechtsstreits die Reißleine ziehen und die Mannschaft abmelden müssen.
Dem Rezept treu geblieben
Blau-Weiß Voerde ist seinem seit Jahren erfolgreichen Rezept treu geblieben und hat die bodenständige Mannschaft mit fünf Akteuren aus der Region gezielt ergänzt und weiterentwickelt. Chefcoach Emrah Özüsaglam geht mit seinem spielenden Co-Trainer Sinan Hajra in sein zweites Jahr. Olaf Steinhaus, der erste Vorsitzende des Tanneneck-Klubs, setzt denn auch auf Kontinuität: „Unsere Zielsetzung bleibt die gleiche wie in der Vorsaison, auch wenn sieben neue Mannschaften dabei sind. Wir möchten wieder im ersten Drittel der Tabelle abschließen – gerne höher als letzte Saison.“ Da belegten die Voerder Platz fünf.
Auch interessant: Das sind die Königstransfers der Sommerpause
Jahr zwei nach einem Aufstieg gilt allgemein als besonders schwer und richtungsweisend. Insofern wird es für die Reserve des SC Obersprockhövel spannend. Trainer Markus Möller kann aber mit einem weitgehend zusammengebliebenen Kader plus Ergänzungen aus dem eigenen Jugendbereich seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Zudem sind immer auch Verstärkungen aus dem Kader der Westfalenliga-Mannschaft möglich. „Natürlich wollen wir gut starten und uns so schnell wie möglich im Mittelfeld positionieren“, nennt Möller sein Ziel.
Für jeden Aufsteiger – Ausnahmen wie der VfB Westhofen in der vergangenen Saison bestätigen die Regel – gilt es erst einmal, sich in der neuen Liga zu etablieren. Von der U23 des TuS Ennepetal Wunderdinge zu erwarten, wäre also vermessen. Das Team um Trainer Marius Hornschuh will zunächst einmal nur nicht gleich wieder absteigen. Zuzutrauen ist es ihm, zumal Torjäger Joe Hellmann (37 Saisontreffer) sich in den Testspielen weiterhin als Torgarant erweist.
Team-Manager Marc Schulte weist aber auf die Unerfahrenheit seiner extrem jungen Truppe hin: „Wenn man Leon Enzmann mal ausklammert, haben wir ein Durchschnittsalter von deutlich unter 22 Jahren. Das macht sich in der Bezirksliga unter Umständen natürlich ein ganzes Stück deutlicher bemerkbar als in der Kreisliga. Das Ziel ist also ganz klar, erstmal dort anzukommen, uns auf den Fußball einzustellen und unsere Rolle zu finden.“