Ennepetal/Berkane. Die Horror-Verletzung von Ennepetals Lahchaychi ist nun ein Jahr her. Jetzt gibt es erstmals eine konkrete Prognose zu seinem Comeback.
Eigentlich, das hat ihm seine Familie gesagt, wollte sie nicht mehr, dass er weiter Fußball spielt. Nach Ibrahim Lahchaychis Horror-Verletzung vor mehr als einem Jahr wäre es seinen Eltern lieber gewesen, er hätte seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. „Aber wenn man eine Sache so sehr liebt, kann man nicht einfach damit aufhören“, stellt Lahchaychi trotz seines erlittenen Schien- und Wadenbeinbruches klar.
Dem fürsorglichen Wunsch seiner Eltern zum Trotz arbeitet der Angreifer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal gerade mit Hochdruck daran, bald wieder auf dem Platz zu stehen. Dafür schiebt er aktuell sogar im Urlaub Extraschichten – um noch in den ersten Wochen der neuen Saison wieder mit seinem Team um Tore und Punkte kämpfen zu können.
Seit fünf Tagen weilt Lahchaychi in Berkane, in der Heimat in Marokko. Pause und Entspannung heißt das bei dem ehrgeizigen Fußballer aber auf keinen Fall. „Das kann ich einfach nicht“, gibt er zu. Viel zu groß ist die Motivation, wieder auf dem Platz zu stehen. Da kann er nicht einfach die Seele am Strand baumeln lassen. Für ihn gibt es gerade nur eins: Vollgas geben für das Comeback.
Bein wieder voll belastbar
Für die zehn Tage Urlaub hat er sich in Marokko deshalb sogar extra in einem Fitnessstudio angemeldet. Dort stemmt er Gewichte, damit er schnell wieder fit wird und zu seiner alten Form zurückfindet. Aber das ist ihm nicht genug, auch Laufeinheiten absolviert er in Berkane – schließlich muss nach der einjährigen Pause auch die Puste für den Fußball irgendwo her kommen. Bereits vor seinem Urlaub absolvierte er mehrere Laufeinheiten. „Auch schon in einem guten Tempo“, freut er sich. Damit er auch nah an seiner Mannschaft dran ist, hat er das passend im Bremenstadion gemacht. Der aktuelle Stand sei sehr gut, betont Lahchaychi. Sein Arzt hat ihm bereits grünes Licht gegeben, er darf sein Bein wieder voll belasten.
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Sein Trainingsfleiß hatte ihn zwischenzeitlich zu einer kurzen Pause gezwungen. Er kam in die Überbelastung. Aber nicht die alte Verletzung muckte auf – da sei alles im Lot. Sondern die Muskulatur und das rechte Sprunggelenk machten ihm zu schaffen.
Noch ist er ein paar Tage in Marokko, am 2. August kommt er wieder zurück nach Deutschland. Einen Tag später will er dann schon den nächsten Schritt für die Rückkehr auf den Fußballplatz gehen. Geplant sind dann individuelle Einheiten – auch mit dem Ball. Wenn Mitte August, also in knapp zwei Wochen, die Oberliga-Saison wieder losgeht, wird Lahchaychi noch nicht so weit sein. Anfang September wolle er wieder voll mit der Mannschaft trainieren. Er hoffe darauf, um den vierten oder fünften Spieltag herum in der Oberliga sein Comeback zu geben. „Das ist ein realistisches Ziel“, ist er sich sicher. Dafür müsse aber auch alles glatt laufen.
Es wird eine harte Saison
Dann möchte Lahchaychi bei Ennepetal um einen Stammplatz in der Offensive kämpfen und seinen Teil zu einer erfolgreichen Saison beitragen. „Ich will Gas geben und meine Mannschaft unterstützen“, zeigt er sich motiviert. Lahchaychi glaubt nach einer schwierigen vergangenen Spielzeit an den sicheren Klassenerhalt. „Mit dem Kader kann man nicht absteigen. Es wird eine harte Saison – für alle Teams in der Liga. Aber ich glaube, dass ein Mittelfeldplatz drin ist“, sagt der Angreifer.
Dankbar zeigt er sich bei seinem Verein, den Mitspielern und Funktionären: „Die Wertschätzung bringt mich wirklich voran und motiviert mich zusätzlich, bald wieder auf dem Feld zu stehen.“ Auch am Strand in Marokko und trotz des elterlichen Wunsches eines Karriereendes.