Ennepetal. Ibrahim Lahchaychi benötigt nach seiner Verletzung Geduld, bis er wieder Fußball spielen kann. Dem TuS Ennepetal hilft er aber auch vom Rand aus.

Einen knappen Monat ist es jetzt her, dass sich Ibrahim Lahchaychi vom Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal beim Fritz-Selve-Turnier in Hagen schwer verletzt hat. Der Zusammenprall mit Torhüter Jonas Schilling vom SV Hohenlimburg verursachte einen Schien- und Wadenbeinbruch beim 32-Jährigen, mit dem Krankenwagen wurde er vom Platz abtransportiert und schnell operiert. Doch obwohl an Fußballspielen für „Ibo“ vorerst nicht zu denken ist, lässt ihn der Sport keineswegs los.

Woche für Woche wird es besser

„Ich bin normalerweise bei jedem Spiel dabei“, betont Lahchaychi im Gespräch mit dieser Redaktion. Nur beim Auswärtsspiel in Lotte hat er in dieser Saison gefehlt, war aber stattdessen trotzdem für seinen Verein unterwegs und fokussierte sich bei der Partie ASC 09 gegen TuS Bövinghausen stattdessen auf Gegnerbeobachtung. „Ich kann einfach nicht ohne Fußball. Ich denke 24/7 daran, schaue alle Ligen. Und ich versuche, meiner Mannschaft zu helfen, auch wenn ich das auf dem Feld derzeit nicht kann.“

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Den Umständen entsprechend gehe es dem Mittelfeldspieler derzeit gut. „Ich spüre Woche für Woche eine leichte Verbesserung“, sagt er. Es sind kleine Schritte, die ihm guttun. Mit der Reha kann Lahchaychi allerdings erst in einigen Wochen anfangen, weil sich eine Naht am operierten Bein entzündet hatte und dadurch für eine Verzögerung sorgte.

Es ist also Geduld gefragt, aber das gilt derzeit ja sowieso für Lahchaychi. Auch auf der Arbeit fehlt er, denn er ist Fachberater in einem Elektronik-Fachgeschäft. Um diesen Job ausüben zu können, muss er erst wieder richtig auf die Beine kommen. „Der Arzt sagte, dass ich drei Monate auf Krücken laufen muss, also bin ich auch noch im September und Oktober krankgeschrieben“, berichtet „Ibo“.

Im November hofft er auf eine Rückkehr an seine Arbeitsstelle, gegen Ende des Jahres könnte er vielleicht wieder ein wenig Laufen gehen. Fußball spielen geht bestenfalls in der nächsten Saison wieder. „Man muss die Muskulatur in Ruhe wieder aufbauen und darf da nichts überstürzen, damit man sich nicht gleich die nächste Verletzung holt, etwa einen Muskelfaserriss“, weiß Lahchaychi.

Tipps von El Youbari

Tipps für den langen Weg zur Rückkehr hat er sich bei Mitspieler Abdullah El Youbari geholt, der mit einer ähnlichen Verletzung auch schon lange ausgefallen war und gesund zurückgekommen ist. „Abi hat mir gesagt, dass Phasen kommen werden, in denen man depressiv werden kann. Es ist daher wichtig, immer positiv zu denken und sich daran zu erinnern, dass es auf jeden Fall wieder besser wird“, sagt Lahchaychi.

Wenn er derzeit bei den Spielen des TuS Ennepetal am Rand sitzt und seinen Kollegen zusieht, dann juckt es den 32-Jährigen in den Füßen. Zuschauen mache zwar auch Spaß, meint Lahchaychi, doch: „Am liebsten bin ich auf dem Platz und kämpfe um Punkte.“

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Ohne Lahchaychi hat der TuS bisher erst drei Zähler holen können, zuletzt gab es die 1:3-Niederlage beim starken Aufsteiger TuS Bövinghausen. „Ibo“ ist deswegen aber nicht beunruhigt. „Ich bin überzeugt, dass wir uns festigen werden, denn wir sind ein eingespieltes Team. Wir müssen noch ein paar Spiele abwarten und Geduld haben“, sagt der 32-Jährige. Und mit Geduld kennt er sich inzwischen ja bestens aus.