Ennepetal. Mit 31 Jahren ist Eric Yahkem der erfahrenste der neuen Spieler beim Fußball-Oberligisten. Eben diese Erfahrung bringt der Stürmer sofort mit ein

Während seiner fußballerischen Laufbahn hat Eric Yahkem viel erlebt. Viele Jahre in der Regionalliga, noch mehr in der Oberliga. Zuletzt war der Stürmer beim Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen aktiv, jetzt wollte es der 31-Jährige noch einmal wissen und ist beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal fündig geworden. Oder vielmehr hat der TuS den erfahrenen Yahkem für sich begeistern können.

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An Angeboten habe es nicht gemangelt, erzählt Eric Yahkem ganz offen. „Wenn es ums Geld gegangen wäre, wäre ich nicht nach Ennepetal gekommen“, sagt er. Aber, und das betont er immer wieder, hat ihn die Sportliche Leitung um Thomas Riedel, Leon Enzmann und Trainer Sebastian Westerhoff schnell davon überzeugen können, dass er in Ennepetal genau richtig sei.

„Das ist ein sehr gut geführter Verein und eine interessante Mannschaft“, sagt der in Bochum lebende Fußballer. Dass der Verein seriös geführt wird, zeige sich für ihn auch in der Tatsache, das viele Spieler in Ennepetal bereits seit Jahren spielen und der Klub wie kaum ein anderer seit über einem Jahrzehnt fester Bestandteil in der Oberliga ist. „Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich gegen Ennepetal gespielt habe“, sagt Yahkem und lacht. Jetzt hat er die Seiten gewechselt.

Yahkem will allen Spielern helfen

Weit gereist

In seiner Laufbahn spielte der in Kamerun geborene Eric Yahkem für mehrere Vereine.

Unter anderem war Yahkem lange Jahre für den FC Gütersloh aktiv. Zuletzt trat er aufgrund einer begonnenen Selbstständigkeit mit einem Geschäft für nachhaltige Kleidung in Bochum kürzer und spielte für Concordia Wiemelhausen in der Westfalenliga. In 22 Einsätzen traf Yahkem dreimal.

Weitere Stationen waren der SSV Reutlingen, SW Essen oder der FC Kray.

Bei seinen ersten Minuten im Trikot des TuS Ennepetal zeigte Yahkem gleich, was man von ihm in dieser Saison erwarten kann. Komplette Hingabe für das Spiel, Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und jede Menge Kommunikation. „Ich will den Jungs etwas von meiner Erfahrung weitergeben. Mir ist bewusst, dass ich auch wegen meiner Erfahrung geholt wurde“, sagt Yahkem. Wie ernst er das nimmt, war am Samstag zu beobachten. Immer wieder redete Yahkem auf seine Mitspieler ein, gab Anweisungen und Hinweise. „Ich will da niemandem was Böses, sondern einfach helfen. Da kann es auch mal lauter werden“, bestätigt er die beobachteten, ersten Eindrücke.

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Yahkem kann, will und soll auch ein Lautsprecher auf dem Feld sein beim TuS Ennepetal. Vor allem soll er aber die in der vergangenen Saison lahme Offensive der Westerhoff-Elf ankurbeln. „Natürlich haben wir ihn auch für Tore und Vorlagen geholt. Wir hoffen, dass er uns da mit seiner fußballerischen Qualität weiterhelfen kann“, sagt Trainer Westerhoff, dessen Team mit lediglich 32 Toren in 34 Spielen die mit Abstand schwächste Offensive der Oberliga 22/23 stellte.

Wenn es nötig ist, spielt Yahkem auch hinten rechts

Auf eine genaue Zahl an Toren will sich Yahkem aber nicht festlegen lassen. „Wenn es zehn Tore werden, wäre das super. Wenn ich das aber nicht schaffe und 15 Tore vorbereite, ist das auch sehr gut“, sagt er. Mit seiner körperlichen Wucht und der bereits am Samstag im ersten Spiel gegen Arminia Klosterhardt unter Beweis gestellten Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor bringt Yahkem in jedem Fall viel mit, was den Ennepetalern zuletzt offensiv fehlte. Dabei kann es auch schon einmal vorkommen, dass man ihn über weite Strecken des Spiels nicht wahrnimmt. „Aber eine Aktion kann reichen“, weiß der Stürmer, der auch auf der Position des Rechtsverteidigers einsetzbar ist.

Seine Qualitäten, egal auf welcher Position, werden in jedem Fall gefragt sein, denn Yahkem schätzt die Oberliga in der neuen Saison als besonders stark und ausgewogen ein. „Es sind viele gute Teams dabei, die Aufsteiger sind stark. Das wird richtig hart für uns“, sagt er. Worauf es da ankommt, weiß Yahkem aber auch. „Es wird brutal wichtig für uns sein, frisch im Kopf in jedes Spiel zu gehen.“ Da könnte es natürlich helfen, einen Spieler wie ihn im Kader zu haben, der auf seinen Stationen in Gütersloh oder beim SSV Reutlingen schon des Öfteren im Abstiegskampf ein entscheidender Faktor war.