Ennepetal. Die Reserve von Hagen 11 setzt sich durch und steigt auf. Die Verstärkung ist legitim – die Existenz dieses Spiels aber nicht. Ein Kommentar.

Wie bitter ist das für die zweite Mannschaft des TuS Ennepetal. 31 Spiele absolvierte die Oberliga-Reserve in dieser Saison, seit dem Pfingstsonntag steht fest: es kommen noch zwei weitere Relegationsspiele hinzu. Dabei haben die Ennepetaler lediglich fünf dieser 31 Spiele nicht gewonnen – so wie das Entscheidungsspiel gegen die verstärkte Zweitvertretung von Hagen 11. Vor allem eine Tatsache sorgt bei mir als Sportler dafür, dass ich die Verärgerung der Ennepetaler über die Verstärkung der Elfer nachvollziehen kann.

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Die aktuell aufkommende Diskussion ist unsäglich. Klar, Hagen ging mit einer verstärkten Mannschaft in den vergangenen Wochen ins Saisonfinale. Kann man so machen – ob das nachhaltig ist, wird die kommende Saison in der Bezirksliga zeigen, wenn das Team womöglich ohne Verstärkung gegen stärkere Gegner zurecht kommen muss. Legitim ist es aber.

Verstärkung beider Teams nicht vergleichbar

Das Argument, dass ja auch die Ennepetaler mit Leon Enzmann und Moritz Müller zwei Spieler aus dem Oberliga-Kader eingesetzt haben, zieht da meiner Meinung nach nicht mit. Enzmann hat weite Teile der Saison verpasst und sich am Saisonende bereit erklärt, die Spielzeit in der Reserve zu Ende zu spielen, Müller ist im Fünftliga-Kader eher Ergänzungsspieler.

Zum Spielbericht: Hagen 11 feiert den Aufstieg – Ennepetal ist mächtig sauer

Die Hagener Tim Bodenröder oder Doppeltorschütze Eron Morina sind hingegen Stammspieler im Landesliga-Team der „Elfer“ – was nichts daran ändert, dass die Hagener den Regeln entsprechend gehandelt haben. Inwieweit sowas sportlich ist, mag ich nicht zu beurteilen. Wettbewerbsverzerrung im Finale der Kreisliga A und in der Landesliga (Hagen verlor die letzten vier Spiele) ist es allemal. Darum ist auch der Fußballverband Westfalen alles andere als begeistert von dem Vorgehen.

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Was mich aber eher stört, ist die Existenz dieses Entscheidungsspiels. Da setzen sich zwei Teams gegen ihre jeweiligen Ligen durch, stehen dementsprechend am Saisonende auf dem ersten Platz – und dann wird eine gesamte Saison in nur 90 Minuten entschieden. Die zuvor erfolgreich gestalteten 2700 Minuten sind dann Makulatur.

Der Rahmen ist nur für die Verantwortlichen schön

So schön die große Kulisse von 700 Zuschauern in Haßlinghausen für den Ausrichter und den Fußballkreis (gerade finanziell) auch ist: Meister müssen aufsteigen! Es wird höchste Zeit, dass dieses Spiel abgeschafft wird und eine eingleisige A-Liga eingeführt wird.