Gevelsberg. Nach den Vorkommnissen um den SV Ararat hat der Kreis eine erste Entscheidung getroffen. Diese Auswirkungen hat das auf die Kreisliga-Saison.
Knapp eine Woche sind die Geschehnisse um den SV Ararat Gevelsberg mittlerweile her – und immer noch ist der Gewaltausbruch einiger Spieler und Zuschauer des SV Ararat im Fußball-Kreisliga-A-Spiel gegen den FC SW Silschede präsent – der Fußballkreis hat nun eine erste vorläufige Maßnahme ergriffen und die erste Seniorenmannschaft von Ararat für fünf Wochen vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
Vom 30. April bis zum 4. Juni darf die Mannschaft vom Hundeicken keine Spiele mehr bestreiten. Der Kreis hat gegen das A-Liga-Team eine einstweilige Verfügung verhängt. Die ausstehenden Partien werden mit 2:0 für die Gegner gewertet.
Ararat begrüßt Entscheidung
„Die Verurteilung des Vereins ist voraussehbar. Wir haben das gemacht, um den Druck herauszunehmen“, erklärt Peter Mann, der Vorsitzende des Kreissportgerichts, den Schritt. Zuvor sei seiner Meinung nach viel Druck auf den Verein selbst sowie auf die kommenden Gegner entstanden, die Angst gehabt hätten. Zudem hätte Ararat nun auch die nötige Zeit, seine Mannschaft neu aufzustellen.
Der Verein zeigt sich über die Sperre seitens des Kreises erfreut. Vanessa Aufermann, Vorsitzende des SV Ararat, findet die Entscheidung gut.
Nur noch sechs Spieler übrig
Mit der Sperre von fünf Wochen werden zudem zwei Probleme gelöst, die noch offen im Raum gestanden hatten. Zum einen hätte Ararat in den verbleibenden drei Partien spielen müssen – ansonsten wären sie wegen dreimaligem Nichtantritt zwangsweise in die B-Liga abgestiegen, obwohl sie die Klasse sportlich längst gesichert haben. Doch die Saison zu Ende zu spielen, das wollte der Verein nach dem Vorfall gegen Silschede auch nicht.
Vielmehr hatte Ararat rigoros durchgegriffen und 13 Spieler aus dem Verein geworfen, laut eigenen Angaben waren nur noch sechs Kicker aus dem Kader der ersten Mannschaft übriggeblieben. Aufgefüllt hätte der Verein für die restlichen Saisonspiele dann vermutlich mit Spielern der eigenen Reserve – so kann der Verein durch die Sperre in Ruhe an einem Neustart arbeiten und steht nicht mehr sportlich unter Druck.
Erstes Ararat-Spiel
Zum anderen hätten ohne die Sperre die noch anstehenden Ararat-Gegner ein Problem gehabt. Der VfL Gennebreck wäre an diesem Wochenende an der Reihe gewesen und kündigte bereits an, nicht antreten zu wollen, sollte es zur Ansetzung kommen. Damit hätten sie nicht nur das Spiel automatisch verloren, sondern gleichzeitig drei Minuspunkte für die kommende Spielzeit kassiert. Denn wenn ein Team ab dem 1. Mai zu einem offiziellen Meisterschaftsspiel nicht antritt, gibt es auch Strafe für die Folgesaison. Der TSG Herdecke und dem TuS Hasslinghausen hätte bei einem Nichtantritt das gleiche Schicksal gedroht – doch auch hier wird dem Problem durch die Ararat-Sperre der Wind aus den Segeln genommen.
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Derweil stand am vergangenen Wochenende das erste Mal wieder ein Ararat-Team auf einem Fußballplatz. Die Reserve hatte gegen den FC Gora Hagen ein Heimspiel und auf sportlichem Wege eigentlich mit 4:2 (2:1) gewonnen. Doch weil Ararat einen Spieler eingesetzt hatte, der nicht hätte spielen dürfen, wurde die Partie mit 2:0 für die Hagener gewertet.
Vorsitzende mit Bauchschmerzen
Die Partie am Hundeicken hat sich auch Ararats Vorsitzende Aufermann angeschaut. „Ich hatte schon Bauchschmerzen auf dem Weg zum Spiel“, gibt sie zu – schließlich schlugen ihr und dem Verein in den vergangenen Tagen viel Hass und Drohungen entgegen. „Ich hatte die Angst, dass Zuschauer auftauchen, die nichts mit dem Spiel zu tun haben und Stress wollen“, hatte sie befürchtet – doch dazu kam es nicht. Auch seitens des Gegners hätte es keine Anfeindungen gegeben.