Ennepetal. Der einzige Verein nur für kickende Mädchen und Frauen will weiter wachsen. Das tut der Verein dafür – und das hat ein Surfbrett damit zu tun.

Wenn es so weiter geht wie in den vergangenen Monaten, könnte der FFC Ennepetal Probleme bekommen. Probleme, die der Verein aber gerne hat. Melden sich in den nächsten Wochen und Monaten noch mehr Mädchen beim einzigen reinen Frauenfußballverein in der Region an, dann dürfte der Platz auf der Anlage am Dorma-Sportpark eng werden. Groß ist der Zulauf seit dem erfolgreichen Sommer der DFB-Frauen im vergangenen Jahr. Ganz von selbst kam der jüngste Zulauf beim FFC deshalb aber nicht.

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Die Vorbilder sind zum Greifen nah. Alexandra Popp und Lena Oberdorf kommen aus der Nachbarschaft und geben sich bei ihren Heimatbesuchen oft volksnah. Am Samstag gibt sich eine andere Spielerin ganz nah im Dorma-Sportpark. Im Rahmen des zweiten Tags des Mädchenfußballs kommt mit Lily Reimöller eine Fußballerin, die bereits mit 16 Jahren ihr Debüt beim Bundesligisten SGS Essen gab. Sie wird Rede und Antwort stehen, wenn der FFC wieder viele junge fußballinteressierte Mädchen begrüßen wird.

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So wie im Vorjahr. Damals kamen über 40 Mädchen im Kindesalter, gleich 14 davon meldeten sich im Anschluss beim FFC an. Ohne solche Events oder andere Wege, auf sich aufmerksam zu machen, gehe es laut Willi Vering nicht. Vering ist sowas wie der „Mr. FFC Ennepetal“ – also der Mann, der sich stark für den Frauenfußball in seiner Stadt macht und daher weiß, wie schwer es sein kann, einen Hype wie aktuell nachhaltig zu konservieren. Die aktuelle Erfolgswelle, auf die der weibliche Fußball derzeit reitet, ist für Vering nur ein Anlass, sich noch weiter zu engagieren. „Man kann daneben stehen und sich die Welle anschauen oder ein Surfbrett nehmen und sich voll reinwerfen“, sagt der Vereinsvorsitzende und Trainer der Frauen-Mannschaft in der Kreisliga A.

Wenn der Vereinsname hilft

Und so versucht Willi Vering immer wieder, seinen Verein im Gespräch zu halten und auf die unermüdliche Arbeit für den Frauenfußball aufmerksam zu machen. Und das zahlt sich aus. Zum einen durch Termine wie dem Tag des Mädchenfußballs oder aber auch durch Kooperationen mit Schulen. Dabei, so vermutet Vering zumindest, kommt es dem Klub zu gute, dass er sich auch bereits im Namen als Fußballverein nur für Frauen erkenntlich macht. „Ich glaube schon, dass das hilft. Die Hemmschwelle, direkt mit Jungs zusammenspielen zu müssen, fällt bei uns schon im Namen weg“, weiß Vering.

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Deswegen wurde die Katholische Grundschule auch aufmerksam auf den FFC und fragte an, ob sich das Mädchen-Team der Schule auf das große Grundschulturnier beim FFC vorbereiten kann. Der Klub sagte sofort zu und räumte der Schule Platz während der Trainingseinheiten ein – auch wenn deswegen nun an einem normalen Trainingstag zwischen 50 und 70 Mädchen über den Platz im Dorma-Sportpark hin-und herrennen.

Alle Jugendklassen sollen besetzt werden

Ziel des Vereins ist es, das Einzugsgebiet zu nutzen und so über kurz oder lang alle Jugendklassen ständig zu besetzen. Aktuell gibt es quantitativ jeweils sehr gut besetzte Teams im D-und C-Juniorenbereich, ab dem Sommer würde der Verein auch gerne eine E-und eine B-Juniorinnen-Mannschaft stellen. Auch deswegen richtet sich der Tag des Mädchenfußballs in diesem Jahr auch verstärkt an Jugendliche ab 14 Jahren.

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Sollte es dort dann wieder so viele Anmeldungen wie im Vorjahr geben, dürfte es noch ein wenig enger werden beim FFC – wofür Willi Vering bestimmt schnell eine Lösung im Sinne des Frauenfußballs finden wird.