Ennepetal. Zum ersten Mal unter Trainer Westerhoff verliert der Fußball-Oberligist ein Heimspiel – was nach einer guten Leistung eigentlich nicht nötig war.

„Irgendwann musste es uns ja erwischen“, befand Sebastian Westerhoff unmittelbar nach der ersten Niederlage in der Rückrunde seines TuS Ennepetal. Dass es den Fußball-Oberligisten gegen den ASC 09 Dortmund aber so erwischte, war dann für Spieler, Trainer und Anhänger des TuS doch irgendwie bitter – denn schlecht hatten die Ennepetaler bei der 1:2 (0:1)-Niederlage keinesfalls gespielt. Zum Verhängnis wurde ihnen aber ein alter Bekannter aus der jüngeren Vergangenheit: Der individuelle Fehler.

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Viel hatte zu diesem Zeitpunkt in der 72. Spielminute nicht darauf hingedeutet, dass der ASC 09 noch einmal treffen würde. Und eigentlich wäre es auch nicht sonderlich schwer gewesen, die Aktion vor dem zweiten Dortmunder Treffer zu verteidigen – doch Ennepetals Linus Frölich traf den halbhohen Ball nicht richtig und legte ihn so für Maximilian Podehl auf. Ausgerechnet Podehl. „Den macht in der Situation auch nicht jeder, aber Maximilian natürlich“, sagte Sebastian Westerhoff. Einen Vorwurf an seinen Innenverteidiger, der ansonsten eine gute Partie machte, erhob der Ennepetaler Trainer nicht – trotz des schwerwiegenden Fehlers.

Kallenbach belohnt ASC

TuS Ennepetal – ASC 09 Dortmund 1-2 (0-1)

TuS Ennepetal: Weusthoff – Grgic (83. Moritz Müller), Frölich, Brauer, Gallus, Meckel, Pearson, Hupka, Ayinla (78. Enzmann), Reyes Mellado, Nettersheim.

Tore: 0:1 Kallenbach (43.), 1:1 Meckel (56.), 1:2 Podehl (72.).

So geht es weiter: Am kommenden Sonntag reist Ennepetal zum Spiel beim SV Schermbeck. Anstoß in der Volksbank Arena II ist um 15 Uhr.

Dieser kam wirklich aus dem Nichts, denn der TuS hatte nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit auf gutem Oberliga-Niveau im zweiten Abschnitt das Kommando übernommen. Das mussten die Ennepetaler aber auch, denn der Gast aus Dortmund war kurz vor der Pause durch Tim Kallenbach in Führung gegangen (43.). Kallenbach vollendete einen zügigen Ballvortrag des ASC über den Innenpfosten. Kurz zuvor hatten die Gäste noch zwei ganz ähnliche Gelegenheiten ausgelassen, doch auch der TuS kam im ersten Abschnitt immer wieder zu guten Gelegenheiten. So wie Nils Nettersheim, der mit einer Kopfball-Bogenlampe nach Vorlage von Cedrick Hupka an der Latte gescheitert war.

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Der Rückstand zur Pause sorgte zu Beginn des zweiten Durchgangs dafür, dass die Ennepetaler das Tor der zuletzt kriselnden Dortmunder belagerten. In dieser Drangphase gelang es Kevin Meckel für den Ausgleich zu sorgen. Hupka hatte den Ball auf der linken Außenbahn erobert und über Lilian Reyes-Mellado ins Zentrum gebracht, wo Nettersheim für den gestarteten Meckel ablegte. Dieser blieb vor Torwart Tim Oberwahrenbrock eiskalt und lupfte den Ball aus kurzer Distanz über den Torwart ins lange Eck (56.).

Kevin Meckel dreht nach seinem Ausgleichstreffer jubelnd ab.
Kevin Meckel dreht nach seinem Ausgleichstreffer jubelnd ab. © Marinko Prša

Im Anschluss verpassten es die Ennepetaler aber, die Partie zu drehen – ehe Frölichs Aussetzer für die unerwartete Wendung zugunsten des ASC sorgte. Ennepetal gab sich aber keineswegs auf und erhöhte nun den Druck, doch die Dortmunder verteidigten leidenschaftlich und schmissen sich immer wieder rechtzeitig in die Abschlüsse von Nettersheim, Reyes-Mellado oder dem eingewechselten Moritz Müller. Letzterer hatte mit einem Distanzschuss noch die beste Gelegenheit zum Ausgleich, doch ASC-Torwart Oberwahrenbrock parierte den scharf getretenen Ball stark.

Für den TuS Ennepetal, der am Sonntag auf gleich acht Spieler verzichten musste, ist es die erste Heimniederlage unter Trainer Westerhoff. „So zu verlieren“, sagte Westerhoff unmittelbar nach der umkämpften Partie, „ist sehr bitter. In meinen Augen waren wir klar die bessere Mannschaft.“