Halle/Saale. Die U20-Altersklasse verließ Leichtathletik-Talent Marie-Sophie Macke mit einem Titel – und musste anschließend zur Doping-Kontrolle.
Auf dem Treppchen lächelte Marie-Sophie Macke und trug stolz die Goldmedaille um den Hals. Die Anspannung fiel von ihr ab. Zuvor hatte sie sich bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften der U20-Junioren in Halle an der Saale den Titel im Diskuswerfen gesichert – und ihr gesetztes Ziel sowie den bislang besten Abschluss einer Wintersaison erreicht.
Die Haßlinghausenerin, die für die LG Olympia Dortmund startet, freute sich überaus bei ihrem letzten Winterwettbewerb in der Altersklasse U20, bevor sie im kommenden Jahr in die U23 aufrückt. „Ich musste erst in den Wettkampf reinkommen und habe zum Glück beim zweiten und dritten Wurf die entscheidende Weite erreicht“, sagte sie unmittelbar nach dem Wettkampf in Halle. Das Einwerfen lief gar nicht gut, weshalb die junge Werferin Nerven beweisen musste.
Erstmalige Erfahrung nach dem Wettkampf
Die unberechenbare Konkurrentin Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) legte mit 50,19 Metern im ersten Versuch vor. „Die ist ein richtiges Vieh, hat von ihrer Statur her enorme Kraft“, wusste Leonid Ekimov, der Trainer von Marie-Sophie Macke. Die musste also kontern, was ihr gelang. Der Siegwurf landete bei 50,53 Metern, ein weiterer zudem bei 50,46 Metern. In der Gesamtwertung also knapp vor der am Ende zweitplatzierten Milina Wepiwe. „Ich habe mir gesagt: Das kannst du auch. Ich habe aber im weiteren Verlauf gehofft, dass sie mich nicht doch noch übertrifft“, gesteht Marie-Sophie Macke.
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Nach ihrem Titel musste sie übrigens zu einer Dopingkontrolle. Für die Sprockhövelerin war es eine Premiere: „Bislang wurde ich nie ausgewählt. Ich wusste erst gar nicht, wer die Frau ist, die mich angesprochen hat. Sie hat mich zur Toilette begleitet. Ein bisschen komisch war es schon, aber nun kenne ich es.“
Macke hat Ziel für den Sommer schon im Blick
Der Blick richtet sich nun auf die Sommersaison, bevor es eben in die nächsthöhere Altersklasse geht. Weiter, also an die Frauen-Hauptklasse, möchte die 18-Jährige noch nicht denken. Denn sie weiß: „Es gibt viele Athletinnen, die sich in der U23 schwer tun und dadurch eher aufhören, da die Konkurrenz stärker ist.“ Für sie gehe es darum, sich demnächst für den Perspektivkader des Nationalteams in den Fokus zu rücken. Ihr Trainer Leonid Ekimov sieht sie dabei auf einem guten Weg, wenn die Technik noch weiter verfeinert wird.
Vorher möchte Marie-Sophie Macke in der Sommersaison alles für vordere Platzierungen bei den bundesweiten Vergleichen geben, um sich die Qualifikation für die U20-Europameisterschaft zu sichern. Zum Start stehen im Mai die Halleschen Werfertage an, bei denen die besten deutschen sowie starke internationale Athletinnen antreten. Den Ort hat Marie-Sophie Macke nun sehr gut in Erinnerung.