Sprockhövel. Das Wurftalent aus Haßlinghausen gehört zur deutschen Elite – doch in diesem Jahr kamen große Zweifel auf. Jetzt will sie wieder durchstarten.
Sie steigerte sich in den vergangenen Jahren immer weiter, die junge Diskuswerferin aus Haßlinghausen. Das ist auch das Ziel von Marie-Sophie Macke, die im erweiterten Nationalkader des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) steht und sich in dieser Woche im Trainingslager in Rabenberg (Erzgebirge) befindet. Die 18-Jährige bereitet sich intensiv auf die neue Saison vor – in der sie dann für die LG Olympia (LGO) Dortmund starten wird.
Von ihrem Heimatverein, die SE Gevelsberg, ging es 2020 zunächst zum TV Wattenscheid, ehe es 2021 weiter zum TV Angermund ging. Dort hat Macke nun das Wurfteam verlassen. „Ich habe in den vergangenen zwei Jahren gemerkt, dass es mit meinem damaligen Trainer in Düsseldorf nicht gut passte – auch wenn die Leistungen kamen“, erzählt Macke. Auf der menschlichen Ebene kamen die beiden nie richtig gut zusammen. So fehlte Macke am Ende das Vertrauen und damit ein wesentlicher Baustein.
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Sie schaute sich daher nach Alternativen um. Eine davon war die LGO. „Dort kannte ich vorher auch schon ein paar Aktive. Meine beste Freundin, Anna Milberg, ist in der Sprunggruppe. Somit hatte ich gute Kontakte zum Team, das mich an den Vorstand vermittelt hat“, sagt Macke. Sie bezeichnet die LGO als den „nun passenden Verein“, zumal dort wieder ein starkes Wurfteam aufgebaut werden soll. In Dortmund waren zuletzt Sprinter, Läufer und Springer bekannter.
Zurück zum Spaß am Sport
„In erster Linie geht es mir darum, wieder den Spaß an meinem Sport zu finden. Der ging mir im nun auslaufenden Jahr ziemlich verloren“, merkt die junge Sportlerin an. Sie überlegte sogar, komplett mit dem Leistungssport aufzuhören. Doch die LGO sei nun eine gute Alternative und daher geht die zuletzt erfolgreiche junge Haßlinghausenerin weiter ihren Weg, den Diskus immer mit dabei. Sie hofft auf eine harmonische Zusammenarbeit mit den neuen Weggefährten aus Trainerteam und Sportlerinnen und Sportlern. „Dann ergibt sich der Rest von selbst“, ist sich Macke sicher.
Sie arbeitet auch mit Mentalcoach Frank Isola zusammen, zu dem sie im Frühsommer Kontakt aufnahm. Damals war es aus sportlicher Sicht eine schwierige Zeit für sie, mit Blick auf Normwerte, die sie für internationale Wettkämpfe werfen musste. Dies gelang ihr zwar wieder, auf nationaler Ebene war sie in ihrer Altersklasse (U20) als Dritte bei der Deutschen Meisterschaft vorne mit dabei. Doch zur U20-Weltmeisterschaft in Cali durften nur die ersten beiden fahren. „Ich erhoffe mir durch den Mentalcoach, dass ich wieder mehr Selbstvertrauen bekomme und einen guten Ansprechpartner für gewisse Dinge habe. Das klappte in der vergangenen Saison gut, wir haben mehrmals pro Woche telefoniert“, verrät sie.
Macke führt jetzt ein Trainingstagebuch
Sie hat übrigens nicht nur einen Mentaltrainer, sondern mit Jenny Ameta noch eine zweite. „Mit ihr führe ich ein Trainingsbuch über meine körperliche und mentale Verfassung und wir führen Gespräche. Ich habe bereits beim ersten Treffen mit ihr gemerkt, dass es mir sehr viel hilft“, sagt die junge Leichtathletin. Jenny Ameta ist übrigens die Freundin ihres nun neuen Trainers, Thomas Stienemeier. Der trug übrigens selbst von 1990 bis 2000 das LGO-Trikot.
Mackes Ziele im neuen Verein sind: Den Diskus 53 bis 55 Meter zu werfen (aktuelle Bestleistung: 51,61 Meter) und die Teilnahme an der U20-Europameisterschaft im Jahr 2023 in Cluj-Napoca (Rumänien). Drei deutsche Werferinnen können sich dafür qualifizieren. „Ich hoffe, ich bin eine davon“, sagt Marie-Sophie Macke.