Ennepe-Süd. Seit Jahren geht die Zahl der Hallenfußballturniere im EN-Kreis zurück. Wir haben gefragt, was die Klubs von einer EN-Meisterschaft halten würden

Rund um den Jahreswechsel stehen für die heimischen Fußballer immer mal wieder Turniere in den Sporthallen der Region an. In dieser Saison sind einige ebenfalls schon am Ball gewesen oder werden dies vor Beginn der Rückrunde auf dem Feld noch sein. Eigene Stadtmeisterschaften in Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm gibt es nicht. Einige Vereinsvertreter würden bei einem solchen Format oder auch stadtübergreifenden Turnieren nicht nein sagen.

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In der letzten Woche des Jahres 2022 waren der TuS Ennepetal sowie der FC Blau-Weiß Voerde beim WAZ-Pokal in Sprockhövel dabei – der Oberligist gewann am Ende. Neben Gastgeber TSG Sprockhövel war auch der SC Obersprockhövel mit zwei Teams vertreten, dazu der Hiddinghauser FV und der VfL Gennebreck aus Sprockhövel. Am 2. Weihnachtsfeiertag spielte zudem der SV Ararat Gevelsberg beim Weihnachtsturnier des TSV Fichte Hagen.

Viele Fußballer aus der Szene kennen sich, freuen sich in der Halle auf etwas Abwechslung. Darum soll es bei solchen Turnieren neben den Toren gehen. Zuschauer kommen ebenfalls nach längerer Zeit mal wieder zusammen, wenn viele Teams antreten. Für den TuS Ennepetal spielten aus der zweiten Mannschaft zudem einige Akteure beim WAZ-Pokal. „Bock auf Hallenfußball hat fast jeder Kicker, weil es einfach immens Spaß macht und auch ein ganz anderer Fußball ist als draußen. Viel intensiver bisweilen“, sagt Marc Schulte, Teammanager der Ennepetaler Reserve.

Sorge vor Verletzungen

Viele Trainer wollen ihren Jungs den Budenzauber gönnen – aber in Maßen. Denn im Vordergrund steht für alle die Saison auf dem Feld. In der Halle können sich Spieler ebenso verletzen und danach womöglich ausfallen. Deshalb ist zum Beispiel der VfB Schwelm in diesem Winter nicht unter dem Hallendach zu finden. „Wir hatten vorher zu viele Verletzungen, die auskuriert werden sollen“, erklärt der Trainer des Bezirksligisten, Sascha Odina.

Bis vor einigen Jahren wird in Haßlinghausen der EN Cup ausgespielt. Das Turnier gibt es inzwischen nicht mehr.
Bis vor einigen Jahren wird in Haßlinghausen der EN Cup ausgespielt. Das Turnier gibt es inzwischen nicht mehr. © Mustafa Balci

Er findet im Übrigen, dass es ausreichend Möglichkeiten gebe, um an Hallenturnieren im Umkreis teilzunehmen. „Das reicht auch“, sagt er mit Blick auf ein mögliches Turnier im EN-Südkreis mit den heimischen Mannschaften. Christian Parlow, zweiter Vorsitzender des TuS Hasslinghausen, hält generell von Hallenturnieren nicht viel. Daher tritt der Verein in diesem Winter auch nirgends an. Von einem Stadt- oder Kreisvergleich möchte er persönlich ebenfalls absehen.

Einige finden die sogar reizvoll

Ein Befürworter für einen Kreisvergleich ist Sinan Hajra, spielender Co-Trainer bei BW Voerde. Er ist selbst ein Hallentechniker und war beim WAZ-Pokal mit 36 Jahren noch am Ball. „Ich kann mich so selbst noch etwas austoben“, sagt er mit einem Zwinkern und fügt an: „Ein Turnier im Südkreis würde Spaß machen. Man kennt hier viele Leute und es gäbe kleine Derbys.“ Voerde tritt am kommenden Wochenende (7. Januar) noch einmal in der Halle an, beim Neujahrscup der SpVg Breckerfeld. Dort spielt außerdem noch der heimische B-Kreisligist Vatanspor Gevelsberg.

Offen für ein Südkreis-Turnier zeigen sich weitere Vereine. Etwa der SC Obersprockhövel, der seit zwei Spielzeiten insgesamt vier Herrenteams stellt. Eine Hallen-Stadtmeisterschaft gibt es übrigens auch in Sprockhövel nicht. „Das wäre schon interessant, gerade weil die zweiten Mannschaften dabei auch stark auftreten und es teilweise sogar ernster nehmen als die ersten Mannschaften“, findet Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des SCO. Bei einem möglichen Turnier im EN-Kreis sollten seiner Meinung nach aber schon alle Erstvertretungen der Vereine am Ball sein. So wie in der Vergangenheit bei den Hagener Hallenmasters in der Ischelandhalle.

Teils großer Klassenunterschied

Für Marc Schulte vom TuS Ennepetal wäre es ebenfalls einen Gedanken wert: „So ein Vergleich der Teams ist sicherlich interessant und für den Ausrichter könnte es durchaus lukrativ sein.“ Eine eigene Stadtmeisterschaft in Ennepetal betrachtet er aufgrund der Spielklassen als schwierig: „Bei Spielern würde es auf großes Interesse stoßen. Allerdings wäre ein riesiges Gefälle dabei.“ Neben Oberligist und Bezirksligist BW Voerde gibt es mit RW Rüggeberg noch einen A-Ligisten, hinzu kommen der SV Büttenberg sowie RSV Altenvoerde aus der Kreisliga B.

Die letzten beiden kicken in diesem Monat beim Neujahrsturnier des SSV Hagen (21. Januar). Der RSV spielt seit einigen Jahren mit nur einem Herrenteam die Saison, ist aber generell offen für Turnierformen neben dem Großfeld. Das sagt der Sportliche Leiter, Vedat Yavuz. Ein Kreisturnier fände er spannend. „Wenn es in unseren Zeitrahmen passen würde, wären wir dabei. Gerade in der Halle gibt es als kleiner Verein immer Überraschungen. Und einen Ausrichter eines Turnieres kann man gleichzeitig unterstützen“, so Vedat Yavuz.