Gevelsberg. Sie stehen vor dem Schritt in die Bundesliga und wollen in die Fußstapfen ihrer Idole treten. Das sind nächsten Nachwuchsstars aus Gevelsberg.
Viel größere Vorbilder könnten Liv Merle Baumert und Laureen Kerkhof nicht haben. Alexandra Popp und Lena Oberdorf haben das geschafft, was die beiden Nachwuchsfußballerinnen gerne in ihrer Karriere erreichen wollen. Mit dem gleichen Eifer wie die beiden Nationalspielerinnen aus Gevelsberg sind Baumert und Kerkhof aktuell mit der B-Jugend des VfL Bochum am Ball – und haben eine außergewöhnliche Saison hinter sich, die dazu führte, dass die beiden Schülerinnen in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen werden.
Popp, Klostermann, Oberdorf – das sind bisher die drei Namen, die für Profifußball made in Gevelsberg stehen. Wie wichtig sie als Vorbilder sind, zeigt der Blick auf die, die ihnen aktuell nacheifern. „Ich habe ein Autogramm von Poppi auf dem Schuh“, sagt Liv Merle Baumert, die seit 2020 beim VfL Bochum in der Frauen-Abteilung spielt. Während Baumert den Sprung von Popps erstem Verein, dem FC SW Silschede nach Bochum gelang, kam Laureen Kerkhof bereits ein Jahr zuvor vom FSV Gevelsberg zum VfL.
Die beiden Nachwuchsfußballerinnen sind stolz darauf, für den VfL Bochum spielen zu dürfen. Bei Laureen Kerkhof führte das sogar soweit, dass sie sich inzwischen zu einem echten Fan des Bundesligisten geworden ist. „Die Mannschaft ist total nahbar, die Spieler klatschen mit uns ab und gratulieren uns zu Erfolgen“, sagt die 15-Jährige. Und zuletzt gab es große Erfolge zu feiern für den Nachwuchs aus Bochum.
Keine Angst vor der Bundesliga
Aufgrund des zweiten Platzes in der B-Juniorinnen-Regionalliga geht es in der kommenden Saison in der höchsten Spielklasse an den Start: Der Bundesliga. „Wir brauchen uns da nicht verstecken“, sagt Kerkhof. Als triftiger Beleg für diese Aussage dient der jüngste Auftritt im Finale um den Verbandspokal. Dort ging es gegen den FSV Gütersloh, der die B-Juniorinnen-Bundesliga West in der abgelaufenen Saison souverän gewonnen hatte und nun um die Deutsche Meisterschaft spielt. Bochum unterlag damals nur knapp mit 1:2, was Baumert und Kerkhof Hoffnung macht, auch in der Bundesliga eine gute Rolle spielen zu können.
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Wie Popp und Oberdorf spielten die beiden Talente lange Zeit mit Jungs. „In puncto Ehrgeiz war sie damals vielen ihrer Mitspieler um einiges voraus“, sagt Baumerts damaliger Trainer Ali Salame vom FC SW Silschede. „Sie möchte immer besser werden.“ Er wünscht sich, dass seine ehemalige Spielerin in Zukunft mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickelt – und weiter so wissbegierig bleibt wie bisher.
In Silschede spielte Liv Merle Baumert aufgrund ihrer technischen Fertigkeiten immer offensiv, oftmals wurde sie als Stürmerin eingesetzt. Gleiches gilt auch für Laureen Kerkhof, die beim FSV Gevelsberg eher in der gegnerischen als in der eigenen Hälfte zu finden war. Jetzt, bei den Juniorinnen des VfL Bochum, werden beide etwas weiter hinten aufgestellt.
Gevelsberg-Duo ist gesetzt
„Wir haben damals Eins-gegen-Eins-Übungen im Training gemacht. Anschließend hat mein Trainer gesagt, dass ich auch eine gute Außenverteidigerin wäre“, erinnert sich Laureen Kerkhof. Seitdem ist sie in ihrer Mannschaft links hinten nicht mehr wegzudenken – und spielt damit oft in der Nähe von Liv Merle Baumert. Die ein Jahr ältere Baumert spielt in Bochum oft im zentralen Mittelfeld. „Tore schießen macht schon mehr Spaß, aber ich spiele dort, wo die Mannschaft mich braucht“, sagt sie.
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Egal wo sie spielen, Liv Merle Baumert und Laureen Kerkhof wollen sich beweisen, wollen besser werden und nach Möglichkeit auch irgendwann einmal dort spielen, wo ihre beiden großen Vorbilder spielen. „Wenn es für die zweite Bundesliga reicht wäre das schon toll“, sagt Baumert. Noch etwas ambitionierter klingt Kerkhof, sie hat sich schon ziemlich konkrete Pläne für ihre Laufbahn gemacht. „Erst einmal muss ich das Abitur machen. Und dann vielleicht ans College in die USA“, sagt sie. Bis dahin sei es aber noch eine lange Zeit, wichtiger sei nun erst einmal die Schule.
Und dort geht es so langsam aber sicher für die beiden Nachwuchsfußballerinnen in die Vollen. Baumert braucht noch zwei Jahre bis zum Abitur, Kerkhof noch ein Jahr länger. Parallel zum Unterricht am Gymnasium Gevelsberg geht es drei Mal pro Woche nach Bochum zum Training, einmal am Wochenende zu den Spielen und wie in Kerkhofs Fall noch einmal zusätzlich zu einem privaten Fußballtrainer in Hagen-Hohenlimburg. Unterstützung bekommen beide von ihren Eltern, die sie zu den Einheiten fahren, manchmal auch beide gemeinsam.